Brauereien. 1469 Aufsichtsrat: (5–8) Vors. Justizrat Dr. Felix Bondi, Stellv. Léon Klemperer, Komm.- Rat Johs. Förster, Dir. C. Stoessner, Bank-Dir. J. A. Wagner, Dresden; Brauerei-Dir. Staroste, Erfurt. Zahlstellen: Dresden-Cotta: Eigene Kasse: Dresden und Berlin: Dresdner Bank. 2 0 8 Societätsbrauerei Waldschlösschen in Dresden mit Zweigniederlass. in Chemnitz, Görlitz, Königsbrück, Leipzig, Pirna und Neustadt i. S. Gegründet: 1836. Letzte Statutänd. 27./12. 1899, 6./6. 1900, 18./12. 1909. Brauerei- und Mälzereibetrieb. Bierabsatz 1894/95–1905/1906: 179 425, 187 144, 184 185, 195 575, 190 850, 185 863, 180 829, 161 657, 168 331, 187 576, 187 963, 179 983 hl; später nicht veröffentlicht. Besitztum: Die Ges. besitzt das Brauerei-Etablissement, 45 050 qm gross, Buchwert M. 1 738 545, das Grundstück Sophienstr. 1 in Dresden zum Buchwerte von M. 371 343: ferner an Areal: an der Schiller- und Waldschlösschen-Strasse 900 qm zum Buchwerte von M. 582; 63 407 qm zwischen Schiller- und Radeberger Strasse und Loschwitzer Grenze, ein- schliesslich des Zeitwertes des sogenannten alten Waldschlösschens zum Buchwerte von M. 1: das Grundst. Dorotheenstr. 7 M. 61 750. Ferner wurden 1900/1901 in der Subhastation erworben die Ratskellerbrauerei in Tharandt (Buchwert M. 63 246) und das 1903 renovierte Etabliss. Donath's Neue Welt in Tolkewitz (Buchwert M. 202 345). 1905 Neubau eines Eiskellers auf Grundstück I. Mit dem Verkauf von Baustellen vom sogenannten Schanzenareal ist 1903 begonnen; verkauft wurden 1903 19 532 qm u. vom Erlös M. 90 000 verteilt. Von dem danach noch vorhanden gewesenen 69 518 qm Bauland sind 1904/05–1906/07 weitere Verkäufe mit M. 73 286 bezw. M. 47 451 bezw. M. 17 343 Gewinnverteilung getätigt; die Ges. hat bei Regelung der Grundstückverhältnisse erhebliche Verpflichtungen für den Strassenbau übernehmen müssen. Die G.-V. v. 30./12. 1908 genehmigte den Verkauf der sogenannten, 13 ha 30 a grossen Waldschlösschenwiesen für M. 400 000 an die Stadt- gemeinde Dresden (Buchgewinn M. 63 305); die erste Rate des Kaufpreises war Ende Sept. 1909 mit M. 137 000 zu leisten, der Rest muss in jährl. Raten zu M. 30 000 nebst 3 ¾ % Zs. bis 1918 getilgt werden. Ferner besteht die Bestimmung, dass die Wiesen auf eine längere Reihe von Jahren nur zu Promenadenzwecken benutzt werden dürfen und dass der Societäts- brauerei im Falle einer Bebauung des verkauften Terrains für jeden bebauten qm noch eine Vergüt. von M. 20 zu gewähren ist. – Für 1907/08 konnte die Ges. keine Div. verteilen. Zu Abschreib. u. zur Wiederauffüll. der nahezu aufgezehrten Rückl. für Aussenstände mussten M. 320 896 dem R.-F. entnommen werden; 1908/09 besserten sich die Verhältnisse, doch ergab sich nach M. 178 968 Abschreib. u. Rückstell. noch ein Verlustsaldo von M. 59 103, gedeckt aus dem R.-F., der sich dadurch auf M. 720 000 ermässigte; für 1909/10 wieder Div. verteilt. – Anderungen u. Neueinrichtungen im technischen Betriebe erforderten 1908/09 M. 119 676; 1909/10 wurde die weitere Erneuerung der maschinellen Anlagen, Kühl- anlagen etc. mit M. 364 253 Kostenaufwand durchgeführt, zu welchem Zweck die G.-V. v. 18./12. 1909 die Aufnahme einer Hypoth. von M. 500 000 bewilligte (siehe bei Hypoth.). Kapital: M. 1 800 000 in 4000 Aktien (Nr. 1–4000) à Thlr. 100 = M. 300 und 500 Aktien (Nr. 4001–4500) à M. 1200. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 3./12. 1888 um M. 240 000 in 200 Aktien à M. 1200, begeben zu 300 %, angeboten den Aktionären zu 320 %, ferner zwecks Tilg. der schwebenden Schuld und Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 6./6. 1900 um M. 360 000 in 300, für 1899/1900 mit % div.-ber. Aktien à M. 1200, übernommen von einem Konsortium zu 250 %, angeboten den Aktionären 15.–29./6. 1900 zu demselben Kurse; auf M. 4800 nom. alte Aktien entfiel eine neue Aktie à M. 1200. Anleihen: I. M. 600 000 in 4 % Partialobligationen von 1872, Stücke à M. 300. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1879 bis 1915 durch jährl. Ausl. von 1 % u. ersp. Zs. im Nov. auf 30. Juni. Die Anleihe (urspr. 5 %) ist auf dem Brauereigrundstück an erster Stelle hypothek. einge- tragen. Zahlstellen wie bei Div. Ende Sept. 1910 noch in Umlauf M. 152 700. Kurs in Dresden Ende 1896–1910: 102, 101.50, 101.50, 99.75, 98.50, –, –, 101, –, –, 101, –, 99.25. 97.50, 100 %. 3 II. M. 500 000 in 4 % Partial-Oblig. von 1881, Stücke à M. 1000. Zs. 31./3. u. 30./9. Tilg. ab 1891 durch jährl. Ausl. von 1 % u. ersp. Zs. im Nov. auf 30. Sept. Die Anleihe (urspr. Zinsfuss 4½ %) ist jetzt nur noch auf dem Brauereigrundstück a. II. Stelle hypoth. eiuge- tragen. Infolge Verkauf der Waldschlösschenwiesen wurden M. 122 000 besonders ausgelost. An der Börse ist die Anleihe nicht zur Einführung gelaugt. Ende Sept. 1910 noch in Umlauf M. 241 000. Zahlstellen wie bei Div.-Scheinen. Nicht notiert. Hypotheken: M. 500 000 auf Grundstück Sophienstr. 1, verzinsl. zu 4¼ % (1910 neu aufgenommen bei der Grundrenten- u. Hypoth.-Anstalt der Stadt Dresden); M. 167 200 auf Grundstücke Tolkewitz, Dorotheenstr. 7 in Dresden und Grundstück Tharandt, verzinsl. zu 4, 4½ U. 4½ é e. 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Spätestens im Januar. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 300 = 1 St., jede Aktie à M. 1200 = 4 St. 183 Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), etwaige besond. Abschreib. u. Rückl., vom Uber- schuss bis höchstens 12½ d% Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Übrigen 7½% * Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von M. 8000), Rest zur Verf. der G.-V. * 7 .