Brauereien. 1501

  

selbständig
Verwendung des Reingewinns. Der Vertrag gilt als stillschweigend auf weitere je zehn
Jahre verlängert, solange nicht mindestens zwei Jahre vor Ablauf schriftlich gekündigt ist.
Mit diese Interessengemeinschaft wurde den Aktionären der Brauerei Kempff
A.-G. 7.–29./11. 1907 seitens des Bankhauses Philipp Elimeyer in Dresden angeboten,
ihre in neue Aktien der Brauerei Stern A.-G. derart umzutauschen, dass sie für
je M. 5000 nom. Aktien der Brauerei Kempff A.-G. je M. 3000 nom. Aktien der Brauerei
Stern A.-G., beide mit Div.-Ber. ab 1./9. 1907 u. eine Barentschädigung von M. 250 erhielten.
Es entspricht dieses % dem Gewinne der belden Gis. in den letzten
7 Jahren, in denen die Brauerei Stern A.-G. eine Div. von je 13 %, die Brauerei Kempfft
A.-G. eine solche von je 8 % zur Verteilung brachten. Dir. Heinr. Kempff trat in den
Vorstand der Stern-Ges. ein, ist somit Vorstandsmitgl. beider Unternehm. geworden; ferner

wurde je ein Mitglied des A.-R. der einen Ges. in den A.-R. der anderen gewählt.

Alle Kosten der Transaktion trug die Stern-Ges., welche auch die Notier. ihrer sämtl.

Aktien an der Dresdner Börse bewirken liess.

Kapital: M. 2 325 000 in 2325 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 800 000. Die G.-V. v. 2./12.
1907 beschloss Erhöhung um M. 525 000 in 525 Aktien zu pari mit Div.-Ber. ab 1./9. 1907
zwecks Eintausch von Aktien der Brauerei Kempff (s. oben). Diese neuen Stern-Aktien sind
unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre dem Bankhause Philipp Elimeyer in
Dresden überlassen worden, welches dagegen eine Einlage von 875 St. = M. 875 000 Aktien
der Brauerei Kempff in Frankf. a. M., div.-ber. v. 1./9. 1907 ab, gemacht u. ausserdem für
jede Kempff-Aktie M. 50 bar erhalten hat. Die Kempff-Aktien stehen mit M. 616 138 zu Buch.

Hypotheken: M. 289 500 auf das Brauereianwesen; M. 270 022 auf Wirtschaftshäuser.

Geschäftsjahr: 1./9. –31./8. Gen.-Vers.: Sept.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.

Gewinn-Verteilung:? 5 % zum R.-F, (ist erfüllt), bis 4 % erste Div., vom Rest die vertragsm.
.. Beamte, 10 % an A.-R., Überrest zur Verf. der G.-V. Die Tant. des A.-R. steigt für
jede vollen M. 10 000, deren Rücklage nach Verteilung von 4 % erster Div. die G.-V. etwa
bescliliessen sollte, um ½ %, jedoch keinesfalls auf mehr als 7½ % des nach Zahlung der ersten
Div. u. nach Vornahme sämtl. Abschreib. u. Rücklagen verbliebenen Reingewinns.

Bilanz am 31. Aug. 1910: Aktiva: Immobil.: Brauereianwesen 1 694 610, Wirtschaftshäuser
u. Baugelände 489 179, Bierniederlagen 35 002, Masch. 79 858, Eis- u. Kälteerzeug.-Anlage 70 860,
elektr. Kraft- u. Lichtanlage 10 541, Lagerfässer u. Gärbottiche 51 606, Transportfässer 16 313,
Pferde 27 986, Wagen und Geschirre 16 076, Eisenbahnwaggons und Geleiseanschluss 2791,
Brauereigeräte u. Mobil. 67 864, Flaschenbier-Utensil. 1, Wirtschaftsgeräte 37 222, Kassa
73 014, vorausbez. Versich., Mieten u. Steuern 31 014, Vorräte an Bier, Malz. Gerste, Hopfen.
Material. etc. 426 473, Kaut.-Effekten 5806, Aktien der Brauerei Kempff 616 138. Kaut.-Effekt.
177 600, Avale 193 000, Bierausstände 180 389, Aktiv-Hypoth. 1 193 446, Darlehen 282 395,
Bankguth. 276 811. – Passiva: A.-K. 2 325 000, R.-F. 232 500, Spec.-R.-F. 1 247 500, Delkr.-
Kto. 798 905, Hypoth. Brauereianwesen 289 500, do. Wirtsch.-Häuser 270 022, Kaut.-Effekten
177 600, Bar- -Depot 6656, Bar-Kaut. 52 517, Kredit. 16 881, Brausteuer-Kredit 105 704, Avale

193 000, unerhob. Div. 400, Unterst.-F. 59 365 % 22? 500, Tant. an A.-R 17 940, do. n

Vorst. u. Beamte 14 800, Grat. 10 000, Vortrag 5213. Sa. M. 6 056 002.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Malz u. Gerste 374 736, Hopfen 32 171, Eis 27 996,
Kohlen 42 529, Fourage 74 391, Beleucht. 3707, Handl.-Unk. 190 470, Betriebskosten 72 325,
Löhne 242 966, Steuern 318 354, Unterhalt. u. Reparat. 46 044, Verlust auf verkaufte Pferde
396, do. a. Effekten 12, Abschreib. 143 147, vertragsm. Gewinnausgleich an Brauerei Kempff

431, z. Delkr.-Kto 20 000, 280 454. – Kredit: Vortrag 8052, Bier 1 703 340, Treber

45 275, Malzkeime 6210, Zs. u. Miete 54 758, Div. auf 875 Kempff- -Aktien pro 1908/09 52 500.
Sa. M. 1 870.137.

Kurs Ende 1891–1910: 131.80, 134.80, 146.50, 171, 202, 234. 256.50, 258. 246, 251.50, 242,
235.50, 240, 238, 238, 231, 218, 184, 188.50, 194.80 %. Aufgelegt 21./5. 1887 zu 136 %. Notiert Frank-
furt a. M. Am 15./4. 1908 auch in Dresden zum ersten Kurs von 214 % eingeführt.

Dividenden 1887/88–1909/1910: 9, 9, 9, 9½, 9½, 9½, 9½, 10½, 11, 11½, 12, 12, 13, 13,
. /7 .......

Direktion: Louis Eber, H. Kempff. Prokuristen: A. Alten, Jul. Gebhardt, K. Ehmann.

Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Rentier Rud. Stern, Stellv. Justiyrat Dr. jur. H. Oswalt, Bankier
R. Andreae-Petsch. Frankf. a. M.: Bankier Jul. Heller, Dresden; Dr. Gg. Barth, Nürnberg.

Zahlstellen: Frankf. a. M.: Joh. Goll & Söhne; Dresden: Philipp E Umey „

Frankfurter Bierbrauerei-Gesellschaft
vormals Heinrich Henninger & Söhne in Frankfurt a. M., Wendelsweg 64.
Gegründet: 1./5. 1881. Übernahmepreis M. 5 050 000. Letzte Statutänd. 16./12. 1899.

Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb der 1874 neu erbauten Henninger'schen Brauerei in

Sachsenhausen; Wirtsch.-Häuser in Frankf. a. M., 1 in Bockenheim u. f in Mainz. 1902/1903
Erwerb der Liegenschaft Rossmarkt 2/4 für M. 634 200 behufs Einrichtung eines Special-
ausschankes, 1906 mit M. 91 440 Nutzen wieder verkauft, der auf Wirtschaftsinventar ab-
geschrieben wurde. Sept. 1903 Verkauf des grossen Gebäudekomplexes Allerheiligenstr.
1012 samt Hintergebäuden am Städelshof 1 (die ehemaligen Stein'schen Brauerei- und

über die Höhe ihrer Abschreib. u. Zuweisung zum Delkr.-Kto sowie über die

„