1568 Brauereien. Die Käferthaler Presshefefabrik brannte am 23./5. 1906 total nieder; Schaden durch Versich. gedeckt. Die Fabrik wurde nicht wieder aufgebaut, sondern das Terrain verkauft. Die G.-V. v. 25./3. 1907 beschloss als Ersatz für die abgebrannte Fabrik die Beteil. an dem Unternehmen des Gen.-Dir. Rob. Sinner in Labuhn mit Gr.-Massow u. Zewitz in Pommern mit M. 1 200 000. Rob. Sinner hinterlegt bei der Sinner-Ges. eine diesem Kapital entsprechende Sicherheit für die Dauer des Vertrages, der bis 1922 läuft. Der Betrieb teilt sich in zwei Gruppen, von denen A die Presshefefabrik und B Landwirtschaft etc. umfasst. Der nach Abzug der Ab. schreib. verbleibende Reingewinn soll derart verteilt werden, dass vom Gewinn der Gruppe A die Ges. Sinner und Rob. Sinner erhält, von Gruppe B die Ges. Sinner und Rob. Sinner ¾. Sollte sich bei der Gruppe B ein Verlust ergeben, so wird dieser von Rob. Sinner für seine alleinige Rechnung übernommen. Ausserdem garantiert derselbe der Ges. Sinner, dass der Gewinn der Sinner-Ges. aus beiden Konten mindestens 4 % des eingelegten Kapitals beträgt, und vergütet, falls diese Verzinsung nicht erreicht werden sollte, der Ges, Sinner den Fehlbetrag. Die Presshefefabrik in Gr.-Massow kam Ende Nov. 1907 teilweise in Betrieb, der weitere Ausbau ist 1908 erfolgt. Der Roggenmühle in Grünwinkel ist 1907 die Einrichtung zur Weizenmüllerei mit einer täglichen Leistung von 1200 Sack eingebaut worden, diese maschinelle Einrichtung erforderte ca. M. 600 000. Der Ort Grünwinkel ist mit Wirkung ab 1./1. 1909 nach Karle- ruhe eingemeindet. Die Gesamtzugänge auf alle Anlagen betrugen 1908 M. 1 097 952, 1900 M. 503 959, davon entfallen 1909 auf Immobil. M. 99 342, auf eigene Wirtschaften M. 119 477, auf Masch.-Geräte etc. M. 285 140. Zweck: Betrieb von Brauerei, Branntwein-, Likör- u. Presshefe-Fabrikation, Mälzeref, Müllerei u. Gastwirtschaft, Verwert. der Erzeugnisse u. Handel mit einschläg. Produkten, sowie Rhederei u. Spedition. – Bierabsatz 1900–1907: 77 000, 84 000, 88 000, 91 000, 100 133, 105 000, 108 000, 110 000 hl.; später nicht mehr angegeben. Abschreib. auf alle Anlagen seit 1885–1900,; M. 10 913 294. Die Ges. gehörte dem Verkaufssyndikat der Presshefefabriken bis 1./10. 1908 an. Die G.-V. v. 18./1. 1910 beschloss Beitritt zu einem neuen Hefesyndikat in Berlin mit 91 859 Ztr. Produktion = 11.6 % Beteiligung. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 2 000 000, erhöht 1894 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien, begeben zu 120 %, ferner lt. G.-V. v. 11./11. 1897 um M. 1 000 000 in 1000 ab 1./9. 1898 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären v. 15./2.–15./3. 1898 zu 180 %, lt. G.-V. v. 18./7. 1898 um weitere M. 1 000 000 in 1000 ab 1./9. 1899 div.-ber. Aktien, über- nommen von einem Konsortium zu 218.50 %, angeboten den Aktionären 3.–15./10. 1898 zu 220 %, vollgezahlt seit 31./8. 1899, und lt. G.-V. v. 21./11. 1904 um noch M. 1 000 000 (auf M. 6 000 000) in 1000 ab 1./1. 1905 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsortium zu 198.50 %, angeboten den Aktionären 5: 1 v. 22./11.–17./12. 1904 zu 200 %, zahlbar M. 250 abzügl. 5 % Zs. bis 1./1. 1905 sofort, M. 750 am 15./1. 1905 u. M. 1000 am 1./4. 1905. Die Erhöhung von 1898 geschah zum Zwecke der Erwerbung der Friedmann'schen Spritfabriken in Stettin und Neufahrwasser (s. oben) und zur Verstärkung der Betriebsmittel. die von 1904 zur Vermehrung der Betriebsmittel. Anleihe: M. 2 000 000 in 4 % Oblig. von 1896, Stücke à M. 500 u. 1000. Zs. 1/3. M. .. Tilg. al pari ab 1905 durch jährl. Ausl. von M. 100 000 auf 1./9.; ab 1./9. 1905 verstärkte oder Total-Tilg. mit 3monat. Künd. zulässig. Die Anleihe ist an I. Stelle auf Grund- stücken und Gebäuden in Grünwinkel und Durmersheim eingetragen. Noch in Umlauf Ende 1909 M. 1 500 000. Zahlst.: Karlsruhe: Straus & Co., Rhein. Creditbank; Mannheim: Rhein. Creditbank, Südd. Disconto-Ges.; Frankf. a. M.: E. Ladenburg. Nicht notiert. Hypotheken: M. 2 601 551 (Darlehen auf Wirtschaften, Häuser). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. (Bis 1899: 1. Sept. bis 31. Aug.) Gen.-Vers.: Bis Ende April in Karlsruhe. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrücklagen, 4 % Vor-Div., vom verbleib. Überschuss 6 % Tant. an A.-R. (mind. M. 2000 an jedes Mitglied), vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstücke: Grünwinkel, Durmersheim, Luban. Rixdorf 1 360 840, Fabrik u. Gebäude do. 3 740 000, eigene Wirtschaften 4 295 000, sonstige Immobil. in Karlsruhe, Mannheim, Pforzheim, Hagenau, Hilpertsau, Wiesloch, Saarbrücken, Gausbach u. Au 275 000, Geräte 1 124 706, Beteilig. 1 426 500, Effekten 1 727 692, Vorräte in sämtl. Betrieben 4 764 013, Kassa, Wechsel u. Steuerscheine 222 601, (Avale 940 000), gedeckte Ausstände 2 348 439, laufende do. 2 750 937. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Oblig. 1 500 000, do. ausgeloste 3500, Hypoth. 2 601 551, R.-F. 3 284 351, Spez.-R.-F. 1 757 672, Pens.-F. 398 171, Arb.-Wohlf.-F. 29 433, Sparkassen 156 661, unerhob. Div. 1120, Div. 720 000, Tant. 49 128, Kredit. 7 480 665, Vortrag 53 474. Sa. M. 24 035 730. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Handl.-Unk. 373 956, Zs.-Saldo 158 964, Abschreib. auf Dubiose 50 000, do. auf Anlagen 350 000, Gewinn 824 380. – Kredit: Vortrag 189 575, Brutto-Gewinn 1 567 726. Sa. M. 1 757 302. Kurs der Aktien Ende 1889–1910: In Berlin: 189, 190, 184.50, 193, 198, 218, –, 242.25, 264, 235, 234.75, 233.75, 183, 194, 260.25, 267.10, 254, 255.50, 267, 259.60, 246, 238.90 %. Ein- geführt 21./5. 1889 zu 203.50 %. – In Mannheim: 190.50, 190.25, 184, 194.50, 198, 216, 216, 250, 263. 236, 232, 234, 185, 196, 260.25, 269, 254, 250, 268, 270, 245, 238.90 %. Seit Mai 1905 sämtl. 6000 Aktien zugel. Dividenden: 1886/87–1898/99: 10, 12, 14, 14, 15, 15, 15, 15, 15, 15, 15, 15, 15 %; 1899 Sept.-Dez.: – % 1900–1909: 18, 12, 12, 15, 15, 15, 16, 16, 16, 12 %. Coup.-Verj.: 5 J. (K.) /0-