Brauereien. 1637 zustehenden, zu den von der Akt.-Ges. übernommenen Passiven gehörigen Kontokorrent- forderungen zu M. 500 000 bezw. 200 000 u. 100 000 auf das A.-K. ein. Die von der Brauerei getrennten Wirtschaftsanwesen behält der Vorbesitzer der Brauerei, Geh. Komm.-Rat Gabriel Sedlmayr, doch übernimmt die Akt.-Ges. die Bierlieferung für dieselben und deren Verwalt. Zweck: Betrieb der Bierbrauerei, insbesondere der Fortbetrieb der bisher im Besitze des Geh. Komm.-Rat Gabriel Sedlmayr befindlichen Brauerei und Firma „Jos. Sedlmayr, Brauerei zum Franziskanerkeller (Leistbräu) München?. Zugänge auf Anlage-Kti 1909/10 M. 67 Jährl. Bierabsatz ca. 400 000 hl. 1910 Beteil. an der Immobilien-Ges. Leistbräu HI Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Hypotheken: I M. 1 979 334 in Annuitäten, II M. 5 300 000, Kaufschilling, Rest von 1918–1946 successive tilgbar. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Aug. 1910: Aktiva: Brauerei- Grundstück 2 005 000, Brauerei-Gebäude 2 362 000, Masch. u. Brauereieinricht. 293 445, Lagerfässer u. Bottiche 124 285, Transportfässer 85 768, Fuhrwerk 61 294, Mobiliar 63 771, Eisenbahn-Waggons 28 500, Vorräte an Bier, Gerste, Malz, Hopfen etc. 1 043 138, auswärtige Wirtschafts-Einricht. 127 159, Bier- u. Treberguth. 730 290, Hypoth. u. sonst. Darlehen 5 537 466, Malzaufschlag-Rückvergütung 154 848, Avale 17 150, Realrechte 1, Beteil. 54 100, Kassa 72 680, Wechsel u. Effekten 202 920, Bankguth. 1 749 649. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Hypoth.-Annuitäten 1 979 334, Kaufschillings-Rest 5 300 000, Kaut., Kapitalsanlagen u. div. Kredit. 712 531, unverzinsliche Konto-Korrent-Forder. 551 062, Malzaufschlag 352 004, Avale 17 150, Pensionskassa 639 428 (Rückl. 20 000), R.-F. 70 885 (Rückl. 35 451), Gebührenäquivalent u. Talonsteuern 9500 (Rückl. 6000), Delkr.-Kto 250 000 (Kückl. 150 000), Spez.-R.-F. 200 000 (Rückl. 100 000), Abschreib. 126 390, Div. 320 000, Tant. u. Grat. 56 432, Vortrag 128 749. Sa. M. 14 713 469. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs.-Saldo 103 486, Steuern u. Versich. 137 222 Malzaufschlag abzügl. Rückvergüt. 673 244, Feuerungsmaterial. 200 941, Eis 898, Personal- Unk. einschl. Haustrunk 804 839, Schäfflerei 108 027, Verwalt.-Unk. 215 656, Handl. u. Be- triebsunk. 179 270, Futter 71 744, Abschreib. u. Dubiose 76 590, do. auf Anlagen 126 390, Gewinn 709 034. – Kredit: Vortrag 107 599, Bier 3 152 498, Brauereiabfälle u. div. Ein- nahmen 254 847. Sa. M. 3 514 945. Dividenden 1908/09–1909/10: 7, 8 %. Direktion: Komm.-Rat Karl Proebst. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Gabriel Sedlmayr, Stellv. Justizrat Phil. Grimm, Komm.-Rat Jos. Haindl, Gen.-Konsul Karl von Günther, sämtlich in München. Prokuristen: Georg Staudacher (stellv. Dir.), Franz Fuierer, Karl Koch, Jos. Rehm. Unionsbrauerei Schülein & Co., Aktiengesellschaft in München, Aussere Wienerstr. 42/44. Gegründet: 4./5. 1903 mit Nachtrag v. 18./5. 1903 u. Wirkung ab 1./10. 1902; eingetr. 8./6. 1903. Letzte Statutänd. 23./12. 1904. Gründer s. Jahrg. 1905/06. Die Aktiendeckung hat in der Art stattgefunden, dass J. Schülein Söhne i. L. Immobil. im Werte von M. 2 930 000 in die A.-G. einlegten; auf diesen Immobil. ruht eine von der A.-G. übernommene Hypoth.-Schuld von M. 2 130 000; von dem Rest von M. 793 567 zedierte die Firma M. 567 an die Unionsbrauerei u. beglich mit M. 793 000 ihre Aktienschuld. Die Unionsbrauerei Schülein & Co. machte in die A.-G. Sacheinlagen im Werte von M. 5 572 160; nach Abzug ihrer Aktienschuld von M. 3 710 000 stundete die Firma der neuen Ges. den verbleib. Betrag von M. 1 865 728 als Restkaufschilling gegen 3 % Zs. Dieser Restkaufschilling ist auf 5 Jahre unkündbar u. nicht abtretbar u. dient als mater. Rückhalt für die von der Vor- besitzerin der neuen Ges. gegenüber auf 3 Jahre geleistete Garantie für etwaige Ausfälle bei den M. 3 530 000 betragenden Wirtshypoth. u. Darlehen. Die Ges. verzichtete 1906 auf ihre Ansprüche gegen eine einmalige Abfindung von M. 300 000, gekürzt an dem Restkaufschilling. Aus diesen zugeflossenen M. 300 000 wurde eine Hypothek.-Res. gegründet. Dieübrigen Gründer haben ihre Aktien bar u. voll einbezahlt. Die den Brauereizwecken dienenden Gebäude wurden grössten- teils erst in den letzten Jahren errichtet u. werden als durchweg gut u. solide gebaut bezeichnet; die Masch. sind ebenfalls alle neu. Die Taxen gingen weit über den Einbringungswert hinaus. Bierausstoss 1902/1903–1909/1910; 184094, 195847, 220 000, 260 000, 280000, 290 000, ca. 280 000, Ca. 290 000 hHl. Die G.-V. v. 23./12. 1904 beschloss Fusionier. mit der Brauerei zum Münchner Kindl in München, derzufolge das Vermögen der Brauerei zum Münchner Kindl als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation an die Unionsbrauerei Schülein & Co. Akt.-Ges. gegen Gewährung von M. 200 000 Aktien dieser Ges. mit Div.-Ber. vom 1./1. 1905 ab übertragen worden ist. Für je 10 Münchner Kindl-Aktien wurde 1 Unionsbrauerei-Aktie gegeben. 60 nicht eingereichte Kindl-Aktien wurden für ungültig erklärt, die dafür entfallenen 6 Unionsbrauerei-Aktien erbrachten in der Versteigerung insgesamt M. 8078.80 Erlös, sodass auf jede der 60 Kindl-Aktien ein Betrag von M. 134.64 entfiel, der bei der Ges.-Kasse der Unionsbrauerei zu erheben ist. Der bei der Fusion erzielte Buchgewinn ist mit M. 650 000 zu Abschreib. auf die Immobil. der Kindl-Brauerei verwandt, nachdem letztere selbst bereits am 31./8. 1904 M. 1 000 000 ausserordentliche Abschreibungen auf dieses Konto