― Brauereien. 1713 Aktienbrauerei zum Schiff, vormals Rettenmeyer in Liqu. in Ulm. Gegründet: 17./10. 1899. Übernahmepreis des Brauereianwesens der Firma Jos. Retten- meyer's Nachf. M. 612 500. Jährl. Bierabsatz ca. 14 000 hl. Die G.-V. v. 26./2. 1906 beschloss die Liquidation der Ges. und den Verkauf des Unternehmens an Karl Buck, Besitzer der Brauerei z. Schwarz-Ochsen in Ulm, der die Brauerei 1909 an die Ulmer Brauerei-Ges. ver- äusserte. Kapital: M. 319 000 in 319 Aktien à M. 1000. Die Aktien lauten auf den Inh., können aber auf Verlangen auf Namen gestellt werden und umgekehrt. Der Vorbesitzer garantiert für die Dauer von 5 Jahren eine nach Abzug aller Abschreib. u. Tant. mind. 6 % betragende Div. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Liduidations-Bilanz am 30. Sept. 1910: Aktiva: Wirtschaftsanwesen 337 585, Debit. 114 497, Kassa 382, Verlust 308 319. – Passiva: A.-K. 319 000, Kredit. 441 784. Sa. M. 760784. Dividenden 1899/1900–1905 1906: 6, 6. 6, 6. 6, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Liquidator: Friedr. Böhringer, Stellv. Bankprokurist Ludw. Hüllner. Aufsichtsrat: (3–7) Bankier S. Hellmann, Karl Buck, Ulm; Fritz Schlössinger, Rentier M. Eisemann, Heidelberg. Zahlstellen: Ulm: Eigene Kasse; Hellmann & Co. Ulmer Brauerei-Gesellschaft in Ulm. Gegründet: März 1884. Letzte Statutänd. 22./11.1899, 15./12. 1903, 30./5. 1905 u. 10./12. 1907, 15./12. 1909. Bei der Gründung wurde s. Z. übernommen die Brauerei „Zum roten Ochsen“, ehe- mals den Pressmarschen Erben gehörig, u. die früher H. Zieglersche Brauerei „Zum Herrenkeller“, Der Erwerbspreisfür die Brauerei „Zum roten Ochsen“ betrug M. 260 000; hinzuerworben 1890 die Brauerei „Zu den Drei Königené“ für M. 325 000 (1894 wieder verkauft), ferner der Storchen- Keller für M. 80 000 u. 1894 die Malzfabrik „Zum Storchen“ für M. 200 000, 1903 das Brauereianwesen „Zum gold. Engel“ für M. 385 000 (die Brauerei wurde ausser Betrieb gesetzt), weiter Ende 1903 das Brauereianwesen zum Löwenbräu in Ulm für M. 400 000. Wieder verkauft 1904/1905 das Gasthaus zum Goldenen Engel, 2 Häuser, der Kronenkeller in Gerhausen u. Wiesen in Herr- lingen für zus. M. 455 000. 1907/08 fanden weitere Verkäufe von Grundstücken für M. 114 000 statt. 1907/08 Bau einer neuen Brauerei-Anlage, die M. 1819 587 erforderte; Betriebseröffnung im Frühjahr 1908. Der gesamte Betrieb mit Ausnahme der Mälzerei wurde dort vereinigt. Anfang 1909 Ankauf der Brauerei von Karl Buck zum schwarzen Ocbsen (Schiffbrauerei) in Ulm. Die Ulmer Brauerei-Ges. vereinigte diesen Betrieb mit dem ihrigen u. steigerte dadurch ihre Produktion um etwa 30 000 hl. Die für die Transaktion nötigen Mittel wurden durch eine Anleihe von M. 400 000 aufgebracht (s. unten). 1909/10 Erwerb von 3 Wirtschaften. Bierabsatz 1895/96–1909/1910: 34 487, 39 333, 41 839, 46 082, 46 212, 45 405, 47 183, 53 247, 71 180, 71 435, 73 496, 73 630, 72 336, 73 737, 80 680 hl. Leist.-Fähigkeit bis 150 000 hl. Kapital: M. 2 000 000 in 1200 St.- u. 800 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien erhalten 5 % Vorz.-Div., die event. nachzuzahlen ist, sodann die St.-Aktien gleichfalls 5 % und einen etwaigen Rest alle Aktien gleichmässig. Im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.- vor den St.-Aktien befriedigt. Urspr. M. 350 000, erhöht 1890 um M. 400 000, ferner lt. G.-V. v. 17./3. 1897 um M. 150 000, begeben zu 120 %, lt. G.-V. v. 15./12. 1903 um M. 300 000 in 300 Aktien zu pari, in Zahlung gegeben dem Besitzer der Löwenbrauerei in Ulm in An- rechnung auf den Kaufpreis (s. oben); Div.-Ber. ab 1./10. 1903. Die G.-V. v. 30./5. 1905 be- schloss Erhöhung des A.-K. auf M. 2 000 000 durch Ausgabe von 800 Vorz.-Aktien à M. 1000. Hiervon gelangten zunächst M. 400 000 mit Div.-Recht ab 1./10. 1905 zur Ausgabe und wurden den Aktionären 3: 1 v. 1.–15./7. 1905 zu pari zuzügl. 3½ % für Kosten und Stempel und abzügl. 5 % Stück-Zs. bis 1./10. 1905 angeboten; restl. 400 Vorz.-Aktien wurden im Ökt. 1907 zu 103.50 % begeben. Diese neuen Mittel dienten zum Brauereineubau. Anleihen: I M. 350 000 in 4 % Part.-Oblig. von 1898, Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 2% 1./7. Rückzahlbar ab 1908 zu pari. Erste Hypoth. auf Goldenen Hirsch in Ulm und Kreuz in Herrlingen. In Umlauf am 30./9. 1910 M. 320 000. – II. M. 1 200 000 in 4½ % Oblig. von 1908, Stücke à M. 1000, 500 u. 200, rückzahlbar zu 102 % ab 1918 durch Verlos. Zs. 1./4. u. 1./10. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle auf der neu erbauten Brauerei, geschätzt von Sachverständigen auf über M. 3 000 000. Aufgelegt im März 1908 zu 98.59 %. Zahlst.: Ulm: Ges.-Kasse, Gewerbebank, Hellmann & Co., Andreas Weisheit; Augsburg: Gebr. Klopfer. III. M. 400 000 in 4½ % Oblig. von 1909, ausgegeben Anfang 1909 behufs Ankauf der Brauerei z. schwarzen Ochsen (Schiffbrauerei) in Ulm. Sichergestellt durch Hypoth. zur II. Stelle auf der neuen Brauerei. Hypotheken: M. 607 141 samt lauf. Zs. auf Brauereianwesen, M. 272 132 auf Wirt- schaften (30./9. 1910). Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. Ende Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 5 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahlungspflicht auf den Coupon des abgelaufenen Geschäftsjahres, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (mind. zus. M. 10 000), vertragsm. Tant. an Vorst. und Angestellte, Rest weitere Div. gleichmässig an alle Aktien bezw. zur Verf. der G.-V. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1910/1911. II. 108