Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. 1759 Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept.; bis 1894: 1. Juli bis 30. Juni; das Geschäftsjahr 1894/95 währte daher 15 Monate. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 300 = 1 St., 1 Aktie à M. 1200 = 4 Si., 1 Aktie à M. 2000 = 6 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. Sonderrückl. u. Extra-Abschreib., ver- tragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, dann bis 4 % Div., vom Übrigen 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von zus. M. 10 000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1910: Aktiva: Grundstücke in Lichtenberg, Posen u. Magdeburg u. Charlottenburg sowie masch. Anlagen, Reservoire u. Eisenbahnanschlüsse 791 371, Bassin- wagen, Pferde u. Wagen, Gebinde, Böttcherholz, Kontor- u. Fabrik-Inventar, sowie verschied. Material. 109 326, Abschlagszahl. auf für Spiritus-Zentrale, Berlin, eingelagerten Sprit u. Spiritus 1 740 000, Beteilig. an anderen Unternehm. 368 100, Hypoth. 227 894, Wertpap. 1 445 887, Kassa, Wechsel, Kontingent- u. Steuervergüt.-Scheine 549 418, Guth. bei Banken, Behörden, Spiritus-Zentrale u. ausgeliehene Gelder 2 201 789, Debit. 773 097, (bei Behörden hinterl. Bankbürgschaften 1 000 000, do. Kaut.-Hypoth. 113 000). – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 549 769, ausserord. R.-F. 1 000 000, Ern.-F. 323 849, R.-F. für Wohlfahrtseinricht. 167 214, Res. für Talonsteuer 3350, unerhob. Div. 5595, Hypoth. 225 000, gestund. Branntwein- verbrauchsabgabe 2 238 739, sonst. Gläubiger 1 183 775, (Guthab. von Banken für geleistete Bürgschaften 1 000 000, Kaut.-Hypoth. Magdeburg 113 000), Div. 420 000, Tant. an A.-R. 28 017, do. an Vorst. etc. 53 808, Vortrag 7765. Sa. M. 8 206 884. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 285 901, Handl.-Unk. 316 625, Auf- wendung für Pensionen, Lebens- u. Inval.-Versich. sowie Spareinricht. für Angestellte u. Arbeiter 20 272, Ausfälle bei Kundschaft 1768, Kursverlust 2638, Ern.-F. (Abschreib.) 154 390, Gewinn 509 591. – Kredit: Vortrag 2215, Bruttogewinn an Waren 893 211, Zs. 394 737, verf. Div. 1206. Sa. M. 1 291 189. Kurs Ende 1886–1910: 107.75, 148.50, 127.50, 98, 89, 66.25, 83.50, 93.50, 111, 166, 133, 149.60, 156, 169.25, 171.75, 166, 190, 261, 285.40, 309, 315, 396, 400, 420, 338.75 %. Notiert in Berlin; seit Juni sind auch die neuen Aktien von 1910 zugelassen. Ab 2./5. 1910 sind nur solche Stücke lieferbar, welche auf die neue Firma abgestempelt sind. Dividenden 1886/87–1909/1910: 10, 9½, 3, 4, 4, 4, 5, 7, 12, 7½, 10, 10, 10, 12, 12, 12, 14, 16, 18, 18, 25, 25, 25, 21 %. Zahlbar spät. bis 31. März. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: J. Stern, Grunewald-Berlin. Aufsichtsrat: (Bis 9) Albrecht Guttmann, Fabrikbes. Max Stern, Bankier Herm. Richter, Berlin; Jos. Kantorowicz, Stadtrat Herm. Elkeles, Posen; Geh. Justizrat Ludw. Berger, Breslau; Bank-Dir. a. D. Heinrich Haenisch, Komm.-Rat Alfr. Zielenziger, Charlottenburg. Prokuristen: Paul Bülow, Georg Schmidt, S. Neumann, Berlin. Bevollmächtigte: R. Schornstein, Magdeburg; W. Jablonski, G. Kareski, O. Sauer, Posen; Oscar Büge, Berlin. Zahlstellen: Berlin u. Posen: Eigene Kassen; Berlin: Bank f. Handel u. Ind., Dresdner Bank, Hermann Richter; Breslau: Breslauer Disconto-Bank. Bank für Sprit- und Produkten-Handel in Liquid. in Lichtenberg, Herzbergstr. 43/45; Bureau in Berlin, Taubenstr. 16/18. Gegründet: 9./3. 1872; eingetr. 12./3. 1872. Die Ges. erwarb die Spritfabriken der Gebr. Wrede in Berlin u. Oschersleben für M. 3 750 000 u. das Getreide- u. Düngergeschäft von Richter & Co. in Oschersleben für M. 99 000. Die Bank bezweckte Fabrikat. u. Handel mit Sprit u. Produkten, Betrieb von Bankgeschäften; bis 1903 auch chem. Düngerfabrik. Die gesamte Sprit- fabrikation von Berlin sowohl wie von Oschersleben ist nach Verkauf des Oscherslebener Geschäfts nach dem auf einem ca. 900 qR. grossen Areal neu erbauten, mit Eisenbahnanschluss ver- sehenen Fabriketabliss. in Lichtenberg bei Berlin verlegt worden, woselbst das Oscherslebener Kontingent mit verarbeitet wird. Die Bank gehörte der Spiritus-Zentrale G. m. b. H. in Berlin an (Beteil. d. Bank. M. 488 000 mit 25 % Einzahl.), an welche sie ihr für ca. 6 000 000 1 Spiritus in Lichtenberg 1901/1902 erbautes Lagerhaus vermietet hatte (Beteilig. am Absatz der Centrale bis 1908 8 085 456 J), und war ferner bei der Spiritus-Lagerhaus-Ges. m. b. H., sowie der Fuselöl-Verwertungs-Ges. m. b. H., sämtl. in Berlin, beteiligt. Die G.-V. v. 27./12. 1904 genehmigte eine Interessengemeinschaft mit der Posener Sprit-A.-G. ab 1./10. 1904. Die Posener Ges. hat inzwischen nom. M. 1 687 000 Aktien der Bank erworben. Die a. o. G.-V. V. 8./1. 1910 beschloss dann die Fusionierung mit der Posener Sprit-Akt.-Ges. in Posen bezw. den Verkauf des Geschäfts mit allen Aktiven u. Passiven an genannte Ges. Der Verkaufspreis wurde in der Weise vereinbart, dass auf die Aktien, welche nicht bereits im Besitz der Käuferin sich befinden, diese 137.50 % nebst 5 % Stückzs. auf M. 600 seit 1./10. 1909 zu zahlen hatte, u. zwar ab 23./2. 1911, zu welchem Termin das Sperrjahr ablief. Die Posener Ges. nahm die Firma Bank für Sprit- u. Produktenhandel Akt.-Ges. an. Kapital: M. 3 375 000 in 5625 abgestempelten Aktien (Nr. 1–5625) à Thlr. 200 = M. 600. Urspr. A.-K. M. 6 000 000; wegen Wandlung des A.-K. siehe Jahrg. 1908/09 dieses Handbuchs. Bilanz am 30. Sept. 1909: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 474 233, Utensil. 139 510, Bahnanschluss 1, Kesselwagen 4769, Spirituslagerhaus 1, Pferde u. Wagen 5136, Fässer 22 666, div. Material. 7860, Abschlagszahlung auf für die Spiritus-Centrale eingelagerten Sprit und Spiritus 820 342, Bankguth. 2 455 810, Spiritus-Centrale 60 401, Debit. 401 764, Beteil.-Kto