Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. 1761 von Fruchtweinen, Schaumweinen und Fruchtschaumweinen: Weinhandel. Gesamtumsatz 1907–1909: M. 2 573 000, 2 538 521, 2 844 500. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 1 185 000, davon M. 58 510 getilgt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Waren 1195 655, Inventar 33 847, Fabrikeinricht.-Kto 42 455, Grundstücke 1 750 000, Kassa 120956, Effekten 166 168, Wechsel 22 120, Beteil.-Kto 52 750, Debit. 1 151 480, Hypoth.-Amort.-Kto 58 510, Avale 100 000, Postscheck-Kto 2954. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Kredit. 418 346, Hauptzollamt 158 046, Avale 100 000, Akzepte 216 363, Hypoth. 1 185 000, R.-F. I 200 000 (Rückl. 15 000), do. II 40 000, Hausabschreib.-Kto 76 051, Arbeiter- Unterst.-F. 2010, Bank-Kto 134 323, Vergüt. an Betriebs- u. Arbeitspersonal, Grat. 10 000, Tant. an A.-R. 6082, do. an Vorst. 7470, Div. 120 000, Vortrag 23 204. Sa. M. 4 696 898. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Arbeitslöhne u. Handl.-Unk. 449 074, Verlust u. Effekten 973, Hypoth.-Zs. 52 291, Steuer 26 719, Gründungs-Unk. 34 378, Zs. 9936, Abschreib. 112 652, Reingewinn 221 756. – Kredit: Vortrag 17 345, Waren 776 476, Hausertrag 111 999, Beteilig. Kto 1961. Sa. M. 907 783. Dividenden 1907–1909: 6, 4, 6 %, Coup.-Verj. 4 J. (K.). Direktion: Dr. Max Simonsohn. Prokuristen: Margarete Streitz, Bertha Bajewski, Artur Gebhardt. Aufsichtsrat: Vors. Herm. Meyer, Stellv. Wilh. Kühne. Max Meyer, Charlottenburg; Rentner Louis Licht, Posen. Ostelbische Spritwerke, Akt.-Ges. in Berlin, Charlottenburg, Kantstrasse 4. Zweigniederlassungen in Königsberg u. Krotoschin. Gegründet: 14./7. 1906; eingetr. 7./8. 1906. Gründer: Carl Radicke, Spritfabrik G. m. b. H., Berlin; Bankier Max Katzenellenbogen, Schöneberg; Fabrikbes. Ludwig Katzenellenbogen, Berlin; Kaufm. Ludwig Sussmann, Charlottenburg; Kaufm. Erich Penzlin. Schöneberg. Die Ges. erwarb nach ihrer Gründung mit Wirkung ab 1./10. 1906 die Fabrik der „Königsberger Spritwerke, Dumcke, Ziemer & Co., G. m. b. H., zu Königsberg/Pr.“ für M. 670 000. Die Fabrik, zu welcher auch ein Wohnhaus gehört, ist geographisch günstig gelegen und in den letzten zwei Jahren vollständig neu erbaut. Sie hat eine Leistungsfähigkeit von etwa 10 Millionen Litern, Lagerräume im Umfange von 3 Millionen Litern, Anschlussgleis, Filtra- tion, einen Kohlenglühofen, eine Anlage für elektrische Beleuchtung und Böttcherei. Das Kontingent bei der Spiritus-Zentrale G. m. b. H. in Berlin beträgt jetzt nach Erwerb der Spritwerke Adolf Katzenellenbogen ca. 9 500 000; die den Werken zur Verfügung stehenden Reservoirräume umfassen einen Rauminhalt von ca. 10 000 000 Liter. Statutenänd. 21./12. 1907, 19./12. 1908 u. 1./10. 1909. Zweck: Errichtung und Ankauf von Spritfabriken innerhalb Deutschlands, insbesondere östlich der Elbe, und der Betrieb derselben, Betrieb von Spiritus-, Produkten- u. Kom- missionsgeschäften und alle in dieses Fach einschlagende, mit ihm zusammenhängende Geschäfte. 1907 Erwerb der Fabrik der Königsberger Spritwerke Dumcke, Ziomer & Co. G. m. b. H. in Königsberg. 1908 Ankauf des Geschäftes der Kommandit-Ges. Max Katzen- ellenbogen in Berlin; dasselbe wird als Produkten-Abteil. (Futter- u. künstl. Düngemittel) weitergeführt. 1909 Erwerb der Spritwerke und des Spirituslagerhauses der Firma Adolf Katzenellenbogen in Krotoschin für M. 350 000. Ende Juni 1910 beteiligten sich die Ostelbischen Spritwerke an der Gründung der Ges. m. b. H. Heinrich Epstein J. Katzen- ellenbogen Nachf. zu Posen. Diese Ges. übernahm das Sseit etwa 50 Jahren bestehende Spiritus- und Produkten-Geschäft der Firma J. Katzenellenbogen und führt dasselbe in der bisherigen Weise fort. Die Fabriken und Lagerhäuser der Ostelbischen Spritwerke befinden sich in Königsberg u. Krotoschin. Kapital: M. 2 200 000 in 1600 St.-Aktien à M. 1000 u. 120 Vorz.-Aktien à M. 5000. Urspr. M. 1.200 000, erhöht lt. G.-V. v. 1./10. 1909 um M. 1 000 000 und zwar durch Ausgabe von M. 400 000 in 400 St.-Aktien à M. 1000 und M. 6 000 000 in 120 Vorz.-Aktien à M. 5000, sämtl. ab 1./10. 1909 div.-ber., übernommen von der Firma Adolf Katzenellenbogen zu pari. Die Vorz.-Aktien erhalten aus dem Reingewinn bis zu höchstens 5 % Gewinnanteil voraus, ohne einen Anspruch auf weiteren Gewinn; diese Vorz.-Div. ist im voraus in folgenden Jahren nachzubezahlen, sofern sie in einem Jahre nicht voll gezahlt ist. Bei der Liquid. der Ges. erhalten die Vorz.-Aktien im voraus bis zu 103 %% des Nennwertes, während die übrige Masse den St.-Aktien zufällt. Die Ges. kann ab 1./10. 1914 nach G.-V.-B. die Vorz.-Aktien gegen Zahlung von 103 % amortisieren, indem das Los entscheidet, sofern nur ein Teil der- selben amortisiert werden kann. Das neue Kap. war nach Angabe der Verwalt. erforderlich, um die Fabrik von Katzenellenbogen in Krotoschin zu erwerben und Betriebsmittel flüssig zu machen. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St.; 1 Vorz.-Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige Sonderrücklagen, höchstens 5 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahlungsverpflichtung, Tant. an Vorst. u. Beamte, höchstens 10 % Lanf an A.-R. (nach Zahlung von 4 % Gesamtdiv.), Rest Div. an die St.-Aktien. Bilanz am 30. Sept. 1910: Aktiva: Fabrikgrundstück in Königsberg i. Pr. mit baulichen u. masch. Anlagen u. Anschlussgleis sowie Fabrikgrundstück in Krotoschin mit Anlagen Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1910/1911. II. 111