1768 Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. Nord-West-Deutsche Hefe- u. Spritwerke in Hannover. Gegründet: 28./2. bezw. 15./4. 1907 mit Wirkung ab 1./4. 1907; eingetr. 25./4. 1907. Statutänd. 5./6. 1907 u. 9./6. 1909. Gründer: Bäckermeister Joh. Müller, Bremen; Bäcker- meister Willy Lampe, Harburg; Bäckermeister Reinhard Hagen, Emden; Rentier Karl OÖttens- meyer, Linden (Hannover); Rentier Wilh. Brögger, Hannover. Zweck: Errichtung und Betrieb einer Hefe- und Spiritusfabrik und der Verkauf der hierin gewonnenen Produkte, sowie Herstellung und Handel mit sonstigen Artikeln, die in Bäckereibetrieben Verwendung finden. Die Ges. hat die Bremer Zuckerraffinerie in Hameln gekauft. Die Gebäude wurden für eine Hefe- und Spritfabrik eingerichtet. Kapital: 500 000 in 1000 Nam.-Aktien à M. 500. Urspr. M. 400 000, erhöht lt. G.-V. v. 5./6. 1907 um M. 100 000, begeben zu pari plus 2 % für Aktienstemp. Die Ubertragung der Aktien ist an die Zustimmung der G.-V. gebunden. Anleihe: M. 300 000 in Oblig. von 1908. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1910: Aktiva: Grundstück 52 503, Gebäude 259 592, Wohngebäude 97 583, Masch. 281 364, Gleisanlage 5380, Kontor-Einricht. 1, Fuhrwerk 1, Geräte 1, Lichtanlage 6630, Vorräte 78 843, Debit. 134 996, Kassa 1477. – Passiva: A,K. 500 000, Oblig. 600 000, do. Zs.-Kto 7937, R.-F. 1030, Kredit. 59 458, Gewinn 49 949. Sa. M. 918 375. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 37 018, Löhne 41 429, Fuhrwerk 374, Steuern 2497, Malzkeime 36 711, Versich. 3738, Gerste 134 998, Mais 203 562, Kartoffelmehl 11 578, Kartoffelflocken 2024, Frachten 26 986, Kohlen 55 180, Zs. 16 584, Haferschalen 10 185, Reise- spesen 1138, Gehälter 14 899, Dubiose 5219, Abschreib. 62 327, Gewinn 49 949. – Kredit: Vortrag 636, Waren 658 314, Sprit 37 496, Lagerung u. Miete 19 958. Sa. M. 716 405. Dividenden 1907/08–1909/10: 0, 0, 0 %. Direktion: Reinhard Hagen, Emden; Jul. Dietz, Hameln. Aufsichtsrat: Vors. Wilh. Brögger, Hannover; Joh. Müller, Bremen; Wilh. Lampe, Harburg; UÜbbo Dreesmann, Emden; Fritz Berger, Osnabrück. * Königsberger Presshefe-Fabrik Akt.-Ges. in Königsberg i. Pr. Gegründet: 3./3. 1898, Nachtrag v. 16./17./ 3. 1898 mit Wirkung ab 1./9. 1897. Letzte Statutänd. v. 28./10. 1899, 30./12. 1901 u. 30./4. 1908. Bis 30./12. 1901 lautete die Firma „Königsberger Kornspiritus-, Getreide-, Presshefe- u. Margarine-Fabrik A.- G. vorm. G. A. Kahlke, dann bis 30./4. 1908 Königsberger Prosshefe- u. Margarine-Fabrik; jetzige Firma wie oben. Ausführliches über die Gründ. der Ges. s. Jahrg. 1902/1903. Die eingebrachten Werte bezifferten sich auf M. 1 490 000; hierfür wurden 990 Akt. der Ges. à M. 1000 gegeben; für restl. M. 500 000 übernahm die Ges. M. 500 000 Hypoth. Bis 1./9. 1902 hatte der Vor- besitzer Gust. Kahlke jährl. 8 % Div. garantiert. Zweck: Presshefe- und Spiritus-Fabrikation sowie Betrieb aller in den Rahmen dieses Zweckes fallenden Geschäfte und überhaupt von Handelsgeschäften jeder Art. Die Ges. fabriziert in der Fabrik Moltkestrasse Presshefe aus verschiedenen Getreidearten wie Roggen, Gerste etc. Die Rückstände werden zu Spiritus gebrannt, der unter dem Namen Kornspiritus in den Handel kommt. Die restlichen Rückstände werden als Treber zu Viehfutter verkauft. Die Grundstücke nebst Margarinefabrik in Hinterlomse 9/12 wurden lt. G.-V. v. 19./9. 1907 an die Akt.-Ges. C. & G. Müller, Speisefettfabrik in Berlin, verkauft. Die Ges. gehört dem Verband deutscher Presshefefabrikanten G. m. b. H. in Berlin an. Die Ges. wurde durch betrügerische Manipulationen bezw. Unterschlagungen ihres Vorbesitzers und früheren Direktors Gustav Kahlke, der Ende Mai 1901 durch Selbstmord endete, arg geschädigt; näheres hierüber s. Jahrg. 1908/09 u. frühere dieses Handbuches. Kapital: M. 360 000 in 360 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Die a. o. G.-V. v. 30./4. 1908 beschloss zur Tilgung der per 31./8. 1907 mit M. 694 210 ausgewiesenen Unter- bilanz die Vernichtung der im Besitz der Ges. befindlichen eigenen Aktien, sowie Zus. legung der restl. Aktien im Verhältnis von 5:2, also auf M. 360 000. (Frist 15./8. 1908). Hypotheken: M. 103 000 zu 4½ %. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. 1 Aktie = 1 St.; Gr. 100 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Beitrag z. Spec.-R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Überschuss mind. 10 % Tant. an A.-R., bei mehr als 5 Mitgl. für jedes weitere Mitgl. 1 % mehr, Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Aug. 1910: Aktiva: Grund u. Boden 100 000, Gebäude 176 400, Masch. 13 000, Fuhrwerk 1, Utensil. 1, Fastagen 1, Kontorutensil. 1, Reichsbankgirokto 1028, Kassa 1127, Effekten 78 375, Debit. inkl. Bankguth. 85 579, Fabrikat.-Kto 7861, Fuhrwerks-Unk. 107, Betriebskto 452, Aktiv-Hypoth. 100 000, Hefeverband-Anteil 3850, Konto a nuovo 2370. — Passiva: A.-K. 360 000, Passiv-Hypoth. 103 000, R.-F. 36 000, Patent-Erwerb.-F. 2375, Konto a nuovo 772, alte Div. 150, Kredit. 5418, Tant. 6302, Div. 54 000, Vortrag 2138. Sa. M. 570 156. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 8371, Handl.-Unk. 16 622, Löhne 13 860, Grundstücks-Unk. 4958, Betriebs-Kto 14 862, Fuhrwerks-Unk. 2420, Gewinn 62 440. – Kredit: Vortrag 422, Zs. 8756, Fabrikat.-Kto 79 357, Verf.-Verk.-Kto 35 000. Sa. M. 123 537.