Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. 17735 Dividenden: 1895 (1./1.–30./9.): 2½ %; 1895/96–1909/1910: 2, 0, 0, 0, 10, 10, 10, 15, 16, 16, 16, 25, 25, 20, 20 % Couß. -Vej.; 4 J. (K.) Direktion: M. Kuntze, Fritz Ludwig. Prokuristen: Gg. Kuntze, Curt Leissner. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Rich. Schencke, Stellv. Rud. Schulze, Otto Krug, Nordhausen; Justizrat Max Ehrlich, Berlin. Zahlstelle: Nordhausen: Nordhäuser Bank (Fil. d. Mitteldeutschen Privatbank).? Vereinigte Nord- u. Süddeutsche Spritwerke u. Presshefe- Fabrik Bast, A.-G., Sitz in Nürnberg. (Firma bis 2./3. 1901: Presshefen- u. Spiritus-Fabrik, A.-G. vorm. J. M. Bast mit Sitz in Buch, dann von 1901 bis 30./9. 1908: Presshefen- u. Spiritus-Fabrik A.-G. vorm. J. M. Bast u. Nürnberger Spritfabrik mit Sitz in Nürnberg, dann Firma seit 1./10. 1908: Vereinigte Nord- und Süddeutsche Spritwerke u. Presshefefabrik Bast A.-G. Nürnberg, Berlin-Lichten- berg. Breslau u. Buch; jetzige Firma wie oben] seit G.-V. v. 30./10. 1909,) Gegründet: 5. bezw. 28./5. 1896 mit Nachtrag v. 11./11. 1896; eingetr. 5./6. bezw. 23./12. 1896. Letzte Statutänd. 8./6. 1901, 30./7. 1903, 11./5. 1908, 30./10. 1909, 21./3. u. 8./8. 1910, 2./2. 1911. Bei der Gründ. der Akt.-Ges. erfolgte die Übernahme der unter der Firma „J. M. Bast“ in Buch betriebenen Presshefen- u. Spiritusfabrik für M. 694 000. 1896 wurde die G. C. Krausser'sche Spritfabrik in Nürnberg-Ostbahnhof zum Preise von M. 547 822 angekauft. 1908 erfolgte die Erwerbung der Spritfabrik S. H. Fuchs in Lichtenberg u. des Spiritusgeschäftes von Max Bernstein jun. in Breslau, 1909 Ankauf der Spritfabrik L. Brüggemann in Schwetzingen (siehe auch bei Kap.). Zweck: Fabrikation u. Handel mit Sprit, Spiritus, Presshefe u. verwandten Artikeln. Die Zugehörigkeit der Ges. zu der Centrale für Spiritusverwertung G. m. b. H. in Berlin erlosch am 30./9. 1908, von welchem Zeitpunkt ab die Spritfabrik im freien Markte betrieben wird. Die Fabrik u. Einrichtung für Presshefefabrikation in Buch sind 1901 nach neuem Verfahren mit einem Kostenaufwand von M. 52 000 umgebaut, im Frühjahr 1902 zum Betrieb fertig gestellt u. vermögen mind. 12–13 000 Ztr. Presshefe zu verfertigen. Durch Verdoppel. in 1902/03 dieser Neuanlagen u. Aufstellung einer neuen 66pferdigen Dampfmasch. u. 1906/07 eines neuen Spiritus-Brennapparates in Buch ist die Fabrik noch leistungsfähiger gemacht. Die Spritfabrik in Nürnberg (Ostbahnhof) ist 1890 neuerbaut u. 1904/1905 durch Aufstellen eines grossen Rektiflzier-Apparates u. Dampfkessels, 1905/06 Aufstellung eines grossen modern eingerichteten Spiritus-Reservoirs. Die Ges. besitzt nunmehr 2 modern eingerichtete Betriebe, die den weitgehendsten Anforderungen entsprechen, ausserdem die Zweiggeschäfte in Lichtenberg, Breslau u. Schwetzingen. Kapital: M. 2 100 000 in 500 abgest. Aktien u. in 1600 neuen Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht zwecks Ankaufs der G. C. Krausser'schen Spritfabrik in Nürnberg lt. G.-V. v. 11./11. 1896 um M. 400 000 in 400 Aktien (auf M. 1 000 000). Zur Sanierung des Unternehmens, das 1901/1902 eine Unterbilanz von M. 127 543, 1903/1904 von M. 120 278 zu verzeichnen hatte, beschloss die G.-V. v. 30./7. 1903 Herabsetzung des A.-K. um M. 500 000 (auf M. 500 000) durch Zus.- legung der Aktien im Verhältnis 2: 1 (Frist 15./12. 1903). Der Buchgewinn abzügl. M. 2267 Sanierungskosten ist zur Tilg. der Unterbilanz per 30./9. 1903 von M. 120 278, mit M. 291 455 zu Abschreib. und mit M. 86 000 Res.-Stellung bestimmt. Die a. o. G.-V. v. 11./5. 1908 ge- nehmigte die Erhöhung des A.-K. um M. 500 000 (also auf M. 1 000 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1908; die neuen Mittel dienten zur Erwerbung der Spritfabrik S. H. Fuchs in Lichtenberg bei Berlin und des Spiritusgeschäfts Max Bernstein junior in Breslau. Beide Firmen erhielten für ihre Einlagen zusammen 470 neue Aktien der Presshefen- und Spiritusfabrik A.-G. vorm. J. M. Bast zu 175 %, während die restlichen 30 Aktien von der Firma Fuchs zu 205 % gegen Barzahlung übernommen wurden. Nochmals erhöht 1t. G.-V. v. 30./10. 1909 um M. 600 000 (auf M. 1 600 000) in 600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1909. Hiervon dienen 500 Aktien, begeben zu pari, zum Ankauf der Spritfabrik L. Brüggemann in Schwetzingen. Restliche 100 Aktien, begeben an ein Konsort. zu 200 %, angeboten den alten Aktionären v. 24./11.–24./12. 1909 zu 205 %. Die a. o. G.-V. v. 6./8. 1910 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 500 000 (also auf M. 2 100 000) zwecks Ankauf der Sprit- rektifikationsgeschäfte der Firmen a) Anton Riemerschmied, München, b) J. J. Tipp & Co., München u. c) C. L. Runzlers Nachf., Regensburg. Es erhielten zu pari a) 300 Aktien, b) 32 Aktien u. c) 32 Aktien, die restlichen 136 neuen Aktien wurden zu 205 % an die Firma Anton Riemerschmied begeben. Die genannten drei Firmen bleiben als solche be- stehen und werden die Hauptzweige ihres bisherigen Geschäftes weiter betreiben. Im April 1910 wurde auch ein Abkommen mit der Deutsch-Franz. Cognac-Brennerei- u. Weinsprit- Raffinerie vormals Gebr. Macholl A.-G. in München getroffen, wonach deren Spritfabrik an die Ges. übergehen soll; inzwischen wurde eine Vereinbar. zwischen den beiden Ges. erzielt, wonach die Nürnberger Ges. der Macholl-Ges. ein beträchtliches Quantum Rohspiritus zur Rektifikation während der nächsten Jahre zur Verfüg. zu stellen hat. Hypotheken (Stand 30./9. 1910): M. 149 056. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. 1 Aktie = 1 St. ――