Kredit-Banken und andere Geld-Institute. Bank für Deutsche Eisenbahnwerthe in Berlin, W. Behrenstrasse 32. Gegründet: Am 27./11. 1896. Letzte Statutänd. vom 9./4. 1900. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: 1) Erwerb, Beleihung und Veräusserung von Forderungen an deutsche Privat- eisenbahn- und Kleinbahn-Gesellschaften, welche entweder durch Eintragung in das Bahngrundbuch innerhalb der ersten Hälfte des gesamten Anlagekapitals einer Bahn- einheit sichergestellt oder mit einer Zinsgarantie auf mindestens 12 Jahre ausgestattet sind; 2) Erwerb, Beleihung und Veräusserung von Aktien (Vorrechtsaktien und Stamm- aktien) deutscher Privateisenbahn- und Kleinbahn-Gesellschaften, welche mit einer Zins- garantie auf mindestens 12 Jahre ausgestattet sind, oder auf welche in dem letzten Geschäftsjahre vor dem Erwerbe mindestens 4 % Dividende zur Verteilung gelangt sind; 3) Ausgabe von Schuldverschreibungen, welche an Ordre lauten. Andere als die vor- stehenden und die mit denselben zusammenhängenden Geschäfte soll die Ges. nicht betreiben, jedoch ist sie berechtigt, ihre zu diesen Geschäften nicht erforderlichen Barmittel nutzbar zu machen. Der Gesamtbetrag der von der Ges. auszugebenden Anleihen darf nicht höher sein als der doppelte Betrag des eingezahlten Grundkapitals. Die Bank hatte Ende 1910 folgende deutsche Eisenbahnwerte im Besitz: 1) nom. M. 2 500 000 St.-Aktien der Neustadt-Gogoliner Eisenbahn-Ges. in Neustadt in O.-S. (letzte Div. 4, 4½ %); 2) nom. M. 410 000 Prior.-St.-Akt. der Greifenhagener Kreisbahnen in Pommern; 3) M. 400 000 St.-Prior.-Aktien der Kiel-Schönberger Kleinbahn; 4) M. 300 000 zu 4 % erst- stellige Bahnhypoth. auf Göttinger Kleinbahn; 5) M. 227 000 Vorz.-Aktien der Kleinbahn Anklam-Lassan (1907 erworben). Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Inh.-Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 1000, zerfallend in 4 Reihen A–D. Zunächst sind 25 % des A.-K. = M. 2 500 000 eingezahlt. Die Aktien werden nicht notiert. Anleihe: M. 5 000 000 zu 4 %, I. Reihe von 1897, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Berliner Handels-Gesellschaft. Zinsterm. 2./1. u. 1./7. Rückzahlung laut Plan ab 2. Jan. 1902 durch Verl. (erste am 1. Juli 1901); kann ab 1902 beliebig verstärkt oder mit 6 monat. Frist total gekündigt werden zu pari. Ein Pfandrecht an den von der Bank erworbenen Eisenbahnwerten steht der Anleihe nicht zu; dieser Anleihe darf keine spätere vorgeschoben werden. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. Zahlstelle wie für Div. Ende 1910 waren begeben bezw. noch in Umlauf M. 1 177 000, noch im Portefeuille M. 3 559 000. Aufgelegt 7./5. 1897 zu 101 %. Kurs in Berlin Ende 1897–1910: 100.80, 101.30, –, 95.25, 99.75. 96.10, 98.60, 98, 95.75, 95, 92.80, 92.50, 94, 94 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie =- 18. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann bis zu 4 % Div., vom verbleib. Überschuss dem A.-R. 8 % Tant., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Noch nicht eingez. A.-K. 7 500 000, Effekten 3 516 286, Aktiv-Hypoth. 285 345, Bankguth. 132 940. – Passiva: A.-K. 10 000 000, Oblig. 1 177 000, do. Zs.-Kto 23 900, R.-F. 84 151 (Rückl. 5240), Agiokto 26 412, Kredit. 939, Div. 100 000, Vortrag 18 167 a11 434 571. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Unk., Steuern etc. 14 317, Gewinn 127 408. – Kredit: Vortrag aus 1909 18 589, Zs.-Saldo 123 136. Sa. M. 141 726. Dividenden: 1896/97 (13 Mon.): 6½ %; 1898–1910; 6, 6, 6, 6, 3, 3, 3, 3½, 3½, 3½, 3½, 4, 4 %. Div.-Zahlung spät. 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Bruno Herbst, Otto Stelzner. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Carl Fürstenberg, Berlin; Stellv. Geh. Komm.-Rat Rud. Abel, Stettin; Bankier Karl von der Heydt, Bank-Dir. Dr. Ernst Schröder, Berlin. Zahlstellen: Für Div.: Ges.-Kasse; Berlin: Berl. Handels-Ges., Bank f. Handel u. Ind.; Berlin, Cöln u. Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankver.; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne; Stettin: Wm. Schlutow.* Bank für Naphta-Industrie Akt.-Ges. in Berlin SW. 11, Königgrätzerstr. 43. Gegründet: 7. bezw. 20./3. 1907; eingetr. 25./3. 1907. Gründer: Henry Louis Bermann, Max Loewy, Louis Brauns, Herm Stobwasser, Berlin; Jul. Fraenkel, Charlottenburg; Dir. Georg Rapp, Halensee-Berlin. Auf.das A.-K. brachte nach Massgabe des Gesellschaftsvertrages (§ 36) der Mitgründer Henry Louis Bermann in die neue Akt.-Ges. ein die sämtl. Geschäfts- anteile der Ges. zu Berlin unter der Firma: L. Brauns & H. L. Bermann, G. m. b. H. in Höhe von M. 400 000 mit dem Gewinnanteilsanspruch seit 1./1. 1907 zu dem festgesetzten Werte von M. 1 400 000 und erhielt für sie 1400 Aktien à M. 1000 zu pari. Die Firma Brauns & Bermann, G. m. b. H., hatte im Geschäftsjahre 1905 bei M. 82 000 Abschreib. einen Reingewinn von M. 37 700 und in 1906 bei M. 241 000 Abschreib. einen Reingewinn von M. 425 700 erzielt. Der Taxwert der Pachtverträge der Ges. wurde auf M. 1 270 000 festgesetzt; dazu kamen noch 256 Anteile der Pilsener Steinkohlen-Bergwerke à M. 500, ferner Kalibeteiligungen, die infolge der gegenwärtigen Konjunktur nur mit M. 1 bewertet sind, sowie die Berechtig. der Thüring. Gewerkschaft Valesca. Statutenänd. 9./5. 1908, 24./4. 1909, 28./6. 1910. Zweck: Erwerb, Veräusserung, Pachtung, Ausbeutung und Betrieb von Naphtafeldern und Gruben und anderen bergbaulichen IInternehmungen, Handel mit den gewonnenen und