Kredit-Banken und andere Geld-Institute. Aufsichtsrat: (7–18) Vors. Geh. Komm.-Rat Rich. v. Passavant, Stellv. Stadtrat Josef Baer, Alb. Andreae, Dr. Karl Sulzbach, Komm.-Rat Louis Feist, Carl Eberh. Klotz, Frankfurt a. M.; Geh. Justizrat Dr. jur. Adolf Braun, Komm.-Rat Hugo Landau, Komm.- Rat Ernst Meyer, Arthur Francke, Berlin; Gen.-Dir. Dr. Gust. von Brüning, Höchst; Komm.- Rat Gen.-Konsul Dr. Georg von Doertenbach, Stuttgart; Gen.-Dir. Ed. Kaiser, Wetzlar; Komm.-Rat Dr. Carl Goldschmidt, Essen a. R.; Admiral z. D. F. von Grumme auf Rehdorf. Zahlstellen: Frankf. a. M., Berlin, Nürnberg, Fürth, Essen (Ruhr), Wiesbaden, Giessen, Hanau, München, Höchst, Marburg, Offenbach, Wetzlar, Büdingen, Butzbach, Friedberg: Eigene Kassen; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Abteil. Becker & Co.; Meiningen u. Gotha: Bank f. Thür. vorm. B. M. Strupp A.-G.; Baden-Baden: Bankcommandite Meyer & Diss; Stuttgart: Doertenbach & Cie. G. m. b. H.; Hamburg: M. M. Warburg & Co.; München: Moritz Schulmann, Mainz: Weis, Herz & Co.; Tübingen u. Hechingen: Bankcommandite Siegmund Weil. Mitteldeutsche Treuhand Act.-Ges. in Frankfurt a. M., Kaiserstrasse 55; Zweigniederlassungen in Berlin u. Stuttgart. Gegründet: 28./2. 1908; eingetr. 1./4. 1908. Statutänd. 26./2. 1909. Die Firma lautete bis dahin Delkredere- u. Treuhand-Akt.-Ges. Gründer siehe Jahrg. 1910/11. Zweck: Diskontierung von Aussenständen (Wechsel- u. Buchforderungen); Übernahme von Treuhandgeschäften jeder Art, insbesondere der Revision von kaufmänn. Unternehmungen, Büchern u. Bilanzen; Durchführung gerichtlicher u. aussergerichtlicher Arrangements; Über- nahme von Liquidationen, Vermögensverwalt. u. Testamentsvollstreckungen. Die Münchener Filiale wurde Anfang 1909 in eine selbständige Akt.-Ges. unter der Firma Bayerische Treu- hand-Akt.-Ges. in München mit Fil. in Nürnberg umgewandelt. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, diese zuerst mit 50 %, seit 1909 voll eingezahlt, dann erhöht lt. G.-V. v. 26./2. 1909 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, begeben zu 105 %; vorläufig hiervon nur 25 % eingezahlt, zus. also M. 750 000 eingezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Nicht eingez. A.-K. 750 000, Kassa u. Bankguth. 34 236, Wechsel 59 824, Debit. 693 605, Effekten 232 650, Konsortialkto 45 000, Mobil. 14 259. —– Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 11 352, Spez.-R.-F. 23 000, Kredit. 236 913, Gewinn 58 309. Sa. M. 1 829 575. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 152 215, Reingewinn 58 309 (davon R.-F. 5830, Div. 45 000, Tant. u. Grat. 3000, Abschreib. a. Mobil. 1425, Vortrag 3052). – Kredit: Vortrag 2600, Geschäftserträgnis u. Zs. 207 924. Sa. M. 210 524. Dividenden 1908–1910: 6, 6, 6 %. Direktion: Ad. Eilbott, Herm. Faber. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Isidor Rosenfeld, Mannheim; Bank-Dir. Ludwig Neumüller, Kaufm. Friedr. Straus, Zweibrücken; Komm.-Rat Ed. Bartling, Wiesbaden; Komm.- Rat Leo Stinnes, Dir. Wilh. Meuthen, Mannheim; Rechtsanw. Dr. Konst. Demmler, Konsul Albert Schwarz, Stuttgart. Prokurist: Herm. Bachenheimer. Vereinsbank, Frankfurt a. O., Akt.-Ges. in Liquidation (seit 11./3. 1911 in Konkurs) in Frankfurt a. 0. Die Bank geriet infolge allzugrosser Kreditgewährung, besonders auch auf Hypoth. u. Grundstücke im Nov. 1910 in Zahlungsschwierigkeiten. Zuerst wurde die aussergerichtl. Abwicklung der Geschäfte angestrebt und beschloss deshalb die a. o. G.-V. v. 9./1. 1911 die Liquidation der Bank, deren Durchführung aber auf Schwierigkeiten stiess, sodass am 6./3. 1911 die Konkurseröffnung stattfand. Konkursverwalter: Kaufm. Emil Lehnick in Frank- furt a. O., Gubenerstr. 22. Aus dem von diesem am 20./6. 1911 erstatteten Bericht ist hervor- zuheben, dass sich die Aktiven auf M. 2 269 382 belaufen. Hiervon werden zur Deckung be- vorzugter Forder. resp. von Massenschulden erforderl. werden M. 740 168, so dass verbleiben M. 1 529 213. Die Passiven belaufen sich auf M. 5 278 330. Soweit infolge der Anfecht. Gelder der Konkursmasse wieder zufliessen, wird sich der Status verbessern. Das Massenguth. auf Sparkassen u. bei Banken beträgt rund M. 480 000. Es dürften etwa 26–30 % auf die nicht vorberecht. Forderungen entfallen. Als festgestellt könne angesehen werden, dass für 1909 u. jedenfalls auch für 1908 Div. auf Aktien u. Tantiemen nicht hätten verteilt werden dürfen. Es ist daher gegen die Mitgl. der früheren Verwalt. ein Prozess wegen zu unrecht erhobener Bezüge im Betrage von M. 222 000 vorbehaltl. weiterer Ansprüche angestrengt worden. Die erste Abschlagszahl. an die Gläubiger dürfte etwa im Juli 1911 erfolgen. Der frühere Dir. der Bank, Carl Schumann, wurde wegen Bilanzverschleierung u. Untreue verhaftet, auch dem zweiten Dir. Gust. Clamann ist die gerichtl. Untersuchung anhängig. Gegründet: 24./5. 1905; eingetr. 6./6. 1905. Gründer s. Jahrg. 1905/1906. Die Bank über- nahm die Geschäfte der in Liquid. getretenen Vereinsbank Frankf. a. O. e. G. m. b. H. Zweck: Betrieb von Bank- und Handelsgeschäften aller Art unter Ausschluss von Ge- schäften für eigene Rechnung zum Zwecke der Spekulation; auch Depositenkassen: Freien- walde a. O., Fürstenwalde a. Spree, Neudamm, Vietz a. Ostbahn. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1911/1912. I. 8