306 Hypotheken- und Kommunal-Banken. Leipziger Hypothekenbank in Leipzig, Schillerstr. 3. Gegründet: 30./12. 1863. Letzte Statutänd. 29./11. 1899, 5./3. 1906, 9./3. 1909, 4./3. 1910. Zweck: Hebung des Bodenkredits und des Kommunalkredits im Deutschen Reiche, vor- nehmlich aber im Königreich Sachsen. Die Bank gewährt hypothek. Darlehen auf Grundstücke im Gebiete des Deutschen Reiches und giebt auf Grund der so erworbenen Hypoth. Hypoth.- Pfandbr. (Pfandbr.) aus. Ausserdem darf die Bank Geschäfte betreiben entsprechend dem Hyp.-Bank-Ges. v. 13./7. 1899 (s. auch dieses Handbuch, Jahrg. 1900/1901). Kapital: M. 12 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à M. 300 u. 11 700 Aktien (Nr. 1001–12 700) à M. 1000. Urspr. M. 300 000, erhöht lt. G.-V. v. 9./3. 1891 um M. 700 000 in 700 Aktien à M. 1000, lt. G.-V. v. 4./2. u. 28./5. 1896 um M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000, lt. G.-V. v. 26./6. 1899 um M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000, div.-ber. für 1899 pro rata der er- folgten Einzahlungen zur Hälfte der auf die alten Aktien entfallenden Div. Angeb. den Aktionären 15.–24./7. 1899 zu 128 %, wovon 25 % u. das Aufgeld sofort, 25 % bis 21./12. 1899 u. 50 % bis 28./12. 1901 einzuzahlen waren. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 9./3. 1909 um M. 2 000 000 (cauf M. 12 000 000) in 2000 Aktien à M. 1000, div.-ber. für 1909 zu einem Viertel, übernommen von einem Konsort. (Allg. D. Credit-Anst. etc.) zu 129 %. Den alten Aktionären wurde vom Konsort., welches alle mit der Kapitalvermehrung verbundenen Kosten einschl. der Einführung an den Börsen von Leipzig u. Dresden trägt, ein Bezugsrecht auf die jungen Aktien zum Kurse von 133.25 % zuzügl. Aktien- u. Schlussscheinstempel in der Weise an- angeboten, dass auf nom. M. 5000 alte Aktien M. 1000 junge Aktien entfielen; geschehen 9.–23./7. 1909. Das Aufgeld u. 50 % des Kapitalbetrags waren am 30./6. 1909, restl. 50 % am 31./12. 1909 einzuzahlen. Auf Beschluss einer G.-V. kann das A.-K. bis auf M. 30 000 000 erhöht werden. Bezugsrechte: Bezugsrechte existieren nicht mehr, Pfandbriefe (Hypothekenbankscheine): Die Bank ist berechtigt, bis zum 15 fachen Betrage des eingezahlten A.-K. und des gesetzl. R.-F. sowie des Spez.-R.-F. I Pfandbriefe in Stücken von M. 150 bis M. 5000 auszugeben, welche ihrerseits wieder in ganzer Höhe durch Hypoth. von mind. gleicher Höhe u. mind. gleichem Zinsertrage gedeckt sein müssen. Die Pfandbriefe der Serien B–, VII u. VIII im Betrage von M. 80 000 000 sind im Königreich Sachsen durch Ministerialverordnung vom 18. Juni 1897 für mündel- sicher erklärt worden; eine Künd. dieser Serien ist seitens der Bank nicht sobald zu erwarten. Sämtliche Pfandbriefe werden von der Reichsbank in der I. Klasse, von der Kgl. Sächs. Lotterie-Darlehns-Kasse und bei der städt. Sparkasse zu Leipzig mit 90 % des Kurswertes beliehen. Für Kommunalanleihen werden besondere Pfandbr. aus- gegeben. Zur Zeit sind keine solchen in Umlauf. In Umlauf waren Ende 1910 an Pfandbr. M. 173 406 750 (bei M. 180 747 440 Hypoth.- Deckung), und zwar 3½ % M. 30 362 900, 3 % M. 4 409 900, 4 % M. 138 633 950. 4 % Hyp.-Bankscheine Serie B. Stücke à M. 1500, 300, 150. Zs. 1./4. u. 1./10. Ende 1910 in Umlauf: M. 1 541 700. Kurs in Leipzig Ende 1896–1910: 103.75, 103.50, 101.50, 99.25, 98.75, 97.50, 102.50, 103.10, 102.90, 102.90, 101.70, 99.10, 100.50, 101, 100.50 %. 4 % konvert. Hyp.-Bankscheine Serie C. Stücke à M. 1500, 300, 150. Zs. 1/4. u 19. Ende 1910 in Umlauf: M. 362 700. Kurs Ende 1896–1899: 103.75, 103.50, 103.75, 102.10 %. Jetzt Kurs wie Ser. B. Notiert in Leipzig u. Dresden. 4 % Hyp.-Bank- u. Anlehensscheine Serie D. Stücke à M. 1500, 1000, 500, 300. Zs. 1./4. u. 1./10. Ende 1910 in Umlauf: M. 7 920 500. Kurs in Leipzig Ende 1898–1910: 102.25, 100, 98.90, 97.50, 102.50, 103.10, 102.90, 102.80, 101.75, 98.90, 100.50, 101, 100.50 %. 3½ % Hyp.-Bank- und Anlehensscheine Seric E. Stücke à M. 1500, 1000, 500, 300. Zs. 1./4. u. 1./10. Ende 1910 in Umlauf: M. 17 501 800. Kurs Ende 1896–1910: 100.25, 100.75, 99, 92.25, 88, 90.25, 97.10, 98.25, 98.10, 97.80, 96.50, 91.80, 93.75, 92.50, 91.30 %. Notiert in Berlin. Leipzig u. seit Mai 1902 auch in Dresden. 4 % Hyp.-Bank- und Anlehensscheine Serie F. Stücke à M. 1500, 1000, 500, 300, 150 1./4., 1./10. Ende 1910 in Umlauf: M. 19 887 850. Kurs Ende 1896–1910: 104.25, 104.75, 101.75, 100.25, 98.40, 97.25, 102.40, 102.90, 103, 102.90, 10 1.40, 98.70, 100.50, 100.90, 100.40 %. Notiert in Berlin, Leipzig u. seit Mai 1902 auch in Dresden. 3½ % Hyp.-Bank- u. Anlehensscheine Serie VII von 1897, mit M. 5 263 000 abgeschlossen, kündbar seit 1908. Stücke à M. 5000, 2000, 1000, 500, 200. Zs. 2./1. u. 1./7. Ende 1910 in Umlauf: M. 4 642 800. Kurs Ende 1898–1910: 100, 93.25, 88.25, 90.25, 97.50, 98.30, 98.90, 97.80, 96.60, 92, 93.75, 92.50, 91.25 %. Eingef. Febr./März 1898 zu 100.50 %. Notiert Berlin, Leipzig, Dresden. 4 % Hyp.-Bank- und Anlehensscheine Serie VIII, vom 1./7. 1898, mit M. 24 723 700 abge- schlossen, kündbar seit 1908. Stücke à M. 5000, 2000, 1000, 500, 200. Zs. 2./1: u 1% Hnde 1910 in Umlauf: M. 24 620 100. Kurs Ende 1898–1910: 103, 102, 99.20, 97.25, 102.40, 103.10, 103, 102.90, 101.40, 98.75, 100.50, 100.90, 100.40 %. Eingef. Sept. 1898 zu 103.90 %. Notiert in Berlin, Leipzig, Dresden. 4 % Hyp.-Pfandbriefe Serie IX, vom 1./7. 1900. M. 30 000 000, unkündbar u. unverlosbar bis 1910. Stücke à M. 5000, 2000, 1000, 500, 200. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./4. 1910 durceh Ausl. ganz oder teilweise möglich; eine obligat. Tilg.-Frist ist nicht festgesetzt. Aufgelegt 13./14./9. 1900 zu 99 %; ein Teilbetrag von M. 3 000 000 am 21./3. 1904 zu 102.60 % zur Zeichnung aufgelegt. Ende 1910 in Umlauf: M. 28 690 700. Kurs in Berlin Ende 1900–19 10: