Hypotheken- und Kommunal-Banken. G.-V. der Aktionäre auf den 11./10. 1901 einberufen u. beschloss behufs Deckung der da- mals auf M. 9 999 135 angenommenen Unterbilanz, das A.-K. auf M. 1 165 000 herabzusetzen (siehe Kap.). Diese Herabsetz. des A.-K. hatte aber nicht genügt, die finanziellen Schwierig- keiten der Bank zu beseitigen. Durch das im Reichs-Anz. v. 28./29./10. 1901 bezw. 7./9./3. 1904 veröffentlichte Abkommen mit den Pfandbriefgläubigern wurde deshalb bestimmt, dass die Vertretung der Pfandbriefgläubiger (Deutsche Treuhand-Ges.) ermächtigt bezw. beauf- tragt sein solle, jeweilig der Pfandbr.-Zs. bis Ende 1909 zu stunden, wogegen der Mecklen- burg-Strel. Hypoth.-Bank die Verpflichtung auferlegt wurde, auf die gestundeten Zs. 4½ % Zinseszs. zu vergüten, den Pfandbriefumlauf bis Ende 1909 auf M. 8 225 000 zu reduzieren und diese Pfandbr. durch Hypoth. auf bebauten Grundstücken, welche den Anforder. des Reichshypoth.-Bank-Ges. genügen, zu bedecken. Die Bank hat sich von 1901–1909 fast ausschliessl. mit der Durchführung dieses mit den Pfandbr.-Gläubigern getroffenen Über- einkommens beschäftigt, insbes. mit dem Verkauf der ihr durch den vorerwähnten Aus- einandersetzungsvertrag zur Verwertung überlassenen Terrains der Immobil.-Verkehrsbank. Durch diese Transaktion verringerte sich der Hypoth.-Bestand der Bank von M. 27 103 064 am 31./12. 1901 auf M. 10 296 370 am 31./12. 1909, u. es gingen der Bank zugleich die Bar- mittel zu, um ihre eigenen umlaufenden Pfandbr. mit Disagio zurückzukaufen u. die Pfandbr.- Schuld dadurch entsprechend zu reduzieren. Bei dem Verkauf der Terrains wurden Beträge des Hypoth.-Delkr.-Kto frei, welche zus. mit den Disagio-Gew. beim Ankauf der Pfandbr. die Handl.-Unk. deckten u. Gewinne ansammeln liessen, die am 31./12. 1909 M. 701 121 be- trugen. Während der Dauer der Stundung von Pfandbr.-Zs. durfte eine Verteilung des Reingew. an die Aktionäre nicht erfolgen. Nachdem jedoch die Bank obigen Verpflichtungen nachgekommen ist u. sie laut Bescheinigung der Vertretung der Pfandbr.-Gläubiger, d. i. der Deutschen Treuhand-Ges., v. 16./11. 1909 die Stundungsbedingungen voll erfüllt hat, stand der Verteil. der Überschüsse von M. 701 121 nichts mehr im Wege (erfolgte als Div.-Zahl. f. 1909) Die Pfandbr.-Bes. sind durch die Erfüllung der Bedingungen des Abkommens vor jeder Schädigung bewahrt worden. Wegen Wiedererhöh. des A.-K. auf M. 4 000 000 siehe Kap. Geschäftsjahr 1910: Die behufs Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebes in der a. o. G.-V. vVi. 5./11. 1909 beschlossene Erhöhung des A.-K. von M. 1 165 000 auf M. 4 000 000 ist im Geschäftsj. 1910 zur Durchführung gelangt Die Zulassung der Aktien zum Handel an der Berliner Börse erfolgte im Juni 1910. Die Vermehrung der Betriebsmittel u. die geringe, bisher nur den zweifachen Betrag des A.-K. erreichende Inanspruchnahme von Pfandbr.- Krediten bestimmte die Ges., mit Rücksicht auf die Gesundung der Verhältnisse, alsbald der Hauptaufgabe der Hypoth.-Banken d. i. der Vermittelung des Realkredits näherzutreten u. zunächst M. 5 000 000 4%% Pfandbr., deren Absatz sich in Anbetracht der längere Zeit hindurch wenig günstigen Marktlage befriedigend gestaltete, zu emittieren. Im übrigen war die Ges. bemüht, die baren Gelder, soweit dieselben nicht zum Erwerbe von Tresor- hypoth. oder zur Aufnahme eigener Pfandbr. verfügbar gehalten werden mussten, durch Gewährung von Baugelddarlehen gegen hypoth. Sicherstell. möglichst nutzbringend anzulegen. Weitere Betriebsmittel werden der Ges. aus der fortschreitenden Realisier. ihrer ertraglosen Baustellenhypoth. zufliessen. Am Schlusse des J. 1910 lagen, da in demselben nur M. 122 100 davon infolge des Verkaufs weniger Baustellen, in Abgang kamen, noch M. 1 193 900 in er- traglosen Baustellenhypoth. fest. Gegen dieselben sind im Hypoth.-Delkr.-Kto rund M. 796 000 in Reserve gestellt, welche voraussichtl. nicht voll in Anspruch genommen werden wird. Des weiteren hat in Neustrelitz die Zentrale im Laufe des J. 1910 das mobile Bankgeschäft, im Rahmen der Statuten, wieder aufgenommen. Die Ges. hofft, in diesem im Anfange seiner Entwicklung befindlichen Geschäftszweige mit der Zeit gute Ergebnisse zu erzielen. Der Abschluss des Berichtsjahres ergibt einschl. M. 4121 Vortrag aus 1909 einen Reingew. von M. 244 909, aus welchem behufs weiterer finanzieller Kräftigung des Unternehmens nach erheblichen Rücklagen die Verteilung von nur 4 % Div. erfolgte. Kapital: M. 4 000 000 in 1165 abgest. u. 2835 neuen Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 6 000 000, übernommen zu 105 %; erhöht lt. G.-V.-B. v. 2./3. 1898 um M. 6 000 000 fauf M. 12 000 000) in 6000 Aktien à M. 1000 (ab 1./1. 1899 div.-ber.), welche von einem Konsort. unter Führung der Breslauer Disconto-Bank übernommen wurden. Von diesen Aktien wurden M. 2 000 000 im März 1899 den alten Aktionären zu 128 % angeboten. Behufs Sanierung der Bank (siehe oben) beschloss die G.-V. v. 11./10. 1901 die Herabsetzung des A.-K. (auf M. 5 825 000), durch Vernichtung von M. 6 175 000 Aktien, von denen M. 6 174 000 durch den Vertrag mit der Immobilien-Verkehrsbank der Ges. zur Verfüg. gestellt u. 1 Aktie à M. 1000 zugekauft wurde, ferner beschloss die nämliche G.-V. v. 11./10. 1901 weitere Herab- setzung des A.-K. durch Zus. legung der übrigen 5825 Aktien im Verhältnis von 5: 1 auf M. 1 165 000. Der sich hieraus ergebende Buchgewinn von M. 10 835 000 wurde zur Tilg. der Unterbilanz von ca. M. 9 999 135 verwendet u. der hiernach noch verbleibende Überschuss von M. 835 000 einem nur zur Sicherung der Pfandbr.-Gläubiger dienenden R. F. zugeführt. Die Aktien waren bis 15./7. 1902 behufs Zus. legung einzureichen. Die nicht innerhalb der bezeichneten Frist zur Zus. legung eingereichten Aktien wurden für kraftlos erklärt. An ihre Stelle traten Ersatz-Aktien, deren Veräusserung für Rechnung der Beteiligten zu erfolgen hatte, für M. 49 000 am 22./5. 1903 versteigerte Ersatz-Aktien wurden Preise von 12½–18½9 % gelöst (zus. M. 8067), sodass auf jede kraftlos erklärte Aktie M. 32.14 entfallen. Die a. o. G.-V. v. 5./11. 1909 beschloss Erhöhung um M. 2 835 000 durch Ausgabe von 2835 neuen Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, übernommen von einem Konsort. (N. Helfft & Co. etc.) zu 100 % plus