„ Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Ganzen oder in Parzellen zu verwerten, insbesondere zu veräussern, Strassen, Baulichkeiten und sonstige Anlagen herzustellen, Kredite in Anspruch zu nehmen, verfügbare Barmittel auszuleihen oder durch Diskontierung von Wechseln, Ankauf oder Beleihung von Wertp. aller Art oder durch Anlegung bei Bankhäusern nutzbar zu machen, Anlagen, welche nach dem Ermessen des Vorst. und des A.-R. ihre Zwecke fördern, zu begründen und einzurichten, oder sich an solchen zu beteiligen und überhaupt alle Massnahmen zu ergreifen, welche zur Erreichung des Ges.-Zweckes angemessen erscheinen. Die Ges. Berlin-Nord erwarb bei ihrer Gründung 1905 grössere Terrainflächen zu beiden Seiten der Müllerstr. in derem nördlichen Teile und in Reinickendorf, später hinzugekauft weitere Grundstücke in der südl. Müllerstr., Triftstr. etc. Näheres darüber sowie über die Grundstücksbewegung 1906–1907 siehe Jahrg. 1906/07–1910/11 dieses Buches. 1910 erwarb die Ges. in Gemeinschaft mit mehreren befreundeten Instituten von dem Terrain des Fidei- kommissbesitzers Carl Gilka-Bötzow an der Elbingerstr. einen Teil von 5441.86 qR. Netto- bauland für den Preis von M. 6 122 094. Der Aufschluss dieses Terrains ist 1910 bereits in Angriff genommen u. wird bis Mitte 1911 beendet sein. Es wurden 1910 an der Elbinger-, Greifswalder- u. Kniprodestrasse bereits 29 Baustellen zu lohnenden Preisen verkauft. Die Ges. übernahm ferner für ein ihr befreundetes Konsort. den kommissionsweisen Verkauf von rund 1000 qR. Nettobauland, welche den Restbesitz der Terrain-Akt.-Ges. Neues Hansa- viertel darstellten. Es handelte sich hierbei im ganzen um 15 Baustellen, von denen 1910 bereits 9 verkauft wurden. Von den Terrains in der Müllerstrasse ist der Bebauungsplan für das Terrain Müllerstr. 74–76 inzwischen auch vom Polizei-Präsidium genehmigt worden. Die Ges. glaubt damit rechnen zu können, dass dieser Plan auch die Genehm. der weiteren höheren Instanzen im Jahre 1911 finden wird, u. nimmt in Aussicht, die das Terrain nörd- lich begrenzende Londonerstrasse (früher Strasse Nr. 29) noch 1911 zu pflastern, voraus- gesetzt, dass es ihr gelingt, die Stadt Berlin, welche an der nördl. Seite dieser Strasse in ganzer Länge Anliegerin ist, zu einer gemeinschaftl. Regulierung der Strasse zu bewegen. Bezüglich des Terrains Müllerstr. 102–112 haben die Verhandl. mit der Stadt Berlin wegen eines neuen Bebauungsplanes zu einer Einigung geführt. Die Genehmig. auch dieses Be- bauungsplanes seitens der vorgesetzten Behörden für 1911 erscheint gesichert. Hinsichtlich des Terrains Müllerstr. 102–112 hat die Ges. mit der Süddeutschen Immobilien-Ges. in Mainz eine Verwertungsgemeinschaft gebildet, an welcher die Ges. derselben eine Quote von 60 % überlassen hat. Ausgeschlossen von der Gemeinschaft ist ein Grundstück von 379 qR. Grösse, das zu Schulzwecken bestimmt ist. Die Aufschliessung des Terrains an der Beusselstrasse hat 1910 noch nicht gefördert werden können. Die Verhandl. wegen des Geländes an der Seestrasse sind sowohl mit dem Vorbesitzer, als auch mit der Stadt Berlin inzwischen zum Abschluss gelangt. Die Ges. hat den Strassenbaukonsens für An- legung des südl. Teiles der Seestrasse bereits erhalten u. wird die Pflaster. dieses Strassen- teils im Frühjahr 1911 durchführen. Von dem Gelände ist schon in den ersten Monaten des neuen Geschäftsj. 1911 eine Reihe von Baustellen zu befriedigenden Preisen verkauft worden. Verkäufe in Reinickendorf wurden 1910 nicht getätigt. Die Schillerpromenade ist inzwischen im Wege der Enteignung bis an die Berliner Weichbildgrenze, u. zwar bis zur Barfusstrasse durchgelegt worden. Nachdem damit das Schweizerviertel in Reinickendorf direkte Verbindung mit dem Müllerstrassen-Bezirk erhalten hat, dürfte sich das Baustellen- geschäft in dieser Gegend heben. Ende 1910 besass die Ges. die nachstehenden Grundstücke: a) das Grundstück Müllerstr. 74–76 (7009.5 q R. Bruttoland) zum Buchpreise von M. 1 650 688, also M. 235.49 pro qR.; b) das oben erwähnte Schulgrundstück Müllerstr. 102–112 (379 qR.) zum Buchpreise von M. 76 298, d. h. die qR. mit M. 201.32; c) das Grundstück Reinicken- dorf in Grösse von noch 4964.01 qR. Nettobauland zum Buchpreise von M. 1 278 405, d. h. die qR. netto reguliert mit M. 257.53; d) aus Konsortialgeschäften: 1. Grundstück Müller- str. 102–112 (13 800 qR.); Beteil. hieran mit 40 %, d. h. 5520 qR., die mit M. 1 435 200, also mit M. 260 pro qR. zu Buch stehen; 2. Grundstück Beusselstrasse (rund 2900 qR. Brutto- land). An der Verwertung desselben ist die Ges. mit 80 %, d. h. mit 2320 dR. beteiligt. Der Anteil steht mit M. 2 182 441 zu Buch, d. h. die qR. Bruttoland mit M. 940.71; 3. Grund- stück Seestrasse (1795 q R. Nettobauland); Beteilig. mit 50 %, der Anteil stellt sich auf M. 817 134, d. h. auf M. 910.45 pro qR. Hierzu treten noch die Strassenbaukosten u. die- jenigen Landerwerbskosten, welche an die Stadt zu zahlen sind, wodurch sich der Netto- einstandspreis auf rund M. 1155 pro qR. erhöht; 4. Grundstück Elbingerstrasse (5441.86 qR. Nettobauland); Beteil. mit 41 %. Der Anteil berechnet sich auf M. 1 928 352, d. h. auf M. 1211.79 pro qR. Durch die noch im neuen Jahre hinzutretenden Strassenregulierungs- kosten wird sich die qR. Nettobauland auf M. 1386 stellen. Die Ges. übernahm Anfang 1908 die Durchführung der Liquid. der National-Hypotheken-Credit-Ges. e. Genoss. m. u. H. in Berlin; die Genossen wurden auf der Basis von M. 7500 pro Kopf gegen Abtretung ihrer Ansprüche an die Liquid.-Masse abgefunden. Hiervon haben sämtl. Genossen Gebrauch ge- macht. Auf Grund der Liquid.-Klausel sind sämtl. Hypoth. gekündigt. Diese Liquid. ist 1909 beendet worden. Insoweit bei Schluss derselben noch Pfandbriefe der Genossenschaft im Umlaufe waren, wurde der Gegenwert derselben bei der Königl. Ministerial-, Militär- u. Bau-Kommission hinterlegt. Der restl. Hypoth.-Bestand wird allmählich realisiert werden. Anfang 1911 Erwerb des Willmann'schen Terrains in Schöneberg in Verein mit einem Konsort. Kapital: M. 10 000 000 in 5000 Aktien à M. 2000 und zwar 2500 Lit. A (Nr. 1–2500), 2500 Lit. B (Nr. 2501–5000); diese B-Aktien anfänglich eingez. mit 75 %, restl. 25 % 1908 eingez.