Ba Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. 4 Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Rentier Carl Frank, Charlottenburg: Stellv. Rittergutsbes. Wilh. Colsman, Lindenberg; Dir. Herm. Hahn, Stettin; Maurer- u. Zimmermeister Arthur Bulla, Werneuchen; Justizrat Eschenbach, Justizrat Jakobi, Berlin; Dir. Dr. Flecken, Brühl. Prokuristen: Curt Fritz, Hugo Neumann, Conrad Lohauss, Emil Fritz. Neu-Finkenkrug Terrain-Aktiengesellschaft in Berlin, C2, An der Stechbahn 3 u. 4. Gegründet: 18./2. 1909; eingetr. 23./3. 1909. Gründer: Jacquier & Securius, Gebr. Arons, N. Helfft & Co., Bankier Eugen Panofsky, Deutsche Ansiedlungsbank, Berlin. Zweck: Erwerb, Verwaltung u. Verwertung von Grundstücken in Neu-Finkenkrug u. den angrenzenden Geländen. Die Deutsche Ansiedlungsbank in Berlin hatte der Ges. einen Kaufantrag auf den Teil des ihr gehörigen, im Kreise Osthavelland belegenen Grundbesitzes gemacht, der südlich vom Bahnhof Finkenkrug an der Vorortstrecke Berlin-Nauen gelegen ist und die von ihr angelegte Kolonie Neu-Finkenkrug bildet. Nach Annahme dieses Kauf- antrages am 26./3. 1909 ist die Auflassung am 30./3. 1909 erfolgt. Die Grösse des Terrains beträgt 157 ha 36 a 77 qm = 110 952 qR., davon gehen für Strassen, Wasserflächen und Gräben ab 42 ha 12 a 96 qm = 29 703.6 dR., so dass 115 ha 23 a 81 qm = 81 248,4 dR. als Netto-Bauland verbleiben. Der Kaufpreis betrug M. 1 805 520, d. i. M. 22.22 pro qR. einschl. der bisher angelegten u. gepflasterten Strassen u. Plätze, u. ist bar bezahlt worden. Zur Zeit sind ca. 4000 laufende Meter Strassenpflaster vorhanden. Die Kosten für noch ausstehende Regulierung u. Pflasterung der im Bebauungsplan festgelegten Strassen u. Plätze belaufen sich auf ca. M. 500 000, dabei sind die Kosten für Kanalisation u. Wasserleitung nicht vor- gesehen. Die Kolonie enthält zurzeit ca. 120 Villen u. Gebäude: Gasbeleuchtung, sowie Post u. Güterladestelle sind vorhanden. Im J. 1909 veräusserte die Ges. 670.90 q R. mit durch- schnittl. M. 60 pro qR.; Gesamterlös hierfür M. 40 252. 1910 Verkauf von 2039.07 qR mit durchschnittlich M. 66 pro qR; Gesamterlös M. 137 200. Die Bebauung darf nur durch Ge- bäude im Villenstil erfolgen. Die Ges. ist berechtigt u. verpflichtet, sämtliche kommunalen Abgaben zu erheben, u. hat davon 25 % als Beitrag zu den all. Verwaltungskosten des Gutsbezirkes an die „Deutsche Ansiedlungsbanké“ zu entrichten. Ferner hat die Neu-Finken- krug-Ges. von allen ihren Terrainverkäufen an die Deutsche Ansiedlungsbank ½ % des Kaufpreises für den Grund u. Boden abzuführen als Entgelt für die Dotation, welche die Deutsche Ansiedlungsbank für kirchliche Zwecke gemacht hat, bezw. noch machen muss. Kapital: M. 2 000 000 in 1000 Aktien à M. 2000, hiervon dienten M. 1 800 000 zur Deckung des Kaufpreises, M. 200 000 wurden von den übrigen 4 Gründern übernommen. Von den geenannten M. 1 800 000 Aktien wurden dann M. 600 000 von einem Konsort. fest übernommen, ferner ist dem gleichen Konsort. eine Option auf M. 800 000 mit der Verpflichtung zuge- standen worden, dieselben den Aktionären der Deutschen Ansiedlungsbank in Berlin anzu- bieten; geschehen v. 5.–19./4. 1909 zu 112.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Der Reingewinn wird wie folgt verteilt: a) 5 % des Reingewinns werden dem gesetzl. R.-F. so lange überwiesen, als dieser den zehnten Teil des A.-K. nicht überschreitet, bezw. bei etwa erfolgter Inanspruchnahme noch nicht wieder erreicht hat. b) Vom Überschusse wird diejenige Summe zur gleichanteiligen Amort. der Aktien ver- wendet, welche der Ges. bar zur Verfüg. steht und nach dem Ermessen des A.-R. weder zum weiteren Geschäftsbetriebe, noch zur Bildung oder Verstärkung von Rücklagen, noch auch zum Vortrag auf neue Rechnung erforderlich ist. Derartige Gewinnvorträge bleiben im folgenden Geschäftsjahr bei der Berechnung des dem gesetzl. R.-F. zu überweisenden Betrags ausser Ansatz. Sobald aus dem zur Verteilung gelangten Reingewinne die Aktien bis auf je M. 1000 amortisiert sind, tritt die Ges. in Liquid. Der Vorstand hat alsdann ohne Verzug eine G.-V. zu berufen, welche durch Beschluss feststellt, dass die Auflös. der Ges. eingetreten ist. Der A.-R. erhält eine feste jährl. Vergüt. von zus. M. 6000. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundbesitz 1 965 351, Kassa 1911, Effekten 43 086, Bankguth. 2374, Debit. 6896, Inventar 1, Schulbau-Kaut. 29 000, Aktiv-Rentenkapital 2206, Hypoth. 177 578, Verwalt.-Gebäude 21 948. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Grundstücks-Amort. 77 245, Kredit. 33 395, Rückstell. für Pflasterungen 25 320, do. für Gemeindebauten 45 000, Passiv-Rentenkapital 58 654, Gewinn 10 739. Sa. M. 2 250 354. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 14 851, Abschreib. auf Grundstücks- verkäufe z. Amort. 59 131, Rückstell. für Pflasterungen 1922, Kirchendotations-F. 594, Ab- schreib. a. Inventar 244, Unk. 38 240, Provis. 3888, Orts-Verwalt. 7185, Steuern 2451, Effekten 1708, Gewinn 10 739 (davon R.-F. 537, Vortrag 10 202). – Kredit: Erlös aus Grundstücks- verkäufen 137 200, Zs. 3756. Sa. M. 140 956. Kurs Ende 1909–1910: 108, 99.50 %. Die Zulassung der Aktien zur Notiz an der Berliner Börse wurde Anfang Mai 1909 genehmigt; erster Kurs am 19./5. 1909: 117 %. Die Aktien werden franko Zs. gehandelt. Dividende: Wird nicht verteilt; siehe Gewinn-Verteilung. Direktion: Dir. Carl Kanig, Neu-Finkenkrug: Dir. Georg Merz, Gr.-Lichterfelde. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Albert Pinkuss, Berlin; Stellv. Dr. jur. Friedrich Karbe, Halensee; Bankier Moritz Helfft, Berlin; Heinrich Haenisch, Charlottenburg. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Jacquier & Securius, N. Helfft & Co., Gebr. Arons.