Plantagen- und Kolonisations- Gesellschaften. Direktion: Gutsbes. Dr. Walter Finkler, Stuttgart; Dr. phil. Willibald Schellmann, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Nicol. Freih. von Thuemen, Gross-Lichterfelde-Berlin; Stellv. Privat- mann Albrecht Patzig, Starnberg: Buchdruckereibesitzer Albert von Prollius, Charlottenburg. RegoPanzzun Ale 6 % Berlin W. 57, Potsdamerstr. 63. Gegründet: 14./3. 1911; eingetragen 4./4. 1911. Gründer: Firma Deutsche Togo- Ges., Dir. Friedr. Hupfeld, Schöneberg- Berlin; Dir. Carl Ladewig, Gross-Lichterfelde; Rittergutsbes. Beno Freih. von Herman- Schorn, Schorn b. Neuburg a. D.; Komm.-Rat Heinr. Müller, Crefeld; Rechtsanw. Dr. Carl Cremer, Hagen i. W. Von den Gründern brachte die Deutsche Togo- Ges. in Berlin in die neue Aktien-Ges. ein: den östlich des Aweto bezw. Egbi gelegenen Teil ihres Landbesitzes in der Landschaft Gadja in Togo einschl. einer auf dem Grundstück errichteten Versuchspflanzung. Die neue Akt.-Ges. über- nahm die Verpflichtung, jährl. wenigstens 50 ha Land neu in Kultur zu nehmen, so lange, bis die Hälfte des eingebrachten Landes in Nutzung genommen ist. Der Wert dieser Ein- bringung beträgt M. 250 000. Die Togo-Pflanzungs-Akt.-Ges. gewährte hierfür 100 Aktien = M. 100 000, die als vollbezahlt gelten, u. ausserdem M. 150 000 in bar; letztere werden fällig mit M. 50 000 am Tage der Eintragung letzterer Ges., mit weiteren M. 50 000 1 Jahr nach dem Tage der Eintragung u. mit den restl. M. 50 000 2 Jahre nach dem Tage der Eintrag. Zweck: Erwerb u. Verwertung von Grundbesitz, Betrieb von Land- u. Plantagenwirt- schaft, Ein- u. Verkauf u. Verarbeitung land- u. forstwirtschaftl. Produkte, sowie Beteilig. an solchen Unternehm. im deutschen Schutzgebiet Togo u. den benachbarten Kolonien. Kapital: M. 850 000 in 850 Aktien à M. 1000, begeben zu pari plus 5 % für Stempel- u. sonst. Gründ.-Kosten. Vorerst 25 % u. die Stempel- etc. Kosten eingez., Rest wird in Raten von nicht über 25 % in 1911, 1912 u. 1913 eingefordert. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.- Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 30./6. 1911 gezogen. Direktion: Bergassessor a. D. Dir. Friedr. Hupfeld, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Carl Joh. Lange, Berlin; Stellv. Beno Freih. von Herman- Schorn zu Schorn b. Neuburg a. D.; Alfred Brumm, Merane; Komm.-Rat Heinr. Müller. Crefeld; Rechtsanw. Dr. Carl Cremer, Hagen i. W. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Mitteldeutsche Creditbank. Westafrikanische Pflanzungs-Gesellschaft „Victoria“ in Berlin, W. 15 Kurfürstendamm 52, mit Zweigniederlass. in Victoria, Kamerun, und 9 Faktoreien. Gegründet: 21./1. 1897; eingetr. 2./10. 1897. Letzte Statutänd. 9./3. 1907, 7./7. 1908 u. 4./6. 1910. Zweck: Erwerb u. Verwer tung von Grundbesitz im deutschen von Kamerun sowie Betrieb von Land- u. Plantagenwirtschaft daselbst u. aller damit in Ver bindung stehenden gewerbl. Unternehm. u. Handelsgeschäfte. Die Ges. übernahm von Dr. Max. Esser zu Berlin ca. 7000 ha u. von dem Bergwerksbes. Sholto Douglas zu Berlin ca. 3000 ha (zus. 10 745 ha) des am Kamerunberge bei Victoria im deutschen Schutzgebiete von Kamerun gelegenen Geländes nebst allen Zubehörungen und Beständen. Hierfür wurden dem Dr. Max. Esser M. 130 000, dem Bergwerksbes. Sholto Douglas M. 30 000 vergütet. Die G.-V. v. 23./5. 1903 beschloss Erwerb der Pflanzungs- Ges. Soppo G. m. b. H., deren Kapital aus M. 400 000 Anteilen bestand. Zum Erwerb dieser Anteile und Ablösung eines Vorschusses von M. 100 000 wurde das A.-K. der „Victoriaé um M. 500 000 erhöht (siehe unten). 1904 Erwerb der 3 etwa 4000 ha Land umfassenden und mit rund 400 000 Kakaobäumen bestandenen Plantagen Bolifamba, Molyko u. Lisoka, zu welchem Zwecke M. 1 500 000 Aktien ausgegeben wurden (siehe unten). Durchschnittserlös für 100 kg Kake 1910 M. 111.50, 104.80, 101, 89.80, 143, 184.04, 102.70. 94, 108, 1902–1910 wurden 3040, 5822, 10 665, 9622, 10 850, 13 249, 10 014, 26 008, 27 829 Säcke Kakao à 50 kg auf den Markt gebracht. Die Kakaokulturen umfassen 2. Z. 2523.26 ha, von denen 134.69 ha noch nicht fruchttragend sind. Mit Rücksicht auf grössere Anlagen in Ölpalmkulturen wurde 1910 von einer Erw eiterung der Kakaobestände abgeschen. Die Anzahl der wildwachsenden Ölpalmen, die über das ganze Pflanzungsgebiet verteilt sind, wird auf etwa 220 000 Bäume geschätzt, yvon denen die Hälfte fruchttragend sein dürfte. Das Palmölwerk produzierte 1910 55 Fass Öl zu je 600 kg, sowie 577 Säcke Palmkerne zu je 60 kg. Die Ges. wird der Ölpalmkultur für die Folge erhöhte Aufmerksamkeit zuwenden. 1910 wurden neugepflanzt: Ölpalmen als Zwischenkuftur mit Kakao, Kautschuk u. Planten 308.37 ha. Zum erstenmal wurde 1910 ein grösserer Zapfversuch an den älteren Gummibäumen unternommen. Das Ergebnis war 1274.57 kg Gummi tadelloser Qualität. An verschiedenen Kautschukbeständen sind auf der Pflanzung vorhanden: 414 ha. An Plantenkulturen besitzt die Ges. 125.88 ha. Die gewonnenen Früchte dienen ausschliesslich zur Arbeiterernährung. Alle Kulturen der Pflanzung zusammengenommen umfassten am Jahresende 1910 eine Fläche von 3161.59 ha. Durch 74 km lange Pelabahnen ist der Landbesitz der Ges. zugänglich gemacht. Die Victoria-Ges. beschäftigte 1910 25 weisse Beamte u. 1812 farbige Arbeiter. Für die Abtretung grosser Teile des Pflanzungsgebietes, die bei der Gründung der Ges. den