* Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. 671 jetzt); das Pierterrain ist durch Ankäufe arrondiert u. einer selbständ. Dock-Ges. in Hoboken zur Verwaltung übertragen. Die Shares dieser neuen North German Lloyd Dock Co. be- finden sich im Besitz des Lloyd, der sich damit dauernde Nutzung der Anlagen gesichert hat. Geschäftsjahr 1908: Durch den lähmenden Einfluss, den der allg. Niedergang von Handel und Industrie, besonders auch in den Ver. Staaten von Nordamerika, auf den über- seeischen Verkehr ausübte, wurde die Ges. in ganz empfindlicher Weise in Mitleidenschaft gezogen. Dazu kam die ungünstige Lage des Frachtenmarktes, die ebenfalls auf mehreren Linien durch Konkurrenzkämpfe noch verschärft wurde. Trotz grösster Sparsamkeit, trotz Einschränkung des Betriebes und Auflegens einer Reihe von Dampfern (es sind nicht weniger als 47 Abfahrten in der Nordamerikafahrt ausgefallen) sind die Betriebsergebnisse so gering gewesen, dass, um die erforderlichen Abschreib. vorzunehmen, der gesamte R.-F. u. Ern.-F. herangezogen werden mussten. Der Abschluss für 1908 ergab einen Verlust von M. 17 652 908. Während die Betriebsüberschüsse sich auf nur M. 9 218 000 beliefen, erforderten ausser- gewöhnl. Reparat. M. 3 013 719, allg. Unk., Steuern, Zs. etc. M. 8 231 423, Abschreib. auf Schiffe etc. M. 12 927 465, Abschreib. auf Beteil. M. 1 100 000, Überweisung an den Versich.-F. M. 1 407 274. Der Verlust von M. 17 652 908 wurde durch die Auflösung des Ern.-F. (M. 9524 266) u. des R.-F. (M 8 128 642) gedeckt. Im Geschäftsjahr 1909 besserten sich die Verkehrsverhältnisse des Lloyd besonders in dem Nordamerikanischen Geschäft, so dass die mit M. 17 817 273 bemessenen Abschreib. verdient werden konnten, ausserdem wurden M. 2 216 140 auf Beteil. abgeschrieben. Im 54. Geschäftsjahr 1910 hat die bereits im Laufe des Jahres 1909 eingetretene Besserung in der allgemeinen wirtschaftlichen Lage des Weltmarktes weitere Fortschritte gemacht. Die Zunahme der Ausfuhr aus Deutschland sowohl wie aus den in kräftiger Entwicklung be- griffenen Hauptproduktionsländern der Welt hat einen regeren Güter- und Personenverkehr zur Folge gehabt. Allerdings hat sich dieser auf fast allen Gebieten zu verzeichnende Auf- schwung in ruhigen Bahnen gehalten und nicht das lebhafte Tempo angenommen, das zu Anfang des Jahres vielfach erwartet wurde. Entsprechend der ruhigen Weiterentwicklung, deren sich der Lloyd infolge der Zunahme des Verkehrs auf seinen hauptsächlichsten Linien während des vergangenen Jahres zu erfreuen hatte, sind die Einnahmen erheblich gestiegen. Wenn trotzdem nach reichlichen Abschreib. nur eine Div. von 3 % zur Verteilung kam, so geschah dies in Rücksicht auf notwendige weitere innere Konsolidierung der Ges. In den ersten drei Monaten des Jahres 1911 ist die Geschäftslage im wesentlichen die gleiche ge- blieben wie im Jahre 1910. Kapital: M. 125 000 000 in 125 000 Aktien à M. 1000. Urspr.- A.-K. in 28 643 Aktien zu 100 früheren Bremer Goldthalern (= M. 3215, 1860: 10 665 Stück zu 28–30 % zurückgekauft; blieben 17 978 Aktien; dazu 1866 weitere 2022 Aktien begeben zu ca. 130 % und Dez. 1867: 5000, sowie Dez. 1868 noch 5000 Stück zu pari; macht 30 000 Aktien; dazu 1869: 10 000 Stück und 1873: 20 000 Stück Lit. A zu pari angeboten, von denen jedoch nur 19 659 genommen, die übrigen erst 1880 be- geben wurden; macht 60 000 Stück. Unterm 8. Aug. 1885 wurden dann die Aktionäre aufgefordert, 10 000 neue Aktien, je zu M. 1000 mit Div.-Recht für 1886 ff. zu beziehen, sodass sie gegen zwei alte Aktien zu 100 Thlr. Gold und Zuzahlung von M. 342.70 eine neue Aktie über M. 1000 erhielten. Sodann wurde gegen je drei alte Aktien nebst M. 10.50 bar eine neue Aktie zu M. 1000 ausgehändigt. A.-K. somit M. 30 000 000. Weiter erhöht lt. G.-V. vom 13./4. 1889 um M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000, begeben zu 150 %; ferner Erhöhung lt. G.-V. vom 25./4. 1898 um M. 20 000 000 in 20 000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Jan. 1898, hiervon angeboten M. 10 000 000 den Aktionären 16.–27.6. 1898 zu 106 % und lt. G.-V.-B. vom 29./5. 1899 um M. 20 000 000 in 20 000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1899; hiervon M. 10 000 000 den Aktionären 6: 1 v. 3.–21./7. 1899 angeboten zu 110 %. Lt. G.-V.-B. v. 27./3. 1901 u. 19./4. 1902 er- höht zur Verstärkung der Betriebsmittel bezw. zur Erbauung weiterer Dampfer um M. 20 000 000 in 20 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1902, übernommen von einem Konsortium, angeboten den Aktionären 4: 1 v. 5.–21./5. 1902 zu 104.50 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1902 bis zum Zahltage. Nochmalige Erhöhung zur Vermehrung des Schiffsmaterials um M. 25 000 000 (auf M. 125 000 000) in 25 000 Aktien übernommen von einem Konsort. zu 112.50 %, angeboten den alten Aktionären 4: 1 vom 11.25./10. 1906 zu 116 %, eingezahlt 41 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. von M. 250 ab 1./10. 1906 bis zum Tage der Zahlung, 25 % am 15./1. 1907 u. 50 % am 15./2. 1907, beidemal zuzügl. 4 % Stück -Zs. ab 1./1. 1907. Die neuen Aktien nahmen in Höhe von 25 % des Nenn- wertes für ein Vierteljahr an der Div. pro 1906 teil, sind aber seit 1./1. 1907 voll div.-ber. Anleihen: Für dieselben haftet der Lloyd mit seinem ganzen Vermögen, sie sind sämtl. gleichberechtigt, jedoch nicht hypothekarisch eingetragen u. haben im Falle der Liquid. kein Vorrecht vor den anderen Schulden. Die Stücke lauten äuf den Inhaber. Es sind aus- gegeben: M. 15 000 000 in 4 % Anleihe von 1883; 75 Serien à M. 200 000 (in Umlauf Ende 1910 M. 5 000 000), Stücke à M. 200, 300, 500, 1000 u. 3000. Zs. 1./4. u. 1./10. Verl. in der G.-V. auf 1. Okt. Tilg. ab 1886 mit mindestens jährl. 2 Serien. Zahlst.: Bremen: Gesellschafts- kasse; Berlin: Deutsche Bank, S. Bleichröder; Dresden: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Elberfeld, Düsseldorf, Aachen, M.-Gladbach: Berg. Märk. Bank. Kurs Ende 1890–1910;