746 Lagerhaus-, Speditions- und Omnibus-Gesellschaften etc. eingeschränkt wurde. Der Rückgang der Div. für 1906 bezw. der Verlust für 1907 (M. 549 947) erklärt sich hauptsächlich daraus, dass sich das Verhältnis der Ausgaben zu den Einnahmen zu ungunsten der letzteren erheblich verschoben hatte. Die ungünstigen Ergebnisse finden ihre Begründung insbesondere in der Mehrausgabe infolge von Presteigerungen des Futters und verschiedener Betriebsmaterialen, in der Erhöhung der Lohnsätze bei kürzerer Arbeits.- zeit, im Aufsteigen der Angestellten in höhere Gehaltsstufen, in Vermehrung der Wohlfahrts- beiträge und infolge der Schaffung der Pensionskasse. Auch die ausserordentlich hohen Kosten des Kraftwagenbetriebs nebst Unterhaltungskosten wirkten schädigend ein, sowie 1907 der Brand des Viktoriaspeichers. Um einen Ausgleich für die gesteigerten Betriebs- kosten zu schaffen, führte die Verwaltung anfangs 1908 erhöhte Fahrtarife ein, die jedoch in den ersten Monaten von 1908 weitere Rückgänge in den Einnahmen zeitigten, sodass ab 20./5. 1908 von neuem der 5 Pf.-Tarif eingeführt wurde. Der Verlust für 1907 (M. 549 947) fand aus den R.-F. Deckung. Auch das Resultat für 1908 war aus oben genannten Gründen sowie mit Rücksicht der Misserfolge der Tarifänderung (s. oben) sehr ungünstig. Die Ein- nahmen betrugen M. 8 408 684 (gegen 1907 weniger M. 701 132), die Ausgaben M. 8 369 826 (gegen 1907 mehr M. 262 668), also Überschuss gegen 1907 weniger M. 963 800. Nach ordentl. Ab- schreib. von M. 1 324 631 und nach ausserordentl. von M. 1 127 509 ergab sich ein Verlust von M. 2 413 282, der aus dem gesetzl. R.-F. gedeckt ist. In 1909 besserten sich die Betriebs- ergebnisse u. konnte nach M. 1 106 474 Abschreib. ein Reingewinn von M. 305 748 erzielt werden, der bis auf Überweisung von M. 6115 an Disp.-F. u. M. 29 650 an die Angestellten zur Konsolidierung der Verhältnisse auf neue Rechnung mit M. 269 983 vorgetragen wurde. 1910 konnte die Ges. die Div.-Zahlung wieder aufnehmen. Der 1907 abgebrannte Viktoria- speicher (siehe oben) wurde 1910/11 als moderner Speicher mit Silos etc. wieder aufgebaut, wozu M. 591 640 aus der Berliner Feuersocietät disponibel sind; dieses Grundstück umfasst 17 622 qR. u. steht mit ca. M. 3 000 000 zu Buch. Ausser der Benützung für eigene Zwecke als Futter- böden wird der Victoriaspeicher auch anderweitig ausgenutzt; der Lade- u. Speicherbetrieb für fremde Rechnung wurde am 1./4. 1911 aufgenommen. Ausserdem ist auf dem Grund- stück Köpenickerstr. 24a (Viktoriaspeicher-Grundstück) ein Kraftwagenhof errichtet. Kapital: M. 12 600 000 in 9000 Aktien (mit Nummern aus der Zahlenfolge 1–10 000) zu je Thlr. 100 = M. 300 und 8250 Aktien (Nr. 10 001–18 250) zu je M. 1200. Urspr. M. 3 000 000, von denen lt. G.-V. v. 13./3. 1877–81 im ganzen M. 300 000 zurückgekauft wurden. Die G.-V. v. 23./2. 1900 beschloss zwecks Stärkung der Betriebsmittel Erhöhung um M. 600 000 in 500 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien zu je M. 1200, übernommen von einem Konsortium zu 155 %, angeboten den Aktionären 19./3.–5./4. 1900 zu dem gleichen Kurse und 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1900; auf M. 5400 nom. alter Aktien entfiel eine neue zu M. 1200. Das Konsortium erhielt für Einführung der neuen Aktien an der Berliner Börse eine Provision von 3 % vom Nom.-Wert; das Agio floss abzügl. dieser Summe in den R.-F. Zwecks Verschmelzung mit der Neuen Berliner Omnibus-Ges. (s. oben) beschloss die G.-V. v. 11./11. 1903 Erhöhung des A.-K. um M. 900 000 in 750 Aktien zu M. 1200 mit Div.-Recht ab 1./1. 1904. Hiervon dienten 701 Aktien (M. 841 200) zur Durchführung der Fusion in oben angegebener Weise, restl. 49 Aktien (M. 58 800), für die das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen war, wurden zu 250 % ausgegeben. Zwecks. Vereinig. mit der Victoria-Speicher-A.-G. in Berlin (s. oben), Vornahme von Betriebserweiter. u. Neubauten erhöhte dic G.-V. v. 14./3. 1905 das A.-K. um M. 2 100 000 (auf M. 6 300 000) in 1750 ab 1./7. 1905 div.-ber. Aktien zu M. 1200. Hiervon erhielten die Aktionäre der Victoria- Speicher-A.-G. 666 Stück = M. 799 200, dergestalt, dass gegen je M. 3000 Aktien der Victoria- Speicher-A.-G. eine neue Aktie der Omnibus-Ges. zu M. 1200 bezogen werden konnte (Frist bis 15./11. 1905). Bis auf 23 Stück, die für kraftlos erklärt wurden, sind sämtl. Aktien der Victoria-Speicher-A.-G. umgetauscht. Die restl. M. 1 300 800 neuen Aktien der Omnibus-Ges. wurden unter Ausschluss des direkten Bezugsrechtes der Aktionäre an das Bankhaus Carl Neuburger in Berlin begeben, u. zwar M. 1240 200 zu 200 %, M. 51 600 zu 250 % ohne Stück- Zs. mit der Verpflichtung, den Omnibus-Aktionären davon M. 1 050 000 zu 210 % (auf je M. 4800 alte Aktien eine neue zu M. 1200) und den Victoria-Speicher-Aktionären M. 199 200 zu dem gleichen Kurse (auf je M. 12 000 Victoria-Speicher-Aktien eine neue Omnibus-Aktie zu je M. 1200) anzubieten; dies ist 15.–29./4. 1905 geschehen, wobei der Schlussscheinstempel den Beziehern zur Last fiel. Agio mit M. 1 277 609 in den R.-F. Die G.-V. v. 23./11. 1905 beschloss weitere Erhöhung des A.-K. um M. 6 300 000 (auf M. 12 600 000) in 5250 neuen Aktien zu je M. 1200 mit Div.-Recht für 1906 von höchstens 4 %. Dieselben wurden von dem Bankhause S. Bleichröder in Berlin unter Tragung sämtl. mit der Erhöhung verbundenen Kosten zu 150 % übernommen und den Aktionären 13.–27./1. 1906 zu 160 % zuzügl. Schlussscheinstempel u. Stück-Zs. ab 1./1. 1906 zum Bezuge angeboten, wobei auf je M. 1200 nom. alte Aktien eine neue zu M. 1200 entfiel; einzuzahlen waren gleich das Agio und 25 %, weitere je 25 % zum 2./7., 1./10. u. 1./12. 1906. Die letzte Kapitalerhöhung wurde hauptsächl. zur Einführung des Omnibusbetriebes mit Kraftwagen, zur Verstärkung der Betriebsmittel u. Ausführung von Bauten usw. vorgenommen. Der Buchgewinn aus der Vermögensübernahme der Victoria-Speicher-A.-G. ist zu Abschreib. auf die übernommenen Werte verwendet. Hypotheken (Ende 1910): M. 4 055 000 u. zwar M. 250 000 auf Wattstr. 22/24, M. 1 750 000 auf Köpenickerstr. 24 a (Viktoriaspeicher); M. 250 000 auf Monumentenstrasse 33/34; M. 410 000 auf Liegnitzerstrasse 15; M. 1 100 000 auf Barutherstr. 14; M. 60 000 auf Schwedenstr. 14/15, M. 235 000 auf Köpenickerstr. 23.