7483 agerhaus-, Speditions- und omnibus-Gesellschaften ete. Jenatzyfabrik. Der Schwerpunkt des Unternehm. in dem Garage- u. Reparatüfseschäft, Die Garagehalle befindet sich in gemieteten Räumen, Schiffbauerdamm 35; der Pachtvertrag wurde 1908 auf 18 Jahre verlängert. 1909 fand ein Neubau bezw. eine Erweiterung statt, was ca. M. 100 000 erforderte. Kapital: M. 150 000 in 126 Vorz.-Aktien u. 24 abgest. St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 300 000, erhöht lt. G.-V. v. 30./3. 1907 um M. 700 000 zwecks Erbauung neuer Garage- räume u. zur Ausdehnung des Geschäftsbetriebes. Diese ab 1. /7. 1907 div.-ber. Aktien wurden von einem Konsort. zu 116 % übernommen u. davon 300 Stück den alten Aktionären 1:1 vom 24./4.–4./5. 1907 zu 119 % angeboten. A.-K. somit von 1907–1908 M. 1 000 000. Sanierung 1908: Die Ges. ist durch den Gründer der Ges. Siegmund Friedberg, dem Bankier der Ges, um ca. M. 750 000 geschädigt, da aber das Unternehmen selbst lebens- fähig ist, beschloss die G.-V. v. 29./5. 1908 die Rekonstruktion desselben in folgender Weise: Aus der Konkursmasse S. Friedberg wurden rund M. 318 000 eigene Aktien für M. 5000 u. Aufgabe der Ansprüche an die Konkursmasse erworben, während weitere M. 82 000 frei- händig für M. 18 560 angekauft wurden; diese 400 Aktien wurden vernichtet. Sodann wurde beschlossen, das noch verbleibende A.-K. von M. 600 000 auf M. 150 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 4: 1 herabzusetzen. Durch Zuzahl. von 5 % des Nennwertes der alten Aktien d. h. also von 20 % = M. 200 der zus.gelegten Aktien (zus. M. 25 200) wurden 126 Vorz.-Aktien mit einer Vorz.-Div. von 5 % kreiert. Der Rest des Gewinnes wird gleichmässig auf die beiden Aktienarten verteilt. Von dem aus der Aktienzus. legung resultierenden Buch- gewinn von M. 850 000 wurden M. 788 846 zu Abschreib. auf Debit. verwendet. Die G.-V. v. 29./5. 1908 verweigerte die Entlastung an Siegm. Friedberg, Fritz Bohn u. Theod. Lederer bezw. dessen Erben. Über verschied. Forder. an die Ges. schwebten Prozesse, die meisten wurden durch Vergleich erledigt, wofür die Gesamtaufwendungen 1909 M. 20 501 betrugen, wodurch eine Unterbilanz von M. 20 359 entstand, die sich 1910 auf M. 42 659 erhöhte. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 2 St. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Kassa 4828, Debit. 38 077, Waren 32 340, Masch. u. Werkzeuge 437, Inventar 8370, Gebäude 103 244, Dubiose 1, Verlust 42 659. – Passiva: A.-K. 150 000, Kredit. 77 458, Debit.-Res.-F. 2500. Sa. M. 229 958. Gewinn- u. Verlust- Konto: Debet: Verlust 20 359, Abschreib. 2120, Reparat. 622, Zs. 2250, Steuern 6039, Dubiose 1743. Unk. 110 569, Warenlager- u. Wasch-Kto. 868, Debit.-Res. 2500. — Kredit: Warenlagerverk. 58 989, Garage 390 1595 Werkstatt 5669, Verlust 42 659. Sa. M. 147 073. Dividenden: 1906: 12 % p. r. t.; 1907––1910: 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Paul Neumann. Aufsichtsrat: Pastor Reinhard Hanff, Wildau b. Drahnsdorff; Rentier Friedr. Bühring, Blankenburg a. H.; General-Major a. D. Heinr. von Warendorff. Charlottenburg; Rentier Max Hahn, Nauen. Zahlstelle: Berlin: Eigene Kasse. Berliner Elektromobil-Droschken-Akt.-Ges. in Berlin, N. 4, Chausseestrasse 128. (In Liquidation.) Gegründet: 15./5. 1905; eingetr. 27./7. 1905. Statutänd. 14./2. 1906 u. 25./6. 1908. Erbsdes Bankier Carl Neuburger, Dr. jur. Ernst von Kaldenberg, Freih. Friedr. von Rothkirch u. Panthen, Berlin; Kammerrat Carl Künzig, Donaueschingen; Dir. Wilh. Schreiber, Charlottenburg. Zweck: Betrieb des Droschken- und sonst. Fahrwesens mittels Kraftfahrzeuge in Berlin u. Umgegend, sowie Verkauf, Vermietung u. Aufbewahr. von Kraftfahrzeugen. Die Ges. hat Chausseestr. 128 u. Halensee, Katharinenstr. 19 je ein Depot. Die ersten Bedag-Wagen kamen Mitte Septbr. 1905 in Betrieb, jetzt im ganzen 224 Stück u. 7 Betriebswagen. An Fahrern werden ca. 400 beschäftigt. Verzögerung in der Anlieferung von Wagen, geringe Leistungsfähigk. der Akkumulatoren, Schwierigkeiten in der Gummibereifung, Streiks der Fahrer etc. be- einträchtigten das Resultat des Jahres 1906 empfindlich bezw. verursachten einen Verlust von M. 213 588, wovon M. 150 188 aus dem R.-F. Deckung fanden, M. 63 407 wurden vorgetragen. Obwohl der Betriebskoeffizient 1907 wesentlich gesunken, auch eine Tariferhöhung um 14 % eintrat, resultierte infolge eines dreimonatigen Streiks der Fahrer, wirtschaftl. Krisis, ver- tragswidrige Instandhaltung der Batterien zu Halensee etc., sowie nach M. 543 196 Abschreib. auf Wagenpark etc. für 1907 ein neuer Verlust von M. 189 673, sodass sich inkl. des Saldos aus 1906 M. 63 407 ein Gesamtverlust von M. 253 080 ergab, der 1908 um M. 10 894 reduziert werden konnte, sich aber 1909 um M. 333 076 auf M. 575 262 u. 1910 auf M. 1 543 682 er- höhte. Die ungünstigen Resultate der letzten Jahre sind besonders die Folge der grossen Konkurrenz durch starke Zunahme der Benzin-Automobildroschken, dazu kamen die be- deutenden Ausgaben für Reparaturen. Zugänge u. Aufwendungen für Wagenpark etc. er- forderten 1907–1909 M. 612 155, 370 228, 409 788. Infolge der andauernden Verluste der Ges. u. da auch ihr Bankhaus, die Firma Carl Neuburger, selbst in Zahlungsschwierigkeiten ge- raten war, beschloss die a. o. G.-V. v. 8./4. 1911 die Liquidation der Ges. Die kleinen Gläubiger sollen voll befriedigt werden, dagegen dürften die Grossgläubiger geringere Quoten erhalten. Das A.-K. ist verloren. Der Verkauf eines Teiles des Wagenparkes erbrachte bis Anfang 1911 ca. M. 80–90 000. Betreffs der Vermietung der Grundstücke schweben Verhandlungen mit einer neu zu bildenden Automobilgesellschaft u. ferner mit der Automobilgesellschaft Kandelhard.