„ Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Prokuristen: Einzelprokura: Ferd. Hilt; Gesamtprokura: Wilh. Jacobs, Carl Demmer, P. Bruisquin. Zahlstellen: Aachen: Eigene Kasse, Bergisch Märkische Bank, Rhein.-Westfäl. Disconto- Ges. u. deren Filialen in Cöln, Coblenz u. Bonn; Berlin: Deutsche Bank, Mendelssohn & Co.; Berlin, Düsseldorf u. Cöln: A. Schaaffh. Bankver.; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co.: Elberfeld: von der Heydt, Kersten & Söhne; Verviers: Banque générale Belge; Lüttich: Nagelmackers & fils; Brüssel: Fil. d. Deutschen Bank. Heinrich Lapp A.-G. für Tiefbohrungen in Aschersleben. Gegründet: 20./2. 1899; eingetr. 7./4. 1899; Übernahmepreis M. 1 220 394 abzügl. M. 95 394 Passiva, also M. 1 125 000. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Statutänd. 14./9. 1907, 8./1. u. 29./4.1910. Zweck: Ausführung von Tiefbohrungen, Betrieb der Masch.-Fabrikat. Lieferung von Tiefbohr-Einricht., Tiefbohr-Werkzeugen und Fanggeräten aller Art. Laut G.-V. v. 14./9. 1907 kann die Ges. für eigene und fremde Rechnung Tiefbohrungen ausführen. Die Ges. ist an einer Reihe von Bergwerks-Unternehmungen beteiligt; Grundeigentum der Ges. in Aschers- leben insgesamt 1 ha 34 a mit einer Gesamtstrassenfront von ca. 430 m Länge. Anfang 1911 waren im deutschen Geschäft 225 Personen beschäftigt. Die Ges. verfügt über eine Anlage in Aschersleben und eine in Gleiwitz. Es sind 14 Bohrstellen in Betrieb, insgesantt werden 20 Arbeitsstellen beschäftigt. 1907 gelang es die Beteiligung an den Kalifeldern Lossa b. Rossleben mit gutem Gewinn für M. 500 000 zu veräussern. Der Kaufpreis wurde 1910 fällig. Die Ges. ist jetzt bestrebt neue Aufträge auch ausserhalb Preussens u. Deutschlands zu erlangen, auch werden Tiefbohrungen für eigene Rechn. vorgenommen, zu welchem Zwecke Anfang 1908 OÖlterrains in Tustanowice Stefa (Galizien) erworben wurden, auch wurde eine Beteilig. von 15/40 an dem schon in Bohrbetrieb befindlichen Ölbohrunternehmen Hungaria in Tustanowice genommen. Das Erreichen der ergiebigen Ölzone bei beiden Unternehmungen ist noch nicht erfolgt. Am 16./5. 1908 erfolgte die Gründung der Ungar. Heinrich Lapp A.-G. für Tief bohrungen, Bergbau-Anlagen u. Tiefbauten mit dem Sitz in Budapest. Das Akt.-Kap. der neuen Ges. ist auf K 500 000 bemessen, wovon die Ascherslebener Ges. K 480 000 be- sitzt, mit M. 409 440 zu Buch stehend; die ersten Geschäftsjahre wiesen Verluste von M. 46 148 bezw. 53 211 auf. Die Entwickelung dieser Ges. bleibt abzuwarten. Das Bergwerksbeteilig.- Kto enthält lediglich den niedrig bewerteten Besitz an 210 Kuxen der Halberstädter Kali- werke, die über 7 Steinsalzmutungen verfügen, u. einige kleinere frühere Beteilig., gegen welche entsprechende Rückstell. auf Abwickelungs-Kto bestehen. Das Geschäftsjahr 1907/08 schloss mit einen Verlust von M. 136 053 ab, wovon M. 115 000 durch Heranziehung des R.-F. Deckung fanden, restlicher Verlustsaldo von M. 21 053 verwandelte sich 1909 in einen Gewinnvortrag von M. 6888. Das Geschäftsj. 1910 schloss nach M. 8368 Abschreib. mit einem Verlust von M. 70 825, der sich um den M. 6888 betragenden Gewinnvortrag von 1909 auf M. 63 937 ermässigte. Dieser Verlust wurde vorgetragen. Die Beschäftigung war 1910 in der ersten Zeit nicht zufriedenstellend, und auch die Preise liessen viel zu wünschen übrig. Erst gegen Ende des J. 1910 besserte sich die Marktlage, so dass die Ges. z. Z. (April 1911) in Deutschland ihre gesamten Dampfbohrapparate in Tätigkeit hat. Kapital: M. 1 420 000 in 1420 Aktien à M. 1000, Urspr. M. 1 150 000. Die a. o. G.-V. v. 8./1. 1910 beschloss zur Verstärkung der Betriebsmittel Erhöhung um bis M. 384 000 in 384 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, angeboten den alten Aktionären 3:1 v. 31./1.–10./3. 1910 zu pari plus 3 % für Aktienstemp. nebst 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1910; bis 28./5. 1910 waren Minimalbetrag von M. 270 000 gezeichnet v. begeben. Geschäftsjahr: Kalenderj.; bis 1907 1./7.–30./6. Für die Zeit v. 1./7. 1907 bis 31./12. 1908 wurde nur eine Bilanz gezogen. Gen.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), etwaige ausserord. Abschreib. u. Rücklagen, vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom Rest 7½ % Tant. an A.-R., Überrest zur Verf. der G.-V. Ausserdem erhält unter Anrechnung auf obige Tant. jedes Mitgl. des A.-R. eine feste jährl. Vergütung von M. 1000, der Vorsitzende und dessen Stellv. aber je M. 1500. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 225 452, Fabrikmasch. u. Werkzeuge 11689, Tief bohrmasch. u. Werkzeuge 109 733, Diamanten 51 163, Modelle u. Patente 1, Pferde u. Wagen 1, Material. 7243, Mobil. 1, Kassa 2201, Beteilig.-Kto Ung. H. Lapp A.-G. 4609 440, Bergwerksbeteil. 17 853, Galiz. Ölbohrunternehmen Tustanowice Stefa 307 323, do. Tustanowice Hungaria 207 163, Kaut. 1000, Debit. 423 540, Verlust 63 936. – Passiva: A.-K. 1 420 000, R.-F. II 209 684, Abwickelungskto 45 000, Akzepte 100 000, Kredit. 63 060. Ö―, M. 1 837 745. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. a. Anlagen 8368, do a. Bergwerksbeteilig. Mörs 4499, Fabrik-Kto 10 355, Betriebs-Unk. 149 484. – Kredit: Gewinnvortrag 6888, Zs. 5496, Div. 230, Brutto-Ertrag 96 155, Verlust 63 936. Sa. M. 172 708. Kurs Ende 1900–1910: 186, 85.10, 130, 266.30, 296.50, 283.90, 278.20, 67, 68.30, 114.25, 96 %. Zugel. Aktien Nr. 1–1150, davon M. 300 000 zur Subskription aufgelegt am 11./10. 1900 zu 183 %. Erster Kurs am 17./10. 1900: 185.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden: 1898/99–1906/1907: 20, 20, 10, 10, 22, 30, 20, 23, 0 %; 1907/08 (1./7. 1907 bis 31./12. 1908): 0 %; 1909–1910: 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.)