788 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. von der Gew. Juno betriebenen Blei- u. Zinkerzgrube Juno bei Ramsbeck in der Gemeinde Gewelinghausen, Kreis Meschede. Im Betrieb sind 2 Schächte, Juno u. Pluto. Der neue auf Juno angelegte Schacht erreichte Aug. 1903 die vorgesehene Tiefe von 170 m u. ist daselbst mit dem Auffahren der Querschläge begonnen, wodurch ein besseres Gewinnresultat erwartet wird, doch haben die Aufschlussarbeiten auf dem Juno- u. Plutogange bisher zu keinen günstigen Ergebnis geführt. Durch die Beschaffung von Bohrmaschinen werden seit August 1908 die Aufschlussarbeiten in grösserem Umfange ohne besondere Erhöhung der Unk. ausgeführt. Im Geschäftsjahr 1909/10 wurden mit den zu Untersuchungszwecken zur Verfüg. gestellten Feldern nur Aufschlussarbeiten betrieben; ein Resultat liegt noch nicht vor, doch glaubt die Verwalt., demnächst Erzgänge anzutreffen, die für eine lange Reihe von Jahren einen lohnenden Betrieb sichern. Der Verlustsaldo per 31./8. 1905 von M. 61 457 konnte 1906 auf M. 38 365 u. 1907 auf M. 16 701 herabgemindert werden, erhöhte sich aber 1907/08 wieder um M. 78 415, 1908/09 um M. 85 672, 1910 um M. 66 457, also auf M. 247 247, infolge geringeren Hervorbringens sowie teilweise infolge des Rückganges der Erzpreise in den letzten Jahren. Produziert 1900/01–1909/10: 2 476 569, 2 265 650, 1 832 186, 1 432 288, 1 201 556, 1 211 080, 1 192 644, 823 225, 568 964, ? kg Blende; 325 899, 168 760, 254 732, 276 801, 157 714, 227 221, 93 798, 98 801, 84 428, ? kg Bleierz. Durchschnittsgehalt der Erze: Blende 49.5, 53.8, 53.90, 52.786, 53.052, 54.072, 54.613, 52.654, 52.465, ? %; Blei 66.4, 62.42, 55.18, 61.30, 69.819, 63.893, 63.848, 62.160, 68.976, ? %; Silber 46.1, 51.03, 39.79, 42.70, 47.54, 44.277, 48.680, 43.522, 47.96, ? %. Kapital: M. 3500 000 in 826 St.- u. 2674 Vorz.-Aktien sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Zur Erlangung der für Anlage des neuen Juno-Schachtes (s. oben) und zur Ausrichtung neuer Abbausohlen erforderl. Baugelder, ferner zur Abtragung des Ver- lustsaldos per 31./8. 1902 von M. 86 661, beschloss die G.-V. v. 2./9. 1902 eine freiwillige Zu- zahlung von M. 120 pro Aktie (nebst / % Schlussschein- u. M. 1.20 Effektenstempel) gegen Gewährung von mit 6 % verzinsl. u. rückzahlb. Gewinnanteilscheinen. Die Aktionäre, welche die Zuzahlung geleistet (Frist bis 25./10. 1902) und deren Aktien dadurch Vorz.-Aktien ge- worden sind, erhalten, ausser M. 7.20 pro Gewinnanteilschein, nach Ausscheidung von ¼ für die zu je M. 120 einzulösenden Gewinnanteilscheine für ihre Vorz.-Aktien ab 1./9. 1902 jährl. 6 % Vorz.-Div. Letztere gelangt also erst zur Auszahlung, nachdem die Gewinnanteilscheine je M. 7.20 pro Jahr bekommen haben, u. ist event. nachzuzahlen. Die St.-Aktien erhalten, und zwar ohne Nachzahl.-Verpflichtung, eine Div. bis 4 % erst, nachdem auf die Vorz.-Aktien die etwaigen Div.-Rückstände, sowie 6 % für das letztvergangene Jahr bezahlt sind. Von dem event. verbleibenden Gewinnrest stehen jeder Vorz.- u. jeder St.-Aktie gleiche Rechte zu. Im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.-Aktien vor den St.-Aktien befriedigt. Die Zu- zahlung wurde auf 2674 Aktien geleistet, die damit Vorz.-Aktien geworden u. denen 2674 Ge- winnanteilscheine zugeteilt sind. Der durch die Zuzahlung erlangte Betrag von M. 320 880 wurde zur Tilg. obengenannter Unterbilanz, mit M. 7684 für Unk. und mit M. 226 535 für Abschreib. auf Neuanlagen verwandt. Gewinnanteilscheine: 2674 Stücke, auf Namen und durch Indossament übertragbar, ausgegeben zu den 2674 Aktien, welche durch Leistung von je M. 120 Zuzahl. lt. G.-V. vom 2./9. 1902 Vorz.-Aktien geworden sind. Die Scheine verleihen keine Aktionärrechte; sie er- halten ab 1./9. 1902 aus dem jährl. Reingewinn vor jeder Div.-Zahlung, jedoch ohne Nach- zahlungsverpflichtung, M. 7.20 pro Stück ausbezahlt und unterliegen der Ausl. zu à M. 120. Im Falle Auflös. der Ges. werden die Scheine nach Deckung der Aktien zum Nennwert aus der etwa noch verbleib. Masse gleichmässig bis zum Betrage von je M. 120 eingelöst. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., vertragsm. Tant., dann bis M. 7.20 an die Gewinnanteilscheine, vom Übrigen wird bezw. ein Betrag für etwa weitere auf G.-V.-B. auszulosende Gewinnanteilscheine bis je M. 120 ausgeschieden; hierauf 6 % Div. an Vorz.-Aktien, nachdem zuvor event. Div.-Rückstände früherer Jahre nachbezahlt sind, dann 4 % Div. an St.-Aktien (ohne Nachzahlungs-Ber.), vom verbleib. Betrag 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von je M. 1000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Aug. 1910: Aktiva: Grubenbesitz 2 822 688, Neuanlagen 402 174, Gebäude 61 753, Aufbereitungsanlage 49 637, Bahnanlage 1, Wasserhalt.- u. Fördermasch. 9720, Schmiede u. Schreinerei 1, Inventar 7290, Vorräte 9500, Kassa 3504, Verlust 247 247. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Kredit. 113 517. Sa. M. 3 613 517. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 180 789, Betriebs-Unk. 18 895, Handl.- Unk. 13 286, Abschreib. 34 274. Sa. M. 247 247. – Kredit: Verlust M. 247 247. Kurs Ende 1898–1910: –, –, 50, –, –, –, 1½, –, –, –, –, . Not. in Düsseldorf. Dividenden 1896/97–1909/1910: 0 %. Direktion: Fritz Daber. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Max Trinkaus, Stellv. Bergassessor a. D. Ed. Schulte, Carl Grundmann, Düsseldorf; Gen.-Konsul Max Baer, Frankf. a. M.; Bankier L. Zuckermandel, Berlin. * Allgemeine Tiefbohr- u. Schachtbau-Akt.-Ges., Düsseldorf. Gegründet: 30./3. 1911; eingetragen 13./4. 1911. Gründer: Paul Martini, Heinr. Offergeld, Rud. Geilenkirchen, Arnold Heinemann, Aachen; Paul Böhmer, Düsseldorf. Die Ges. über- nahm die Allg. Schürfges. m. b. H. in Düsseldorf.