790 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. gebäude, Eisenbahnanschluss und Zubehör. Die Aufbereitungsanlage, Wasserversorgungs- anlage u. elektr. Einrichtungen sind ebenfalls mit Rücksicht auf eine Vergrösserung des Werkes ausgeführt. Mit der Inbetriebsetzung der Anlage bezw. des ersten Ofens ist im J. 1907 begonnen worden. Zinkproduktion 1907–1910: 1030, 2819, 3070, 5602 t. Die auf dem Terrain der Ges. seitens der A.-G. E. Matthes & Weber in Duisburg auf Grund eines zehnjähr. Ver- trages errichtete Blenderöstanstalt u. Schwefelsäurefabrik kam im Okt. 1906 in Betrieb. Dieselbe stellt die für die Zinkhütte der Ges. erforderl. Quantität gerösteter Blende her. Die Ges. ist 1909 dem Zinkhüttenverbande G. m. b. H. beigetreten. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 2 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 3./11. 1906 um M. 500 000, angeboten den alten Aktionären 5: 1 vom 23./11.–8./12. 1906 zu pari. Die Kosten der Neu-Emiss. trug die Ges. Aktien nicht notiert. Sanierung: Das Unternehm. dessen Aktien sich in wenigen Händen befinden, hat in seinem ersten Geschäftsjahre 1907 grosse Verluste erlitten, sodass ein beträchtlicher Teil des A.-K. verloren ist; Unterbilanz Ende 1907 M. 1 390 358. Die Einbussen sind in der Hauptsache darauf zurückzuführen, dass der Bau der Hütte infolge ganz unerwarteter Konzessions- schwierigkeiten um ein Jahr hinausgeschoben werden musste. Dadurch fiel der Bau in die Zeit der Hochkonjunktur mit vielen nachteiligen Folgen für die Art und Qualität der Lieferungen und ihrer Preise. Als der Betrieb ein Jahr später als erwartet eröffnet wurde, ergaben sich, zum Teil auch in Verbindung mit der Schwierigkeit der Beschaffung guter Arbeiter, bedeutende Betriebsschwierigkeiten, infolgedessen bis Ende 1907 nur ein kleiner Teil des Werkes in Betrieb gesetzt werden konnte, während die Verträge auf Anlieferung der Erze schon im Herbst des Jahres 1906 begonnen hatten. Daraus erwuchsen der Ges., da ein aussergewöhnlich starker Preisrückgang in verhältnismässig kurzer Zeit im Laufe des Jahres 1907 eintrat, sehr grosse Verluste. Zur Deckung dieser Verluste (M. 1 390 358), sowie zur Sanierung des Unternehmens durch Abschreib. von M. 1 009 641 haben die Aktionäre It. ao. G.-V. v. 15./7. 1908 eine Zuzahlung von 80 % = M. 2 400 000 auf die Aktien geleistet: ferner wurde der Ges. seitens einer Aktionärgruppe eine Garantie von M. 1 000 000 für innerhalb der nächsten 3 Jahre etwa eintretende bilanzmässige Verluste zur Verfügung ge- stellt, auf Grund deren die Zukunft des Unternehmens als gesichert betrachtet werden kann. Die Betriebsverluste der J. 1908 u. 1909 einschliesslich der gezahlten Zs. u. allgem. Unk. (über die Höhe dieser Posten machten die Bilanzen keine Mitteilungen) gingen nach diesen Vereinbarungen nicht zu Lasten der Ges. Die 1908 begonnenen Umbauarbeiten wurden 1910 fortgesetzt u. zum Abschluss gebracht. Auch im J. 1910 bot der nach Abzug aller Unk. u. Zinsen verbliebene Betriebsüberschuss für die Abschreib. noch keine Deckung, woraus indes der Ges. nach den getroffenen Vereinbarungen kein Verlust zur Last fiel. Angesichts der im Betriebe gemachten Fortschritte u. der von der Tätigkeit des Zinkhüttenverbandes er- warteten Stetigkeit des Marktes hofft die Verwalt., das J. 1911 mit Gewinn abschliessen zu können. Hypothekar-Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Oblig. à M. 1000, rückzahlbar zu 103 %, auf- genommen 1907 lt. Beschluss des A.-R. v. 25./9. 1906. Stücke lautend auf den Namen der Disconto-Ges. in Berlin oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1912 bis spät. 1927 durch jährl. Auslos. von M. 125 000 vor dem 1./10. auf 2./1. (zuerst 1912); ab 1912 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Zur Sicherheit der Oblig. nebst Zinsen und Kosten sowie des Aufgeldes von 3 % mit M. 60 000 ist zu Gunsten der Disconto-Ges. eine Sicherungshyp. zur ersten Stelle auf dem Immobiliarbesitz, Fabrikanlage etc. der Schuldnerin eingetragen worden. Der Bilanzwert der Pfandobjekte betrug ult. 1910 M. 4 192 034. Vertreterin der Obligationäre: Revision Treuhand-A.-G., Berlin. Der Erlös der Anleihe dient zum Ausbau des Werkes. Coup.-Verj.: 4 Jahre (K), der Stücke in 30 J. (F). Zahlstellen auch Berlin u. Frankf. a. M.: Disconto-Ges.; Frankf. a. M.: E. Ladenburg. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1907–1910: 99.50, 97.50, 97.50, 95 %. Aufgelegt am 13./5. 1907 in Berlin, Frankf. a. M. und Mannheim zu 101 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige ausserod. Abschreib. u. Rückl., bis 5 % Div., Tant. an A.-R. (s. unten), vertragsmäss. Tant. an Vorst., Vergüt. an Beamte, Rest zur Verfüg. der G.-V. Die Tant. an A.-R. beträgt: a) wenn die G.-V. keine a. o. Rückl. beschliesst: 7½ %, b) wenn dieselbe solche Rückl. beschliesst: 15 %, jedoch keinesfalls mehr als im Falle a. 0 Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstück 955 915, Gebäude 1 779 194, Ofen u. Masch. 1 322 446, Nebenanlagen 626 298, Mobil. 62 549, Erz- u. Zinkbestände 688 584, Kohlen u. Material. 128 261, Kassa u. Bankguth. 8359, Debit. 630 194, Beteilig. an Zinkhüttenverband G. m. b. H. 99 000, Kto der Obligat.-Inhaber 60 000, Avale 78 000, vorausbez. Versich. 1055. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Obligat. 2 000 000, do. Agio 60 000, Obligat.-Zs. 2497, Kredit. 1 268 082, Avale 78 000, rückst. Löhne u. Kassenbeiträge 31 281. Sa. M. 6 439 861. Dividenden: 1905–1907: 0, 0, 0 % (Baujahre); 1908–1910: 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K). Vorstand: Dr. Wilh. Goetzke. Prokuristen: Dir. Rich. Holey, R. Boedekerl. Aufsichtsrat: (4–9) Vors. Geh. Komm.-Rat Jul. Weber, Duisburg; Stellv. Dr. Rud. de Neufville, Frankf. a. M.; Walter Merton, Berlin; Dir. Jul. Sommer, Frankf. a. M.: Reg.- u. Bau- Rat a. D. Herm. Mathies, Berlin; Ing. E. Dor, Budel; Bergrat Biernbaum, Düsseldorf. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Frankf. a. M.: Disconto-Ges., Metallbank u. Metallurg.- Ges., A.-G. (diese auch in Düsseldorf); E. Ladenburg; Duisburg: Duisburg-Ruhrorter Bank (Fil. der Essener Credit-Anstalt).