Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Hohenzollernhütte A.-G. in Emden. Gegründet: 27./6. 1906; eingetr. 9./7. 1906. Firma bis 27./3. 1908 mit dem Zusatz Roer, König & Co. Gründer s. Jahrgang 1906/07. Statutänd. 21./3. u. 11./5. 1908 u. 17./5. 1909. Zweck: Bau u. Betrieb von Hochöfen u solchen Betrieben, welche diesen nutzbar ge- macht werden können. Gebaut wurde zunächst ein Hochofen mit 180t Tages- u. 63 000 t Jahres- produktion. Mit dieser Anlage wurde eine Giesserei verbunden, welche bereits im Herbst 1907 in Betrieb kam. Der Hochofen wurde im Aug. 1909 angeblasen. Der Grund u. Boden ist auf die Dauer von 99 Jahren in Erbbaurecht vom Staate übertragen. Den Verkauf des hergestellten Roheisens hat die Firma Carl Später in Coblenz übernommen. In dem ersten Geschäftsjahre 1909 hat das Unternehmen sehr ungünstig gearbeitet, so dass dasselbe mit einem Gesamtverlust von M. 359 231 abschloss. Im April 1910 wurde der Hochofen der un- günstigen Marktverhältnisse wegen gedämpft, aber bereits im Mai 1910 mit Rücksicht auf die Neubildung des Roheisen-Syndikats wieder angeblasen. Kurz nach der Wieder- inbetriebsetzung des Ofens stellten sich so schwere u. anhaltende Störungen im Ofenbetriebe ein, dass anfangs Aug. 1910 der Hochofen ausgeblasen werden musste. Die Reparat. u. Verbesserung desselben wird ca. M. 800 000 erfordern (siehe bei Kap.) Kapital: Bis 1911: M. 3 186 000 in 2685 Vorz.-Akt. u. 501 St.-Akt. A.-K. urspr. M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Auf die Einzahl. sind für 1906 u. 1907 4 % Bau-Zs. vergütet. Zur Deckung des Kapitalbedarfes beschloss die G.-V. v. 17./5. 1909 33½ % = M. 334 Zuzahl. auf jede Aktie einzufordern (Frist 20./6. 1909), die dann Vorz.-Aktien werden. Ausserdem wurde die Ausgabe von bis M. 300 000 in 300 Vorz.-Aktien beschlossen, angeboten den alten Aktionären zu 104.50 % einschl. Reichsstempel (Frist 20./6. 1909). Die Zuzahlung erfolgte auf 2499 Stück-Aktien, die hierdurch Vorz.-Aktien wurden, mit zus. M. 834 666, wovon M. 359 231 zur Deckung der Unterbilanz (Ende 1909 M. 359 231) dienten, restliche M. 475 434 wurden dem R.-F. zugeführt; ausserdem wurden 186 Stück neue Vorz.-Aktien gezeichnet. Das A.-K. beträgt jetzt also wie oben M. 3 186 000. Die Vorz.-Aktien erhalten vorweg 6 % Div. mit Nachzahl.-Anspruch. Der verbleibende Rest wird an beide Aktienkategorien gleich- mässig verteilt. Bei event. Liquidation der Ges. geniessen die Vorz.-Aktien Vorzugsrechte. Auf der zum 30./6. 1911 einberufenen ordentl. G.-V. steht auch der Antrag auf Sanierung der Ges. durch Herabsetz. des A.-K. unter Aufheb. der Verschiedenheit der Aktiengattungen zwecks Beseitig. der Unterbilanz u. Vornahme a. o. Abschreib. sowie durch gleichzeitige Er- höhung des A.-K. zum Umbau u. zur Erweiterung der Werksanlagen (Bau eines zweiten Hochofens) u. Beschaffung von Betriebsmitteln. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Der A.-R. erhält nach Ausschüttung von 4 % Div. eine Tant. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Betriebsanlage 3 313 264, Grundbesitz 208 084, Werk- zeuge u. Geräte 22 213, Vorräte an: Eisenstein, Kalkstein, Kohlen, Koks, Roheisen, Guss- waren, Giessereirohmaterialien, Kies 1 327 615, Magazinmaterialien 38 579, Kassa 830, Effekten 5020, Debit. 65 214, Avale 34 400. – Passiva: A.-K. 3 186 000, Hypoth. 134 000, Arb.-Unter- stütz.-F. 1688, Kredit. 1 183 699, Avale 34 400, Zuzahlung der Aktionäre 834 666, abz. 359 231 Verlust, bleibt 475 434 (z. R.-F. geschrieben). Sa. M. 5 015 222. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäftsunk. 45 953, Abschreib. 121 866, Betriebsver- lust bei Roheisenfabrikation einschl. Inbetriebsetzung 196 164. – Kredit: Emissionsgewinn 3996, Effekten 758, Verlust 359 231. Sa. M. 363 985. Dividenden: Die Jahre 1906 u. 1907 waren Baujahre u. wurden für diese je 4 % Bau-Zs. vergütet; 1908–1910: 0, 0 %. Direktion: Dr. cam. Peter Berghaus. Prokuristen: A. Küpper, Heinr. Müller. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt Dr. Küstermann, Lübeck; Komm.-Rat Carl Später, Coblenz; Fabrikbes. Ernst Schellhass, Berlin W.; Weingutsbes. Alfred Kuby, Edenkoben; Komm.-Rat W. Oswald, Coblenz; Dr. Sondheimer, Frankf. a. M.; Komm.-Rat G. Küchen, Mülheim-Ruhr; Komm.-Rat Berth. Körting, Hannover; Hütten-Dir. Rich. Hauttmann, Bremen. Metallurgische Gesellschaft A.-G. in Frankfurt a. M. (Ges. aufgelöst u. Firma erloschen.) Die a. o. G.-V. v. 23./11. 1910 beschloss die Übertragung des Vermögens der Ges. als Ganzes auf die Berg- u. Metallbank A.-G. in Frankf. a. M. gegen Gewährung von 4 Aktien dieser Ges. mit Div.-Scheinen ab 1./4. 1911 gegen 3 der Metallurg. Ges. mit Div.-Schein für 1910 unter Ausschluss der Liquidation. Hierbei blieben die M. 7 044 000 Aktien der Metallur- gischen Ges., die die Berg- u. Metallbank bereits besass, ausser Betracht. Die Berg- u. Metallbank gewährte also im ganzen M. 2 608 000 in Aktien. Die Gewährung der Aktien erfolgte kosten- u. stempelfrei. Kosten u. Stempel trug die Berg- u. Metallbank. Die Firma Berg- u. Metallbank erhielt die Firma Metallbank u. Metallurgische Gesellschaft“. Frist zum Aktienumtausch 15./3. 1911. Stand der Ges. am Ende 1909: