Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 797 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 158 400, Steuern u. Unk. 718 452, Gewinn 719 800. – Kredit: Vortrag 31 870, Bruttogewinn 1 564 SZ. M. 1 596 653. Dividenden 1897– 1909: 8, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 12, 15, 20, 10, 6, 6 %. OQeüp Verr..? Direktion: Bergrat A. Biernbaum, Ing. Ferd. Habesle Walter Merton, Jul. Sommer, Stellv. Dr. Wilh. Goetzke. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Dr. Wilh. Merton, Frankf. a. M.; Stellv. J. C. Ertel, Hamburg; Dr. G. von Brüning, Höchst a. M.; Komm.-Rat. L. Ellinger, Dr. jur. O. Fellner, Dr. Rud. de Neufville, Frankf. a. M.: Gen.-Dir. Geh. Baurat Dr. E. Rathenau, Ed. Zintgraff, Berlin; Geh. Komm.-Rat Jul. Weber, Duisburg. Milowicer Eisenwerk in Friedenshütte, Oberschlesien. Gegründet: 7./4. 1883, eingetr. 15./6. 1883. Letzte Statutänd. 29./5. u. 20./12. 1900 u. 16. 3. 1909. Zweck: Betrieb des Bergbaues und Gewinnung von Mineralien und Fossilien jeder Art, Erwerb und Veräusserung von Bergwerksprodukten etc., Verhüttung und Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, namentlich Produktion von Roh- eisen u. dessen Weiterverarb. zu Gusswaren, Walz-Schmiedeeisen, Stahl u. Blech. In dem Milowicer Eisenwerk, bei Sosnowice in Russisch Polen gelegen (Areal 17.54 ha), wird betrieben die Verarbeitung von Roheisen zu Schweisseisen, Flusseisen und Stahl und die Herstellung von Halbfabrikaten u. Fertigfabrikaten, als Handelseisen aller Art, Fagoneisen, Draht sowie zum Eisenbahnoberbau benötigte Materialien wie Laschen, Unterlagsplatten u. Nägel. An Betriebseinrichtung sind vorhanden: 10 Puddelöfen, 6 Roll- u. Schweissöfen, 2 Martinöfen, 4 Dampfhämmer, 1 Luppenstrecke u. 3 Walzenstrassen mit den dazu gehörigen Masch., 24 Kessel, 1 Normalspur-Lokomotive u. 2 Lokomobilen. Die Ges. besitzt ferner eine Haken-, Schrauben-, Muttern-, Nieten-, Hammer- u. Beilen-Fabrik mit 108 Arb.- u. Werkzeug- Masch., 1 Beizerei für Draht- u. Stangen-Eisen, 2 Stabeisen-Ziehbänke, Grob- u. Feinzüge f. Drahtzieherei nebst Glühofen, sowie 1 mech. Werkstatt nebst den erforderlichen Masch., 1 Gesenkschmiede u. 1 Tischlerei u. Kistenfabrik. Beschäftigt werden ca. 1370 Arb. Zugänge auf Immob.- u. Masch.-Konten 1907–1910: M. 378 204, 277 491, 221 670, 236 333. Gesamtab- schreib. bis Ende 1910 M. 1 365 248. Das Geschäftsjahr 1907 schloss mit einem Betriebsverlust von M. 191 097 ab, wozu noch Abschreib in Höhe von M. 69 042 kamen, so dass sich der Verlust des Jahres auf M. 260 140 erhöhte. Zur Deckung dieses Verlustes wurde der Gewinnvortrag aus dem Vor- jahre in Höhe von M. 144 695 herangezogen u. zur Deckung des dann noch bleibenden Verlustes ein Betrag von M. 115 445 dem R.-F. entnommen. Infolge ungenügender Be- schäftigung, Preisunterbietungen, ferner wegen bereits im J. 1906 abgeschlossener Roheisen- einkäufe brachte das Jahr 1908 einen neuen Betriebsverlust von M. 78 595, der sich durch Abschreib., Zs. etc. auf M. 246 667 erhöhte, wovon M. 30 838 durch Auflös. des R.-F. und M. 215 829 durch Entnahme aus dem Dispos.-F. Deckung fanden. Auch das Jahr 1909 erbrachte nur einen Betriebsgewinn von M. 2743, sodass sich nach Zs.-Zahl. u. Abschreib. etc. ein neuer Verlust von M. 187 713 ergab, der aus dem Disp.-F. gedeckt wurde. Wenn auch die Walzeisenpreise in 1910 besser als im Vorj. waren, so liessen die Preise des Kleineisen- zeuges sehr zu wünschen übrig u. beeinträchtigten so das Gesamtresultat. Die Eisenbahnen hielten noch immer mit ihren grösseren Aufträgen zurück. Von der im J. 1909 auf 3 Jahre zwischen der polnischen u. südrussischen Eisenindustrie bewirkten Einigung „Prodameta“ erwartet die Verwalt. ein Ende der steten Preisunterbietungen. Kapital: M. 3 500 000 in 2600 Aktien (Nr. 1–2600) à M. 500 u. 2200 Aktien (Nr. 2601–4500) à M. 1000. Urspr. M. 1 300 000, die G.-V. v. 20./12. 1900 beschloss Erhöh. des A.-K. un M. 1 300 000 (auf M. 2 600 000) in 1300 Aktien à M. 1000 behufs Deck. des lauf. Bankierkredits u. zur Schaffung der Mittel für die Einricht. einer Verfeinerungs-Industrie. Hiervon wurden den ersten Aktienzeichnern vom 4./4.–5./5. 1903 angeboten M. 650 000 zu 100 % plus 4 % Zs. ab 1./1. 1903 u. ½ Schlussscheinstempel, die übrigen M. 650 000 v. 7.–23./5. 1903 den Aktionären zu 100 % plus 4 % Zs. ab 1./1. 1903 u. ½ Schlussscheinstempel. Auf 4 alte Aktien à M. 500 entfiel 1 neue à M. 1000. Nicht bezogene Stücke übernahm die Breslauer Disconto-Bank zu pari. Die G.-V. v. 16./3. 1909 beschloss behufs teilweiser Rückzahl. der schwebenden Schuld mit Rücksicht auf geplante Neuanlagen Erhöhung des A.-K. um M. 900 000, begeben zu pari, hiervon wurde die Hälfte (M. 450 000) den ersten Aktienzeichnern v. 7./9. –6./10. 1909 zu pari angeboten, eingezahlt 25 % beim Bezuge, restl. 75 % am 31./12. 1909. Die nicht bezogenen M. 578 000 wurden von einem Konsort. (Breslauer Disconto- Bank etc.) zu pari plus Aktien- stempel etc. übernommen. Die neuen Aktien sind ab 1./1. 1910 div.-ber. Die a. o. G.-V. v. 30./6. 1911 beschliesst Erhöh. des A.-K. um ca. M. 1 500 000 behufs Ankauf der Aktien Ruskinschen Eisenwerke in Sosnowice. Hypothek: M. 72 025 (Stand ult. 1910). Bezugsrechte: Bei jeder neuen Em. haben die ersten Aktienzeichner resp. deren Rechts- nachfolger das Recht, die eine Hälfte der zu emittierenden Aktien al pari zu übernehmen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: M. 500 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., ev. bes. Rückl., bis 5 % vertragsm. Tant. an Dir. u Beamte, 5 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von zus. M. 10 500), e zur Verf. der G.-V.