Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. in Colonnowska. Die grosse amerikanische Mühle zu Zawadzki ist bis 30./6. 1920 verpachtet. Die Ges. gehört dem Stahlwerksverbande (Düsseldorf) an; ferner beteiligt an der Oberschles. Kohlenkonvention u. an der Firma Oberschles. Stahlwerks-Ges. m. b. H. in Berlin. Die früheren Huldschinskyschen Anlagen umfassen in Gleiwitz-Stadt: ein Stahlwerk. be- stehend aus 4 Siemens-Martinöfen nebst allem Zubehör, eine Stahlgiesserei nebst mechan. Werkstatt, ein Presswerk mit allen Einrichtungen zur Herstellung von Bandagen, Rädern, Radsätzen für Haupt- u. Kleinbahnen, Achsen u. Schmiedestücken jeder Art; Waggon- beschlagteilen, eine Rohrhütte mit allen Einrichtungen zur Herstellung stumpf- u. patent- geschweisster Rohre, Gasrohre, Masten etc. nebst mechan. Werkstätte u. Rohrbiegerei, eine Giesserei für Grau- u. Temperguss sowie zur Herstellung von Weichguss-Fittings, eine Fabrik zur Herstellung nahtloser Rohre und Hohlkörper, Flaschen für alle Gasarten und Geschosshülsen, eine Fittingsfabrik für schmiedeeiserne, Weichguss-Fittings u. Flanschen aller Art; in Gleiwitz- Stadtwald: ein neu erbautes Walzwerk für nahtlose Rohre mit Kaltziehereien, eine elektrolytische Verzinkerei (ca. 17 000 qm überdeckte Hallen). Die Ges. hat 1899 mit den aus dem urspr. Eigentum der Minerva und späteren Er- werbungen der Ges. stammenden 390 Kuxen von 5 verschiedenen Gruben nach Austausch von Kuxen anderer Interessenten und nach Ankauf der Oberfläche ein konsolidiertes Kohlen- Grubenfeld, die Friedensgrube, geschaffen. Dieselbe ist 1½ km von der Friedenshütte be- legen. Die Kohlenfelder (Schwarzwaldterrains ca. 179 ha 86 a 27 qm gross) wurden 1899 bis 1901 aufgeschlossen und zur teilweisen Kostendeckung für die betr. Schachtanlagen etc. das A.-K. 1899 um M. 4 400 000 erhöht. Die Aufschlussarbeiten wurden Okt. 1901 vollendet, so- dass seitdem die Förderung aus den beiden Schachtanlagen Annaschacht (429 m) und Marin- schacht (356 m) aufgenommen werden konnte. Gefördert wird aus 3 Sohlen. Belegschaft der Grube Ende 1910 2100 Mann. Wegen Beschaffung von Mitteln s. Anleihe von 1902. Die ausserord. G.-V. v. 15./9. 1904 genehmigte die Untersuchung u. eventuelle spätere Erwerbung der von der Fürstl. Pless'schen Central-Verwalt. in Gemeinschaft mit der Bank f. Handel u. Ind. in Option erhaltenen Kohlenfelder. Wegen Kapitals- -Erhöhung zu diesem Zwecke s. Kapital. Die Option ist nicht ausgeübt worden. Die Ges. hat Ende des Jahres 1905 mit den Gräflich Schaffgottschen Werken G. m. b. H. sowie der Gräflich Ballestremschen Güterdirektion eine Interessengemeinschaft von zunächst 10 jähr. Dauer geschlossen, welche die gemeinsame Verwertung der gesamten Kohlenförderung der drei Verwaltungen durch die Firma Emanuel Friedländer & Co., Berlin, bezweckt u. regelt. Dieser Interessengemeinschaft ist 1906 die A. Borsigsche Berg- u. Hüttenverwalt. beigetreten. Von der Schaffgottschen Verwaltung hat die Ges. ca. 28 ha erworben. Im Zusammenhang hiermit schloss die Ges. mit der genannten Verwaltung einen 50jährigen Pachtvertrag auf einen Komplex von Grubenfeldern, welche mit der Friedensgrube mark- scheiden. In 1890 und 1891 wurden Eisenerzfelder und Eisenerzförderungsrechte nebst Röstanlage und Bahnanschluss in Rostoken b. Marksdorf in Ungarn für M. 450 000 erworben. Ferner besitzt die Ges. Dolomitbrüche in Bobrownik Rudypiekar und Imielin. Die Eisenerzfelder in der Feldmark Georgenberg sind mit einem der Donnersmarckhütte gehörigen Komplex zu dem Eisenerzbergwerk „Julius“ vereinigt worden. Die Arbeiten daselbst wurden 1910 wieder aufgenommen u. mit dem Niederbringen zweier Schächte begonnen. Zur Sicherung ihres Erzbedarfes erwarb die Ges. 1906 1252 von 1280 Kuxen der Gew. Czerna (Eisenerzbergwerk) in Galizien, 15 weitere Kuxe sind 1909 erworben; die Versuchsarb. daselbst waren erfolgreich. Im Jahre 1906 erwarb die Ges. gemeinschaftlich mit der Donnersmarckhütte ein bei Salangen in Norwegen belegenes grösseres Eisenerzvorkommen, u. beide Werke gründeten in Verbindung mit diesem Erwerbe die Salangens Bergverksaktieselskab mit einem A.-K. von zunächst 1 500 000 Kr. Die Gesamtanlage, die Anfang 1910 in Betrieb genommen wurde, erfordert einschl. der Erwerbskosten für das Erzvorkommen einen Betrag von M. 8 250 000; hierauf sind seitens der Ges. einschl. der Einzahlungen auf das A.-K. der Salangens Berg- verksaktieselskab entsprechend ihrer 70 % igen Beteiligung daran bis Ende 1910 rund M. 5 788 445 gezahlt worden. Der Grundbesitz der O. E. B. A.-G. umfasste Ende 1910: a) in den Kreis Gross-Strehlitz u. Lublinitz 1088 ha 13 a 55 qm, b) in den Kreisen Gleiwitz u. Zabrze 54 ha 94 a 86 qm, c) in den Kreisen Beuthen u. Kattowitz 268 ha 89 a 07 qm, d) im Kreise Tarnowitz 67 ha 89 a 17 dm, e) in den Kreisen Rybnik u. Pless 25 ha 29 a, f) in Marksdorf (Ungarn) 35 ha 55 a 90 qm, somit in Sa. 1540 ha 71 a 55 qm. Ferner Gemeinschaftsbesitz mit der Bank f. Handel u. Ind. in Berlin 145 ha 55 a 62 qm (s. oben). Für Neuanlagen, Grundstücksankäufen u. An- schaffungen inkl. Friedensgrube wurden 1909 M. 4 905 815 verausgabt; 1910 M. 4 188 541, davon entfallen auf Eisenerzfelder M. 213 668, auf Kohlengrube M. 756 243, auf die Hütten- werke M. 3 218 629 inkl. Umbau des IV. Hochofens, Neubauten des Stahlwerkes u. Ausbau des Rohrwalzwerkes. Die Ges. beschäftigt einschl. Gruben z. Z. ca. 11 500 Arb. u. Beamte. Vorhanden sind einschl. der angemieteten Wohnungen 267 Beamten- u. 3075 Arb.-Wohnungen. In den J. 1908 u. 1909 wurden die Erträgnisse der Ges. infolge des Konjunkturrückganges u. des verschärften Missverhältnisses zwischen den Preisen für Rohstoffe einerseits u. für Fertigprodukte andererseits ungünstig beeinflusst. Infolge des scharfen Wettbewerbes u. des verminderten Bedarfs in fast allen Fabrikaten ist nicht nur die Produktion gegenüber den Vorjahren zurückgegangen, es sind auch die Preise für den weitaus grössten Teil der Erzeugnisse der Ges. auf ein so tiefes Niveau gesunken, dass in mehreren Betrieben, nur um