804 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Der Vertrag soll bis 31./12. 1939 unkündbar sein. Bei etwa eintretender Fusion werden für M. 2 800 000 Piedboeuf-Aktien M. 2 000 000 Aktien der Gelsenkirchener Bergwerks-Ges. ge- währt. Bis dahin wird der nach Vornahme aller Abschreib., Rückstell., Tant., Grat. etc. verbleibende Reingewinn beider Ges. derart verteilt, dass die Gelsenkirchener Bergwerks- Ges. von der Summe 75 Teile, die Piedboeuf-A.-G. einen Teil erhält (Div. 1910: 7 %). Auch mit der Düsseldorfer Röhren-Industrie A.-G. (siehe diese Ges.) wurde 1910 eine Inter- essengemeinschaft abgeschlossen, genehmigt in der a. o. G.-V. v. 20./6. 1910 (Div. 1910 für 6 Mon.: 7 %). Beteiligungsziffer inkl. Monopol, Bonifacius-Verein. Hamburg, Franziska u. Pluto (s. unten) im Kohlen-Syndikat: 8 698 000 t Kohlen, 1 726 808 t Koks und 216 600 t Briketts. Für den Schalker Gruben- u. Hüttenverein, sowie für den Aachener Hüttenverein ist die Ges. im Stahlwerksverband mit 508 604 t beteiligt, davon entfallen auf Produkte A 283 604 t, auf Produkte B 225 000 t. Beteiligung im neuen Walzdrahtverband 52 200 t. Ferner gehört die Ges. an dem Roheisenverband G. m. b. H. in Essen, dem Deutschen Gussröhren-Syndikat mit 16,26 % vom Gesamtbedarf; der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinigung mit 22 338 t schw. Ammoniak; der Deutschen Teerprodukten-Vereinigung mit 20 500 t Teer; der Deutschen Benzol-Vereinigung mit 11 949 t Benzol. Produktion: 1903 1904 1905 1906 1907*) 1908*) 1909*) 1910*) Kohlenförderung. t 5 863 640 6 499 030 6 223 250 7 182 650 8 395 890 8 580 010 8 203 560 8 489 860 Gesamtabsatz . . . 5 635 491 6 212 108 5 978 961 6 927041 8 073 571 8 218 721 7 804 740 8 141 131 pPe. 997 401 874 431 1 196 508 1 399601 1 719 287 1 760 594 1 538 104 1 829 067 Briketts. „ 47 418 52 082 63 805 104 089 182 252 183 612 165 522 Iinebliak 6 667 6 999 9 380 12 409 17 420 21 678 21 239 24 436 Teer 18 167 18 052 25 970 32 131 47 989 55 841 57 549 67 347 Rohbenzol „ 1 437 1 53 1 460 2 184 7 2627 6 898 3 917 7 082 Ziegelsteine . . St. 23 033 095 25 119 288 22 926 870 24 927 770 34 338 040 30 553 021 33 096 420 37 714 225 9 Seit 1907 inkl. der Pluto-Schächte, früher dem Schalker Gruben- u. Hüttenverein gehörend. $) Gereinigte Benzole, einschl. Toluol, Xylol u. Solvent-Naphta. Die 1907 übernommene Abteilung Aachener Hüttenverein zu Rothe Erde (s. unten) umfasst grosse Erzbergwerke bei Esch in Luxemburg und zu Deutsch-Oth in Lothringen, 5 Hochöfen in Esch und 4 in Deutsch-Oth; Thomastahlwerk mit 4 Konvertern von je 20 t. Ausbringen, ein Siemens-Martinstahlwerk mit 4 Öfen von je 30 t Ausbringen und ein Walz- werk mit 15 Strassen, Eisengiesserei, Walzendreherei, elektr. Zentrale etc. zu Rothe Erde. In Büsbach besitzt die Ges. ein Kalkwerk mit 5 Ofen, in Rothe Erde eine Thomasphos- phatmühle, 2 Ringofenziegeleien und in Westfalen 7 Maximal-Kohlenfelder von rund 150 ha Grösse. 1903 erfolgte der Erwerb der Hochöfen von Deutsch-Oth (nur 2000 m von den Escher Anlagen des Vereins entfernt liegend) mit 438 ha Erzkonzessionen. Es stehen noch ca. 95 000 000 t Erze an. Die Ges. befasst sich auf ihren Werken zu Rothe Erde hauptsächl. mit Herstell. von Trägereisen, U-Eisen u. sonst. Formeisen, Halbzeug, Universaleisen, Eisen- bahnmat., Stabeisen u. Walzdraht, während auf den Werken zu Esch u. Deutsch-Oth wesentl. Eisenerz gewonnen u. Roheisen hergestellt wird. Gesamtgrundbesitz der Ges. 359 ha. Die Ges. beabsichtigt bei Esch die Anlage weiterer 8 Hochöfen u. eines Stahl- u. Walzwerkes (Leistungs- fähigkeit ca. 500 000 t Rohstahl), zu welchem Zwecke Anfang 1909 Grundstücke (Wald) von ca. 93 ha für ca. M. 400 000 gekauft wurden. Mit dem Bau des neuen Werkes, der Adolf-Emil-Hütte, wurde Mitte 1909 begonnen (siehe hierüber auch bei Kap.). Ober- halb Deutsch-Oth wurden ferner 1909 ca. 300 ha gebirgiges Terrain erworben, welches grosse Kalksteinlager enthält, zu deren Ausbeutung Kalkwerke in Verbindung einer Zement- fabrik errichtet werden sollen. Mit dem Schachtabteufen und den Tagesanlagen der Société Civile des mines de St. Pierremont in Mancieulles, an welchem Erzbergwerk die Ges. stark beteiligt ist, wurde 1907 begonnen; die verausgabten Summen erscheinen in der Bilanz auf dem Konto der Beteilig. bei anderen Ges. Produktion der Abteil. Aachener Hüttenverein mit Esch u. Deutsch-Oth: 1905–1910: Erzförderung 1 824 104, 1 847 500, 1 864 938, 1 735 297, 1 971 588, 2 165 128 t, Roheisenproduktion 487 943, 531 000, 532 844, 500 303, 578 260, 620 218 t, Rohstahlproduktion 362 598, 346 506, 476 534, 419 420, 502 950, 545 453 t; Giessereiprodukte 10 702, 7992, 10 539, 9113, 8610, 9312 t; Kalk 36 203, 33 319, 42 520, 42 412, 43 501, 45 454 t; Thomasphosphatmehl 79 053, 71 659, 98 306, 87 227, 99 644, 104 788 t; Walzdraht 1907–1910: 31 359, 33 885, 35 086, 38 744 t. Ver- sand an Dritte 1905–1910: 688 554, 639 334, 600 756, 587 444, 535 465, ? t. Arbeiterzahl 1905 bis 1910: durchschnittl.: 6644, 7045, 7666, 7739, 7255, 7671 Mann inkl. Eschweiler. 1906 erwarb der Aachener Hüttenverein sämtliche Aktien der Eschweiler A.-G. f. Drahtseilfabrikation, indem sie den Aktionären der Eschweiler Drahtfabrik für M. 3000 Eschweiler Drahtaktien mit Coupon 1905/06 M. 2000 Aktien der Gelsenkirchener Bergwerks- Ges. mit Coupon pro 1906 offerierte. Sie zahlte ausserdem M. 200 bar auf je M. 1000 Eschweiler Drahtaktien zu. Dieses Fabrikunternehmen wurde 1908 vollständig mit der Ges. verschmolzen. Produktion 1909–1910: 35 086, 38 744 t Walzdraht. Die 1907 übernommene Abteil. Schalker-Gruben- u. Hütten-Verein zu Gelsenkirchen u. Duisburg (s. unten) betreibt Hochöfen zur Produktion von Roheisen und dessen teilweise Weiterverarbeitung zu Röhren, Tübbings und sonst. Gusswaren, Verarbeitung der beim Hochofenbetrieb gewonnenen Nebenprodukte für den Handel und Konsum. Die Ges. besitzt auf einem Areal von ca. 400 Morgen: 6 Hochöfen (produz. Roheisen u. Ferromangan), 3 Koksöfenbatterien mit zus. 126 Koksöfen, 3 Röhren- u. 3 Facongiessereien mit 20 Kupolöfen u. eine Schlackensteinfabrik in Gelsenkirchen, 192 Eisensteingrubenfelder in Nassau, Hessen,