812 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. hat auf dem Terrain der Grube Bohrungen vorgenommen, deren Resultate sehr befriedigten. Das Kaufgeld ist in 10 Jahresraten zu bezahlen. Mit der Aufschliessung bezw. mit dem Abteufen der Grube ist bereits 1910 begonnen worden. Es wird zunächst eine Doppel- schachtanlage „Carl Fürstenberg-Schächte I u. II' niedergebracht. (April 1911 mit einem Schachte das Steinkohlengebirge erreicht.) Im Zusammenhang mit diesem Kuxenerwerb steht die Option auf den Kauf der „Consolid. Steinkohlengrube Nordé', welche mit der Grube Gleiwitz markscheidet. Die Cons. Steinkohlengrube Nord besteht ebenfalls aus ver- schiedenen Grubenfeldern mit einer Flächenausdehnung von ca. 38 000 000 qm. Die Grube Nord liegt im Wasserschutzbezirk u. kann der Abbau dieser Grube erst nach Aufhebung dieses Wasserschutzbezirkes seitens der Königl. Regierung vorgenommen werden. Die Option ist der Ges. auf die Dauer von 3 Jahren nach Aufhebung des Verbots der Eröffnung des Berg- baues, längstens bis 1./1. 1934 eingeräumt worden. Der Erwerbspreis wird als mässig bezeichnet u. stellt sich bei der Grube Gleiwitz auf ca. M. 240 000 pro Maximalfeld, während die Option auf die Grube Nord auf ca. M. 130 000 pro Maximalfeld einsteht. Im August 1909 wurde der Ges. vom Oberbergamt Breslau ein in den Gutsbezirken Neudeck, Kleinzyglin u. Grosszyglin belegenes Bergwerk Max zur Gewinnung von Schwefelerz verliehen. Durch Verleih. der Steinkohlenmutung „Velsenecke“ an die Gew. der Cons. Gleiwitzer Steinkohlen- grube hat der Felderbesitz der Grube im J. 1910 eine Vergrösser. um 527 378 qm erfahren. Die Ges. ist an der Akt.-Ges. Eisenhütte Silesia in Paruschowitz, O.-Schl., mit Aktienbesitz beteiligt. A.-K. dieser Ges. jetzt M. 10 000 000, Div. 1899–1910: 12, 8, 4, 4, 5, 7, 11, 14, 11, 7, 4, 6 %. Ferner ist die Ges. beteiligt an der Ges. der Metallfabriken B. Hantke, Warschau, welche Werke in Warschau, sowie in Czenstochau besitzt. Div. 1897/98–1909/10: 16, 16, 16, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Siehe auch unten. Anfang 1908 Erwerb des grössten Teiles der M. 600 000 Aktien der Königshulder Stahl- u. Eisenwarenfabrik. Weitere Beteiligungen an der Schantung-Bergbau- Ges., sowie an der Gew. Florasglück. Ende 1909 Beteil. an der Riebe Kugellager- u. Werk- zeugfabrik G. m. b. H. in Weissensee b. Berlin (St.-Kap. M. 150 000). Die Kuxe der hundert- teiligen Gew. „Florasglück' sind mit Ausnahme von 8 Stück, welche behufs Bildung der Gew. abgegeben werden mussten, sämtl. im Besitze der Oberschles. Eisen-Industrie. Die Gew. „Florasglück' zahlte für 1900 an Ausbeute M. 300 = 7.68 %, für 1901 M. 220 = 5.6 %, für 1902 M. 200 = 5 %, für 1903 M. 240 = 6.15 %, für 1904 M. 260 = 6.66 % pro Kux, 1905 wurden zur Bestreitung von Vorrichtungsarbeiten M. 260 000 Zubusse eingefordert, auch 1906–1910 konnten Ausschüttungen von Ausbeute nicht erfolgen. Beteil. an der Ges. der Metallfabriken B. Hantke in Warschau. Die Ober- schles. Eisen-Ind.-Ges. besass Ende 1904 Rbl. 1 716 000 St.-Aktien der Ges. Hantke, welche im J. 1905 durch Abstemp. der Aktien auf Rbl. 858 000 zus.gelegt wurden. 1905 übernahm die Ges. Rbl. 1 000 000 Prior.-Aktien, so dass sie zurzeit mit Rbl. 1 858 000 Aktien, u. zwar mit Rbl. 858 000 St.-Aktien u. mit Rbl. 1 000 000 Prior.-Aktien an dieser Ges. beteiligt ist. Mit den Mitteln der Kapitalserhöhung 1907 (s. unten) hat die Ges. weitere Rbl. 1 000 000 neue Prior.- Aktien der genannten Ges. erworben. Die Ges. Hantke hatte Ende 1909 ein A.-K. von Rbl. 6 000 000, eingeteilt in 6000 Stamm- u. 6000 Prior.-Aktien zu je Rbl. 500, welches sich 1910 nach Ausgabe von weiteren Rbl. 1 000 000 Prior.-Aktien (übernommen von der Ober- schles. Eisen-Ind.) auf 7 000 000, u. zwar 6000 Stamm- u. 8000 Prior.-Aktien zu je Rbl. 500 erhöhte. Die Prior.-Aktien haben das Vorrecht bis zu 6 % Div., mit Nachzahlungsanspruch, u. ausserdem das Vorrecht im Falle der Liquid. Nach Auszahl. von 6 % für die Vorz.-Aktien erhalten die St.-Aktien von dem verbleibenden Gewinn ebenfalls bis zu 6 % Div., während ein darüber hinaus etwa noch vorhandener Gewinn auf beide Aktienarten gleichm. verteilt wird. Die Ges. Hantke, besitzt u. betreibt: 1. das Hüttenwerk in Czenstochau, besteh. aus: 2 Hoch- öfen, 5 Martinöfen u. 4 Walzenstrassen zur Herstellung von Trägern. Stabeisen, Draht u. Blechen, nebst zugehörigen Werkstätten etc.; 2. namhafte Eisenerzförderungen im Gouvernement Petrikau; 3. eine Fabrikanlage in Warschau zur Herstellung von Drähten, Nägeln, Schrauben, Muttern, Nieten, Gabeln, Spaten u. sonstigen Fabrikaten der Kleineisenindustrie. Eine Div. hat die Hantke-Ges. seit 1900 nicht verteilt (1908/09 Rbl. 319 294 Bruttoverlust, 1909/10 Rbl. 19 209 Gewinn). Die Russ. Eisen-Industrie-Akt.-Ges. mit Sitz in Gleiwitz, deren A.-K. in Höhe von M. 4 500 000 voll im Besitze der Ges. Hantke ist, zahlte 1903/04–1909/10: 7, 5, 0, 4, 4, 4, 6 % Div. Die Russ. Eisen-Industrie- Ges. betreibt Kleineisenzeugfabriken in Nischnednjeprowsk b. Ekaterinoslaw u. Saratow. Das Geschäftsjahr 1910/11 erbrachte bisher sowohl bei der Hantke-Ges., als auch bei der Russ. Eisen-Industrie-Akt.-Ges. wesentlich er- höhte Erträge. Kapital: M. 28 000 000 in 28 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 8 000 000, erhöht 1888 um M. 1 000 000, begeben an die Gründer zu pari, lt. G.-V. v. 12./4. 1889 noch M. 4 800 000 behufs Angliederung der Oberschles. Drahtindustrie, 1889 weitere M. 3 450 000, begeben zu 150 %, ferner lt. G.-V. v. 7./8. 1897 um M. 3 750 000 in 3750 Aktien (div.-ber. ab 1./7. 1897), wovon 3450 Stück offeriert 23. 8.–9./9. 1897 den Aktionären zu 116 %. Die G.-V. v. 28./4. 1906 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 4 200 000 in 4200 Aktien, angeboten den Aktionären 5: 1 vom 17./5. bis 5./6. 1900 zu 140 %, einzuzahlen mit 25 % und das Aufgeld bis 5. Juni 1900, ferner 75 % am 10. Nov. 1900. Diese Aktien erhielten für 1900 ¼ derjenigen Div., welche auf die alten Aktien entfiel. Weitere Erhöhung des A.-K. lt. G.-V. v. 25./6. 1907 um M. 2 800 000 (auf M. 28 000 000) in 2800 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, begeben zu pari. Diese Emiss. dient zur Übernahme von Hantke-Aktien (s. auch oben). Anleihe: M. 11 483 000 in 4 % Oblig. von 1895, 6000 Stück à M. 1000 u. 10 966 Stück à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Rückzahlbar ab 1901 in 32 Jahren durch Verl. am 1./7. auf 2./1.;