Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 815 Direktion: In Gross-Ilsede: Techn. Dir. G. Crusius, Eisenbahn-Dir. Alb. Schiller, Bergwerks-Dir. W. Bergmann, Gross-Ilsede. – In Peine: techn. Dir. P. Dreger, Peine; kaufm. Dir. Komm.-Rat Gerh. Meyer, Peine. Prokuristen: Ilseder Hütte: B. Winter, Ober-Ing. A. Schäfer, Gr.-Ilsede; Peiner Walzwerk: H. Ravenstein, Dr. Geldmacher, W. Spormann, Ernst Werlisch, J. Fromme, Peine. Aufsichtsrat beider Gesellschaften: (5–9) Vors. Geh. Komm.-Rat Gerh. L. Meyer, Stellv. Geh. Reg.-Rat Hurtzig, Hannover; Geh. Justizrat Erythropel, Leipzig; Gen.-Konsul John von Berenberg-Gossler, Hamburg; Bernh. Schlüter, Celle; Geh. Komm.-Rat E. Hecker, Berlin: Komm.-Rat Gen.-Dir. Märklin, Borsigwerk O.-S. Zahlstellen: Gross-Ilsede u. Peine: Gesellschaftskassen; Hamburg: Joh. Berenberg, Gossler & Co.; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn, Hannoversche Bank. Stahlwerk Thyssen, Akt.-Ges. in Hagendingen (Lothr.). Gegründet: 1911; eingetr. 6./3. 1911 in Metz. Gründer: Gew. Deutscher Kaiser, Hamborn; Gew. Jacobus, Gew. Pierrevillers, beide in Hagendingen; Industrielle Jos. Thyssen u. Fritz Thyssen, beide in Mülheim-Ruhr. In die Akt.-Ges. haben eingebracht: 1. die Gew. Jacobus: Grundstücke in den Gemarkungen Hagendingen, Maizièeres, Marange-Silvange u. Talingen mit einem Gesamtflächeninhalt von 160 ha 30 a 01 qm, zum Preise von M. 400 000 u. hat dafür übernommen 400 Aktien, 2. die Gew. Pierrevillers: Grundstücke in der Gemarkung Hagendingen mit einer Gesamtfläche von 23 ha 34 a 26 qm, zum Preise von M. 75 000 u. hat dafür übernommen 75 Aktien. Ausserdem haben übernommen: Gew. Deutscher Kaiser 523 Aktien, Jos. Thyssen 1 Aktie, Fritz Thyssen 1 Aktie. Zweck: a) Erwerb von Grubenfeldern u. Kuxen sowie der Bergbau auf allen Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise oder unter jedem anderen Titel erwerben wird, b) die Gewinnung von Kalksteinen u. die Herstellung von Kalk u. Zement, c) Ver- hüttung u. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, insbes. der Betrieb von Hochöfen u. Stahlwerken u. aller zur Weiterverarbeitung von Roheisen u. Stahl erforderlichen Anlagen jeglicher Art, Herstellung u. Betrieb von Koksöfen u. Neben- produktanlagen, Verwertung aller bei der Erzeugung u. Weiterverarbeitung von Roheisen u. Stahl entfallenden Nebenprodukte u. Weiterverarbeitung derselben zu Zement, Schlacken- steinen u. künstlichen Düngemitteln, d) Ausnutzung der beim Betrieb von Hoch- u. Koks- öfen gewonnenen Gase, insbes. zur Erzeugung elektrischer Energie u. deren Abgabe in jeder Form an Dritte, e) Erwerbung, Pachtung u. Errichtung von Anlagen jeder Art oder die Beteilig. bei Unternehm. jeder Art, welche auf die Förderung der obigen Zwecke gerichtet oder dazu geeignet sind, f) Beteiligung an Reedereien u. die Erwerbung oder Pachtung von Schiffen u. deren Ausnutzung für alle Gewässer. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./12, 1911 gezogen. Direktion: Bergassessor Alfons Horten, Sablon; Ing. Wilh. Niemeyer, Metz. Aufsichtsrat: Vors. Aug. Thyssen, Schloss Landsberg bei Kettwig; Stellv. Jos. Thyssen, Fritz Thyssen, Mülheim-Ruhr; Generaldirektor Franz Dahl, Bruckhausen. Prokuristen: Obering. Franz Theis, Metz; Heinr. Kästner, Mülheim-Ruhr. Norddeutsche Tiefbohrgesellschaft in Liqu. in Hannover, Schillerstrasse 24. Gegründet: 12./5. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Die G.-V. v. 29./10. 1907 beschloss mit Rücksicht auf die Krisis in der Kaliindustrie sowie die Wirkungen der Lex Gamp (Aufhebung der Bergbaufreiheit in Preussen) die Auflös. der Ges. Die Ges. bezweckte Ausführung von Tief- und Flachbohrungen, Erwerb von Grundstücken und Bohrparken nebst Zubehör, Einrichtung von Gebäuden u. Werkstätten, Betrieb der letzteren für Zwecke der Ges. und für Rechnung Dritter. Der Verlust, welcher sich am 30./4. 1903 auf M. 329 631 belief, erhöhte sich 1904 auf M. 468 600, 1905 auf M. 538 382, 1906 auf M. 552 381, 1906/07 auf M. 545 106 u. per 20./11. 1907 auf M. 957 380. In der Gen.-V. v. 7./10. 1908 teilte der Vor- sitzende des A.-R. mit, dass aus der Liquidation bis jetzt M. 105 000 durch Eingang und Verkauf von Bohrgeräten flüssig gemacht worden seien. Im Jahre 1908/09 sind auf die Aussenstände rund M. 82 000 eingegangen u. auf die Bankschuld im gleichen Zeitraum M. 125 000 zurückgezahlt worden. Von den Vorräten an Masch., Werkzeugen usw. wurden für rund M. 30 000 verkauft. Später wurde. dann das Fabrikgrundstück mit Gebäuden und Betriebsmaschinen veräussert. Die Lagerung der noch vorhandenen Bestände des Bohr- parks ist der Ges. bis 1./7. 1912 kostonfrei gestattet. Die Eingänge ermöglichten eine weitere Ausschüttung von ca. M. 73 000 an die Gesellschaftsgläubiger. Die Ges. hat Ende 1909 einen gegen eine galizische Ges. geführten Prozess betreffs einer Forderung von rund K 17 000 in erster und zweiter Instanz gewonnen. Der Prozess mit dem Grafen Fürsten- berg wurde durch Vergleich beendet. In dem Prozess gegen die Gew. Germania wurde diese im Dez. 1908 in erster Instanz zur Zahlung von M. 225 000 verurteilt. Dieser Prozess