816 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. bildet die Grundlage für einen bereits eingeleiteten Regressprozess gegen den Bergwerks- besitzer Emil Sauer. Vom Ausgang der schwebenden Prozesse, die zum Teil zugunsten der Ges. entschieden wurden, wird der Ausgang der Liquidation abhängen. Kapital: M. 600 000 in 69 St.-Aktien u. 531 6 % Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Näheres über das A.-K. u. die Gewinnanteilscheine s. Jahrg. 1907/08 dieses Werkes. Das A.-K. ist verloren. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Liquidationseröffnungsbilanz am 20. Nov. 1907: Aktiva: Bohrpark 227 096, Diamanten 3158, Grundstück 11 200, Gebäude 17 700, Masch. u. Werkzeuge 15 801, Mobil. 500, Material. 5685, Kassa 231, Debit. 168 734, Effekten 1637, Beteilig.-Kto 1, Verlust 957 380. – Passiva: Vorz.-Aktien 531 000, Aktien 69 000, Kredit. 809 125. Sa. M. 1 409 125. Bilanzen per 30. April 1908–1910: Dieselbe wurde noch nicht veröffentlicht. Dividenden: 1898: 12 %; 1899/1900–1906/07: 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Liquidatoren: Wilh. Harste, Wunstorf; Markus Beermann, Hannover. Aufsichtsrat: Vors. Bankier S. Katz, Aug. Koch, Architekt Emil Demmig, Hannover, Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Hannover: S. Katz. Mathildenhütte Act.-Ges. für Bergban & Hüttenbetrieb zu Bad Harzburg. Gegründet: 27./9. 1880; eingetr. 11./10. 1880. Letzte Statutänd. 29./4. 1903, 19./11. 1904, 29./6. 1905 u. 10./3. 1906. Zweck: Bergbau auf denjenigen Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise besitzt; Verhüttung resp. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien; insbesondere Betrieb von Hochöfen zur Produktion von Roheisen und die weitere Verarbeitung der Metalle, sowie der beim Hochofenbetrieb gewonnenen Nebenprodukte. Die Ges. besitzt auf der Mathildenhütte 1 grossen u. 2 kleinere Hochöfen mit den dazu gehörigen Gebläsemaschinen u. Kesseln. Die beiden kleinen Hochöfen sind im Betriebe, während der grosse Hochofen in Reserve steht. Ferner sind vorhanden: Schlosserei, Schmiede und Schreinerei. Den Eisenstein fördert die Ges. auf ihrer Grube Friederike (Harzburg) mit 2 Tiefbauschächten, sowie auf Grube Hansa b. Harlingerode. Zur Er- höhung der Produktion werden auch fremde Erze verschmolzen. Der nötige Kalkstein wird in 2 zur Hütte gehör. Brüchen zu Schlewecke gewonnen. Die Hochofenschlacke wird granuliert und meistenteils in der durch elektr. Kraftübertragung betriebenen Steinfabrik zu Steinen verarbeitet, ein Teil auch in feuerflüssigem Zustande an die Portlandcementfabr. Hercynia verkauft. Im Revier Stolberg besitzt die Ges. die Josephshütte mit Fluss- spatgrube, Flussspatmühle u. Feldbahn nach Rottleberode, ferner die Grube Louise, deren Betrieb ruht. Für Neuanlagen u. Erwerb. wurden in den letzten 14 Jahren ca. M. 3 529 328 (davon 1906–1910: M. 278 878, 253 453, 194 823, 62 946, 61 692) verausgabt. Ausgedehnte Eisenstein-Berechtsame in den Revieren Harzburg (Grube Bismarck, General Steinmetz), Lerbach, Lauterberg, Halberstadt u. a. sind bisher nicht in Angriff genommen. Der eigene Grund u. Boden umfasst ca. 78 ha, wovon 30 ha auf Mathilden- hütte, 30 ha auf Grube Friederike entfallen. Arb.-Zahl 1910 423 Mann. Produktion: 1905 1906 1907 1908 1909 1910 Erzförderung . . t 70 460 102 850 101 940 95.739 100 001 92 633 Giesserei-Roheisen t 26 500 37 800 25 724 29 300 35 887 36 856 t 29 150 42 840 25 080 23 949 20 338 45 292 Schlackensteine St. 7 550 000 6 390 000 6 115 000 5 760 000 4 374 000 1 991 000 Flussspatförderung t 14 599 15 828 16 287 16 503 15 888 14 326 Verschmolzen wurden 1902–1910: 54 791, 54 915, 52 419, 72 535, 111 434, 91 803, 91 340, 96 650, 92 633 t Friederike- bezw. Hansa-Erze u. 13 434, 9895, 9484, 7995, 8271, –, 5692, 10 579, 14 152 t fremde Erze, zus. 68 226, 64 810, 61 903, 80 530, 119 705, 91 340, 97 495, 107 229, ?, 106 785 t; verbraucht wurden 10 033, 9158, 3930, 3225, 3679, 1736, 425, 6329, 8031 t Kalkstein. Kapital: M. 2 400 000, und zwar M. 1 400 000 in 1600 abgest. St.-Aktien à M. 500 u. 600 ebensolchen à M. 1000 u. M. 1 000 000 in 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Letztere, ab 1./1. 1905 div.-ber., erhalten 5 % Vorz.-Div., die event. nachzuzahlen ist, und werden im Falle Auflös. der Ges. vorab befriedigt. Urspr. A.-K. M. 3 000 000, lt. G.-V.-B. v. 7./6. 1883 durch Rückkauf um M. 600 000 herabgesetzt; die verbliebenen M. 2 400 000 wurden lt. G.-V.-B. v. 27./5. 1892 durch Zus. legung von 2 zu 1 Aktie auf M. 1 200 000 herabgesetzt. Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 11./5. 1901 um M. 600 000 (auf M. 1 800 000) in 600 ab 1./1. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von den Berliner Bankfirmen E. G. Kaufmann und G. Fromberg & Co. zu 102 %, angeboten den Aktionären 11.–25./6. 1901 zu 108 %; auf nom. M. 2000 alte Aktien entfiel eine neue à M. 1000. Zweck der 1901 er Erhöhung war Beschaffung von Betriebsmitteln und Geld für notwendige Neuanlagen. Die G.-V. v. 29./4. 1903 beschloss Erhöhung um M. 300 000 bis M. 600 000 behufs Ankauf des Gruben- feldes Luise (Spatheisenstein) bei Rottleberode u. dessen Ausrichtungsarbeiten u. Instand- setzung u. zum Ausbau der Mathildenhütte etc. Die Erhöhung fand nur um M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000 statt, div.-ber. ab 1./1. 1903, begeben an Essen. Bankverein zu 102 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1903. Das besondere Bez.-Recht der Aktionäre war ausgeschlossen.