.............X Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Eisenhütte Holstein mit Sitz in Kiel. Gegründet: 18./4. 1911; eingetr. 20./4. 1911. EFirma bis 24./4. 1911 A.-G. für Hüttenbetrieb. Gründer: Kaufm. Fritz Urlaub, Ing. Alfred Mehlhorn, Kaufm. Joh. Rix, Kaufm. Joh. Bahr, Kaufm. Ernst Schwerdtfeger, Neumühlen-Dietrichsdorf. Bei dieser Gründung handelt es sich um die am 23./8. 1910 in Liquidation bezw. seit 9./1. 1911 in Konkurs befindl. Stahl- u. Walzwerk Rendsburg A.-G., an der die Howaldtswerke in Kiel mit einem starken Aktien- besitz von M. 398 000 beteiligt sind. Zweck: Erwerb u. Betrieb von Hüttenwerken u. aller damit in Zusammenhang stehender Geschäfte, sowie der Erwerb von Grundstücken u. Anlagen zu gleichen oder verwandten Zwecken. Kapital: M. 50 000 in 50 Aktien à M. 1000. Das A.-K. der Eisenhütte Holstein soll bedeutend erhöht werden. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Dir. Jul. Fischer, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Walter Siegmund, Berlin; Stellv. Komm.-Rat Max Abel, Justiz- rat Benno Mühsam, Berlin; Dir. Ernst Mirus, Kiel; Kaufm. Gust. Harden, Ing. Emil Haselhoff, Ing. Rob. Hackert. Märkisch-Westfälischer Bergwerks-Verein in Letmathe bei Iserlohn. Gegründet: 4./9. 1854; eingetr. 26./5. 1862 in Iserlohn. Statutänd. 18./12. 1899, 19% 1901, 29./12. 1902, 23./3. 1907, 30./7., 14./12. 1909, 16./12. 1910, 28./3. 1911. Zweck: Bergbau auf Zinkblende. Schwefelkies, Galmei und Bleierz und Verarbeitung der Erze zu Rohzink und Schwefelsäure. Der Hauptbetrieb ist die Zinkhütte in Letmathe, die daselbst zur Verhüttung gelangenden Schwefelzinkerze werden in der Blenderöstung abgeröstet und die dabei gewonnene schweflige Säure in der Schwefelsäurefabrik weiter- verarbeitet. 1889 wurde der Blende- u. Bleierzgrubenkomplex Ludwigshütte in Deutsch- Feistritz bei Graz (Steiermark) mit Lagern an Zinkblende und silberhaltigen Bleierzen für fl. 220 000 angekauft; 1890 bei Klagenfurt eine Anzahl von Freischürfen auf Zinkblende, Bleierze u. Lignitkohlen, 1894 das frühere Puddel- u. Walzwerk, Zinkwalzwerk Neuöge b. Letmathe für M. 204 000 erworben; ferner 1897 die Bleierz- u. Blendegrube Concordia b. Anzhausen. Die Gerechtsame umfasst 1 845 000 qm. Auch An- u. Verkauf von Schwefel- und Salpetersäure und von feuer- und säurefesten Produkten. 1900 hat die Ges. von ihrem bei Iserlohn ge- legenen Grundbesitz für M. 217 000 verkauft; der Gewinn wurde zur teilweisen Tilg. der An- leihe verwandt. Anfang 1901 wurde der Betrieb in den Blei- und Zinkgruben in Steiermark und der Grube Concordia eingestellt, weil die bisherigen Versuchsarbeiten, die grosse Geld- opfer gefordert haben, noch keine genügend günstigen Ergebnisse geliefert hatten, um bei der damaligen ungünst. finanziellen Lage der Ges. die Aufwendung noch grösserer Summen zu rechtfertigen. Diese Bergbaue sollen verkauft werden; da es indessen ganz dahinsteht, wann und zu welchen Preisen sich Käufer finden werden. so hielt die Ges. es für geboten, die Buchwerte soweit durch Abschreib. von M. 1 113 020 herabzumindern, dass dieselben nur mehr den jederzeit realisierbaren Vermögenswert zum Ausdruck bringen. (Betreffs Sanierung s. bei Kapital.) Der Grundbesitz in Westfalen beträgt alter Besitz 46 ha 66 a. Rheine 107 ha, Victoria-Altenberg 39 ha 43 a, in Steiermark 31 ha 88 a, zus. 224 ha 96 a. Auf Grube Concordia u. in Steiermark wurden 1903/1904 die Untersuchungsarbeiten wieder aufgenommen u. 1904/1910 fortgesetzt; bei Concordia ohne Ergebnis, sodass daselbst zurzeit nur die erforderlichen Unterhaltungsarbeiten vorgenommen werden. Neuerdings wurde eine Bergwerksgerechtsame im Kreise Siegen (Grube Silberkaute) hinzuerworben, auf welcher die Ges. Erzaufschlüsse erwartet. Die Sonderrückl. von M. 373 210 wurde 1903/04 aufgelöst u. davon M. 88 649 dem gesetzl. R.-F. zugewiesen u. M. 284 560 zu Extra-Abschreib. verwendet. Das Zink- walzwerk Neuöge wurde 1906 an den Hohenlimburger Fabrik- u. Hüttenverein verkauft. Die Ges. beabsichtigt bei Rheine i. W. am Dortmund-Ems-Kanal eine Zinkhütte mit Neben- betrieben zu errichten, wozu die Konzess. bereits erteilt ist. Die Baukosten dürften ca. M. 4 000 000 betragen. Wann mit dem Bau der Anlagen begonnen wird, ist noch unbe- stimmt. Das daselbst erworbene Grundstück umfasst ca. 107 ha u. kostete ca. M. 180–200 000. Mit dem Umbau der Zinköfen in Letmathe ist 1907 begonnen worden. 1906/07 beeinträch- tigten Arbeiterschwierigkeiten das Resultat, hierzu kam ein Rückgang der Zinkpreise; es wurde deshalb von dem verfügbaren Reingewinn von M. 66 369 eine Extraabschreib. von M. 50 000 auf Erzbestände gemacht u. keine Div. verteilt. Infolge des weiteren Rückganges der Zinkpreise schloss das Jahr 1907/08 nach M. 47 068 Abschreib. u. M. 402 417 Betriebsver- lust mit einem Gesamtverlust von M. 474 651 ab, dessen teilweise Deckung aus dem R.-F. mit M. 310 070 Erledigung fand, sodass als Verlustvortrag M. 164 580 verblieben, der sich 1908/09 auf M. 146 976 verminderte u. 1909/10 ganz getilgt werden konnte; auch konnten 1909/10 noch M. 110 564 für Abschreib. verdient werden; für 1910 (Juni–Dez.) 2 % Div. Die im J. 1909 erworbenen Gruben der Gewerkschaften Viktoria u. Altenberg (s. unten) produzierten 1909/10: 3089 t Bleierze, 1451 t Zinkerze, 132 t Kupfererze, 620 t Eisenstein. .. .*