822 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Durch den Erwerb dieser Gruben ist es der Ges. möglich, einen Teil des Bedarfs an Zink- erzen in eigener Förderung zu decken. (6 Mon.) Produktion: 1902/03 1903/04 1904/05 1905/06 1906/07 1907/08 1908/09 1909/10 1910 Verhüttete Erze t 16 930 16 776 15 939 15 737 14 148 13 962 15 555 14 950 7090 Rohzinnk c% ... ** 6178 6123 2908 Schwefelsäure 11 782 11 348 10 966 10 967 10 887 11 934 12 573 11 076 5530 Auf sämtl. Gruben wurden 1910 v. 1./7.–31./12. 3888 t Blei-, Zink- u. Kupfererze, sowie Eisenstein gefördert. Arb. in Letmathe zus. 380. Die Ges. ist bei dem Rhein.-Westf. Schwefelsäure-Syndikat. sowie bei dem Zinkhüttenverbande beteiligt. Um dem Geschäft eine breitere Basis zu geben, hat die Ges. 1909 die beiden Gewerkschaften Victoria und Altenberg bei Littfeld und Müsen (Bergrevier Müsen) angekauft, welche Blei-, Silber-, Kupfer- und Eisenerze produzieren. Der Kaufpreis f. Victoria betrug M. 2 770 000, f. Altenberg M. 900 000 (s. a. bei Kap.). Es förderten 1908: Victoria 3601 t Erz. Altenberg 2450 t Erz. Nach bisher Beobacht. werden die Erzvorkommen mit zunehm. Teufe mächtiger u. zinkreicher. Die Gruben Victoria u. Heinrichs- segen, letzt. zu Gew. Altenberg gehörig, sind beide für vergrösserten Abbau auf mehrere Jahre vorgerichtet. Die Gew. Victoria hat einen Überschuss erzielt pro 1907 u. 1908 von M. 284 765 bezw. M. 227 184. Die Gew. Altenbergkonnte infolge umfangreicher Vorricht.-u. Versuchsarbeiten, die dem zukünftigen Bergbau zugute kommen, bisher noch keinen Gewinn ausweisen. Zur Gew. Altenberg gehören noch die Gruben Brüche, Wildermann (Kuxe hiervon 1910 verkauft) u. Altenberg. Letztere gibt für einen erfolgreichen Bergbau in der Teufe u. durch neuere Aufschlüsse in unverritztem Felde gute Aussichten. Ferner gehört die Rothenbacher Blei- u. Kupferhütte zur Gew. Altenberg, welche aber zurzeit nicht in Betrieb ist. Die Längen- erstreckung der Berggerechtsame von Victoria u. Altenberg beträgt zus. ca. 9 km. Die 1000 Kuxe des Erzbergwerks Heinrichssegen, welche bei Ankauf der Gew. Altenberg mit- erworben wurden, stehen mit M. 600 000 zu Buch; die ebenfalls mit übernommenen 99 Kuxe der Gew. Anna sind mit M. 24570 gebucht. Kapital: M. 4 800 000, und zwar: M. 600 000 in 1000 abgestemp. Nam.-Aktien (Nr. 1–1000) à Tlr. 200 = M. 600 u. M. 1 200 000 in 1000 Aktien von 1903 bezw. 1907 Nr. 1001–2000 à. M. 1200 und M. 3 000 000 in 2975 neuen Aktien von 1909 bezw. 1910 à M. 1200. Urspr. M. 2 100 000, Erhöhung um Tlr. 300 000 = M. 900 000 lt. G.-V. v. 12./10. 1872, wovon nur Tlr. 100 000 = M. 300 000 emittiert wurden, weitere M. 600 000 blieben unbegeben u. wurden lt. Anzeige v. 1./12. 1899 zum 12./12. 1899 einberufen um die Bezugsberechtigten festzustellen. Bezugsrechte hatten nämlich die Aktionäre zu pari auf diese noch unbegebenen M. 600 000, doch hat von dem Bezugsrechte Niemand Gebrauch gemacht, infolgedessen dasselbe hin- fällig geworden ist. Das A.-K. betrug also von 1872–1901: M. 2 400 000. – Die Bilanz pro 1900/1901 ergab einen Verlust von M. 1 426 789 nach Vornahme der regelmässigen, sowie ausserord., durch Stillegung der Steiermark schen Werke und der Grube Concordia ver- anlassten Abschreib. Zur Beseitigung dieser Unterbilanz, zur Schaffung neuer Mittel (auch zur Tilg. verschiedener Kreditoren und Bankschulden), sowie behufs Rekonstruktion des. Unternehmens überhaupt, beschloss die G.-V. v. 12./11. 1901 Ausgabe von bis 1850 Vorz.-Aktien à M. 1000 zu pari, div.-ber. ab 1./7. 1901, ferner wurde der Antrag angenommen, wonach auf 5 St.-Aktien à M. 600 2 neue Vorz.-Aktien à M. 1000 unter Zuzahlung von M. 800 bezogen werden können. Die Zus. legung der St.-Aktien, auf welche ein Bezugsrecht nicht ausgeübt wird, sollte im Verhältnis von 4. 1 erfolgen. Infolge der von einem Aktionär der Ges. gegen die Beschlüsse der G.-V. v. 12./11. 1901 betr. Ausgabe von Vorz.-Aktien und Herabsetzung des A.-K. erhobenen Anfechtungsklage sind diese Beschlüsse zufolge reichsgerichtlicher Entscheidung (Urteil v. 15./10. 1902) zum teil für ungültig erklärt und aufgehoben, jedoch insoweit aufrecht erhalten worden, als darin ausgesprochen ist, die St.-Aktien sollten für den Fall, dass der Beschluss wegen Ausgabe von Vorz.-Aktien hinfällig werde, sämtlich im Verhältnis von 4: 1 zus.gelegt werden. Der Zus. leg. im Verhältnis von 4:1 unterlagen demnach sämtl. St.-Aktien der Ges. (Frist 15./5. 1903). 84 nicht eingereichte Aktien wurden für kraftlos erklärt u. hierfür 21 zus.gelegte Aktien ausgegeben u. solche versteigert; Erlös abzügl. Kosten M. 23 718. Denjenigen Aktionären, welche auf Grund des hinfällig gewordenen Teils der- Beschlüsse Vorz.-Aktien gezeichnet hatten, sind die auf diese geleisteten Barzahl. mit 3 % Zs. u. ebenso die zum Umtausch in Vorz.-Aktien eingereichten St.-Aktien wieder zur Verfügung gestellt worden. A.-K. somit 1902: M. 600 000. Die G.-V. v. 29./12. 1902 beschloss Erhöhung um M. 600 000 (auf M. 1 200 000) in 500 St.-Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1903. Diese neuen Aktien wurden zum Kurse von 100 % begeben zuzügl. 4 % Zs. ab 1./1. 1903 u. den Inhabern der alten Aktien 8./1.–3./2. 1903 in der Weise angeboten, dass auf je 2 zus. gelegte und auf je 8 alte Aktien das Bezugsrecht für eine neue Aktie entfiel. Das Bankhaus Deichmann & Co. übernahm die von den Aktionären nicht be- zogenen neuen Aktien. Die Kosten der Em. u. der Einführung an der Berl. Börse trug die Ges. Die a. o. G.-V. v. 23./3. 1907 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 600 000 (auf M. 1 800 000) zwecks Ausbaues des Werkes in Letmathe u. zur Kostendeckung für Grunderwerb etc. bei Rheine. Die 500 neuen Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1907, wurden den alten Aktionären 2:1 vom 15./4.–6./5. 1907 zu 140 % angeboten, einzuzahlen bei der Zeichnung 25 % nebst Aufgeld, also zus. M. 780 ab 4 % Zs. von M. 300 bis 30./6. 1907, restl. 75 % waren am 30./6. 1907 zu entrichten. Agio mit M. 180 000 in R.-F.