848 Kohlenbergbau. Die a. o. G.-V. v. 17./10. 1910 hat den Verkauf des österreich. Bergwerksbesitzes der Ges. beschlossen, indem die sämtl. im Besitz der Ges. befindlichen Kuxe der Gew. Marie- Anne zum Buchwerte laut Bilanz v. 31./12. 1909 (M. 28 591 247) an die Österreich. Berg- u. Hüttenwerks-Ges. veräussert wurden. Der hauptsächlichste Teil des Kaufpreises wurde durch eigene Aktien der österreich. Ges. im Nennwerte von K 8 000 000 belegt, wovon die Ges. K 2 000 000 behielt, die restl. K 6 000 000 an ein Konsort. fest begeben hat, ein anderer Teil (K 7 000 000) ist unter Garantie der OÖsterreich. Boden-Credit-Anstalt auf 20 Jahre gestundet, während der Rest (K 8 200 000) auf Grund einer für einzelne Objekte des Gewerkschaftsbesitzes gegebenen, spät. bis 31./12. 1918 auszuübenden Option in Bar beglichen werden muss. Diese Option auf Objekte im Betrage von K 8 200 000 zuzüglich 15 Zinsenentschädigung für 8 Jahre, läuft zwar bis Ende 1918, doch darf eine frühere Ausübung, mind. für der betr. Objekte, als wahrscheinlich gelten; in solchem Falle ist der Kaufpreis unter ratierlichem Zinsenzuschlag vertragsgemäss an dem betreffenden früheren Tage zahlbar. Aus dem Erlöse für die K 6 000 000 Aktien der Österr. Ges. wurde die Oblig. Anleihe von 1897 im Jahre 1911 zur völligen Tilg. gebracht. Da die Ges. diese alten Oblig. wvon 1897 zur Rückzahl. brachte, war das auf diese Anleihe zu zahlende Agio von 3 % = M. 204 000 zurückzustellen. Ausser diesem Posten ist aus Anlass des Ver Kaufs der Gew. eine Abschreib. bezw. Rückstell. notwendig geworden wegen der Kursdifferenz auf K 2 000 000 Aktien der Berg- u. Hüttenwerks-Ges. und wegen der Zins- differenz auf die Options-Objekte. Da die Ges. namentlich im Hinblick auf den österreich. Bergwerksbesitz schon früher in ihren Büchern einen Passiv-Posten zur Deckung etwaiger Minderw erte gebildet hatte, war sie jetzt in der Lage, vorstehende drei Posten 1) Kufs differenz auf die Aktien, 2) Zinsdifferenz, 3) Agio der Oblig.-Anleihe, daraus zur Abschreib. zu bringen, ohne dass die Gewinn- und Verlust- Rechnung des laufenden Jahres davon berührt wird. Kapital: M. 18 500 000 in 18 500 Aktien n à M. 1000. Ur M. 4 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./6. 1896 um M. 7 500 000, div.-ber. ab 1./7. 1896 und am 23./2. 1897 um weitere M. 3 000 000, div.-ber. ab 1./1. 1897. Die Erhöhung 1896 „ Zwecks „„ der Kuxe der Gew. Marie-Anne zu Mährisch-Ostrau, die 1897 zur Erwerbung der Koksanstalt „Glückauf'“ und zur Verstärkung der Betriebsmittel. Nochmals erhöht lt G.-V. v. 8./5. 1905 um M. 3 500 000 (auf M. 18 500 000) in 3500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1905; hiervon übernommen von einem Konsortium M. 3 000 000 zu 131 % mit der Verpflichtung, diese Aktien den alten Aktionären 5:1 zu 135 % anzubieten (geschehen 20./5.–8./6. 1905); die weiteren M. 500 000 neuen Aktien wurden unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre von dem Kon- sortium zu 135 % übernommen. Agio mit M. 1 002 804 in den R.-F. Die Mittel der Aktien- Emiss. von 1905, sowie der Anleihe von 1905 (M. 3 000 000) dienten zur Abstossung des für den neuen Bergwerksbesitz Friedrichsschacht aufgenommenen Kredits in Höhe von M. 6 000 000 und der aus dem Erwerb der Redenhütte resultierenden Schuld von rund M. 1 265 000. Anleihen: I. M. 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1896, rückzahlbar zu 103 %, 8000 St. à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1901 durch jährl. Auslos. spät. 15./9. auf 2./1.; ab 1901 verstärkte Tilg. oder Künd. mit 3 monatl. Frist zulässig. Die im Tilg.-Plane vorgeseh. ile ber 2 1. 1901, 1992, 903, 1904, 1905, 1906, 1907, 1908, 1909 u. 1910 von M. 80 000, 83 000, 86 000, 90 000, 93 000, 97 000, 100 000, 105 000, 108 000 bezw. 113 000 ist durch An- kauf u. Vernichtung von 80, 83, 86, 90, 93, 97, 100, 105, 108 u. 113 Teilschuldverschreib. erfolgt, sodass Verlosungen 1900–1910 nicht stattfanden. In Umlauf Ende 1910 noch M. 6 928 000. Zur Sicherheit dieser Anleihe hat die Ges. der Berliner Handels-Ges. in Berlin als Pfandhalterin sämtl. 100 Kuxe der Mährisch-Ostrauer Steinkohlen-Gew. Marie-Anne verpfändet. Kurs Ende 1897–1910: In Berlin: 102.30, 100.75, 97.60, 94.90, 95.90, 97.25, –, 100, 100.80, 100, 96.60, 96.90, 97.75, 102.75 %. – Auch notiert in Breslau (hier Ende 1903– 1910: ― 10, 100.10, 101, 100, 96, 97, 98.40, 102.60 %). – Aufgelegt 29./5. 1897 zu 102.50 %. Diese Anleihe wird 1911 aus dem Erlös der Kuxe der Gew. Marie-Anne völlig getilgt werden. II. M. 3 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 8./5. 1905, rückzahlbar zu 104 %% 3000 Stücke (Nr. 1–3000) à M. 1000, lautend auf den Namen der Berliner Handels-Ges. oder deren Ordre u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1910 bis längstens 1934 durch jährl. Auslos. im Juli auf 1./10.; ab 1910 Verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 3 monatl. Frist vorbeh. Die Anleihe, welche zur Tilg. schwebender Schulden diente. hat kein dingliches Recht erhalten, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. derselben keine neue Anleihe aufnehmen, welche den Gläubigern ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. verleiht wie vorstehende Schuldverschreib. Noch in Umlauf Ende 1910 M. 2927 000. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berliner Handels-Ges.: Breslau: Schles. Bankverein, E. Heimann. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach 30 J. Kurs in Berlin Ende 1905 bis 1910: 101.50, 100.30, 96, 97.50, 97.75, 99.75 %. Zugel. Juni 1905; erster Kurs 26./6. 1905: 101.50 %. Auch in Breslau notlert; hier Ende 1910: 99.75 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (erfüllt), sodann bis 5 % Div., vom verbleib. Über- schuss, soweit derselbe nicht zu Spec.-R.-F. oder zum Vortrag auf neue Rechnung ver- wendet wird, 6 % Tant. an A.-R.. Rest Super-Div., event. nach G.-V.-B. zur Bildung von Spec.-R.-F. Die Tant. des Vorst. und der Beamten wird als Geschäftsunkosten verbucht: dieselbe soll 15 % des Gewinnes, der nach einer Auskehrung an die Aktionäre von 4 % verbleibt, nicht übersteigen.