852 Kohlenbergbau. sämtliche mit dem Ankauf der Kuxe verbundene Unk., als Verkaufsvermittelungs-Provision, Kuxenübertragungsgebühren, Schlussnotenstempel usw. enthalten sind. Ferner sind auf Grund des Beschlusses des A.-R. v. 13./9. 1906 die sämtlichen 66 bezw. 128 Kuxe der Gewerkschaften Boden und Sylvester mit Ertragsberechtigung ab 1./1. 1906 zu einem Gesamtpreis von rund M. 2 740 000 erworben worden, wovon auf Boden M. 1 530 000 und auf Sylvester M. 1 210 000 entfallen. Der Besitz der Königsb. Kohlengewerksch. (seit 1911 Ges. m. b. H.) im Falkenau-Eger- Becken umfasst eine Kohlengerechtsame von 89 Grubenmassen u. 12 Überscharen mit rund 470 ha, ausserdem ein grosses Freischürfgebiet. Auf den Grundstücken befinden sich 2 Brikett- fabriken. Letztere erzeugten 1905/06–1910 zus. 63 007, 50 940, 93 200, 108 630, 112 200, 116 716 t Briketts. Die Leistungsfähigkeit der Brikettfabriken wurde durch Aufstellung von 4 neuen Brikettpressen auf jährlich 120000 t erhöht. Bau neuer Pressen ist in Aussicht genommen. Für den Wert des Unternehmens wird eine Schätzung veröffentl., die auf K 4 433 000 kommt, wovon K 1 830 000 auf die Anlagen u. K 2 603 000 auf die Kohlenfelder entfallen. Das Grubenfeld der Bodener Gew. (seit 1911 Ges. m. b. H.) enthält drei Kohlenflöze; in Betrieb ist ein Tagebau auf Braunkohlen u. ein Tiefbau mit Gaskohlen. Kohlenförderung 1905–1910: 145 180, 200 750, 241 400, 243 900, 245 400, 238 074 t. Für den Gesamtbesitz wird eine Schätzung mit K 2 500 000 bewertet. Das Grubenfeld der Sylvester-Gew. enthält ebenfalls drei Flöze, deren Kohle durch Tagebau zu gewinnen ist. Dieser Tagebau ist bisher nur aus dem Grunde nicht auf- geschlossen und in Abbau genommen, weil er vor der Regulierung der Eger deren Inun- dationen ausgesetzt war. In der Bilanz der Sylvester-Gew. figuriert der Bergwerksbesitz mit K 1 280 000. Die Königsberger Kohlengewerkschaft verteilte für die Zeit vom 1./4.–31./12. 1906 K 700, für 1907 K 1500, für 1908 K 1000, für 1909 K 1500, für 1910 K 1800 t Ausbeute pro Kux, die Bodener Gewerkschaft für 1906 K 1250, für 1907 K 2300, für 1908 K 3000, für 1909 K 3000, für 1900 K 2400 pro Kux. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teil- schuldverschreib. von 1906, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Deutschen Treuhand-Ges. in Berlin u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. durch Ausl. im Okt. (zuerst 1911) auf 1./1. (zuerst 1912); ab 1./1. 1913 ver- stärkte oder Totalkünd. zulässig. Zur Sicherheit der Forderungen aus den Teilschuldver- schreibungen, also von M. 3 000 000 nebst Zs. und Kosten, sowie des Aufgeldes von 2 % hat die Schuldnerin durch Faustpfandvertrag mit der Deutschen Treuhand-Ges. dieser bezw. den jeweilig legitimierten Inhabern der Teilschuldverschreibungen 88,4 Kuxe der Königs- berger Kohlen-Gew. (die restl. 11,6 Kuxe sind Eigentum und im Besitz der Gew.), sämtl. 66 Kuxe der Bodener Gew. in Boden, sämtl. 128 Kuxe der Sylvester-Gew. bei Theussau mit einem Gesamterwerbspreis von rund M. 5 740 000 verpfändet. Die Kuxscheine befinden sich während der Dauer der Anleihe im Pfandbesitz der Deutschen Treuhand-Ges., welche die Pfandhalterschaft als Vertreter der jeweiligen Gläubiger ausübt. Zur Zeit des Ab- schlusses des Faustpfandvertrages hat eine Zubussverpflichtung auf den Kuxen nicht geruht. Die Verpfändung erstreckt sich auf alle mit den vorerwähnten Kuxen verbundenen Rechte einschl. der Ansprüche auf verfallene und zukünftige Ausbeute und Liquidations- Erlöse. Zur weiteren Sicherheit der Forderungen aus den Teilschuldverschreib. haben die Königsberger Kohlengewerkschaft in Königsberg i. B., die Bodener Gew. in Boden und die Sylvester-Gew. eine jede für sich für die pünktliche Erfüllung sämtlicher der Schuldnerin auf Grund der Teilschuldverschreibungen obliegenden Verpflichtungen jeglicher Art der Deutschen Treuhand-Ges. gegenüber die selbstschuldnerische Bürgschaft übernommen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Blasewitz: Ges.-Kasse; Dresden, Leipzig u. Nürnberg: Deutsche Bank; Nürnberg: Fil. d. Bayer. Vereinsbank; Stuttgart: H. Anselm & Co., G. H. Keller's Söhne, Württemb. Vereinsbank; Wien: Anglo-Oesterr. Bank. Kurs in Dresden Ende 1906–1909: 100.75, 99.50, 100, 101 %. Aufgelegt am 27./11. 1906 zu 100.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf bis 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 1000 an jedes Mitgl., an Vors. M. 2000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Kuxe 5 734 968, Debit. 1 159 100, Inventar 1. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Anleihe 3 000 000, do. Zs.-Kto 16 290, do. Tilg.-Kto 450 000, R.-F. 69 226 (Rückl. 18 682), Kredit. 3593, Tant. an A.-R. 20 000, Div. 300 000, Talonsteuer- Res. 7500, Vortrag 27 459. Sa. M. 6 894 069. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 35 883, Teilschuldverschreib.-Zs. 135 000, do. Tilg.-Kto 150 000, Gewinn 373 641. – Kredit: Vortrag 27 104, Kuxausbeuten, Zs., Provis. u. sonst. Einnahmen 667 420. Sa. M. 694 524. Dividenden 1906–1910: 0, 8, 10, 10, 10 %. Direktion: Advokat Dr. Jul. Popper, Prag; Kaufm. Rud. Sturm, Dresden. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Komm.-Rat Paul Millington Herrmann, Berlin; Stellv. K. K. Reg.-Rat Gustav Bihl, Brüx; K. K. Oberfinanzrat a. D. Dr. Jul. Petschek, Prag; Bankdir. Adolf Landesberger, Wien; Bankier Carl Chrambach, Berlin; Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Herm. Paasche, Berlin-Wilmersdorf; Bankier Heinr. Keller, Stuttgart. Zahlstellen für Div.: Blasewitz: Ges.-Kasse; Dresden: Fil. d. Deutschen Bank.