Kohlenbergbau. 853 Akt.-Ges. Glückaufschacht in Blumroda, Post Regis i. S. Gegründet: 6./5. 1901 mit Wirkung ab 1./1. 1901; eingetr. 20./12. 1901. Die Braunkohlen- Akt.-Ges. „Glückauf“ zu Borna hat ihr gesamtes Vermögen in die Ges. eingeworfen. Aktiva M. 1 174 179, Passiva M. 514 179. Für den darnach festgestellten Reinwert von M. 660 000 gewährte die neue Ges. der Akt.-Ges. Glückauf 660 Aktien à M. 1000. Zweck: Übernahme u. Fortführung des gesamten Bergbaubetriebes der bisherigen Braun- kohlen-Akt.-Ges. Glückauf zu Borna (s. Jahrg. 1901/1902). Gruben in Blumrodaer u. Zedlitzer Flur, ausgedehnter Kohlenfelderbesitz. Erworben wurden 1901 100 Acker Kohlenfelder mit Kaufrecht an einem Areal von weiteren 100 Ackern in Zedlitzer Flur. Auf letzterem Felde ist ein neuer Schacht abgeteuft, der 1904 in Betrieb gesetzt ist. 1905 wurde auf dem Zedlitzer Felde eine Brikettfabrik mit 3 Pressen u. elektr. Zentrale erbaut. 1909 Ausbau der Braunkohlen-Fabrik auf 4 Pressen u. Raum für 6 Pressen. Die Ges. gehört dem Mitteld. Braun- kohlensyndikat G. m. b. H. in Leipzig an. Gefördert 1901–1910: 1 431 150, 1 467 700, 1 339 624, 1590 130, 1 808 432, 2 365 732, 2 789 852, 2 698 269, 2 567 667, 2 633 788 hl Kohlen. Brikett- fabrikation 1907–1910: 3711, 3977, 3675, 3963 D.-W. Neuanlagen u. Anschaff. erforderten 1906 u. 1907 M. 216 220 bezw. 54 164, 1909 M. 78 188, 1910 M. 24 152. Ein grösserer Ankauf von Kohlenfeldern (ca. 155 Acker) daselbst fand 1906 statt. Der Kohlenfelderbestand erhöhte sich 1908 u. 1909 um M. 258 721 bezw. 11 988; 1910 nur um M. 132. Kapital: M. 665 000 in 665 Aktien à M. 1000. Die Ges. verfügt nunmehr über ein nahezu geschlossenes Kohlenfeld, welches bei jetziger Förderung eine Lebensdauer von mehr als 80 Jahren gewährleistet. Die Felder, an denen die Ges. Vorkaufsrechte besitzt, sind hierbei nicht berücksichtigt. Anleihe: I. M. 111 000 in 5 % Oblig. der früheren Braunkohlen-Akt.-Ges. Glückauf. Stücke à M. 500 u. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Ausl. in der G.-V. auf 1./10. Noch in Umlauf Ende 1910 M. 61 000. II. M. 400 000 in 5 % Oblig., Stücke à M. 500 u. 1000, rückzahlbar zu 103 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1908 durch Auslos. im März auf 1./10. Aufgenommen 1905 zum Bau der Brikettfabrik. Noch in Umlauf Ende 1910: M. 382 000. Zahlst.: Meerane: F. H. Moeschler's Söhne; Leipzig: Bruhm & Schmidt. Hypotheken (31./12. 1910): M. 144 000, verzinsl. zu 4 %, jährl. Tilg. vorgesehen, ferner sind noch zu bezahlen M. 399 001 Restkaufgelder auf Kohlenfelder. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z, R.-F., ev. bes. Abschreib. u. Rückl., vertr. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Ubrigen 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Abschreib. bis 1906 M. 416 317. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundbesitz 69 779, Kohlenfelder Blumroda 574 659, abz. 399 001 Restkaufgelder, bleibt 175 657, do. Zedtlitz 233 038, Schächte u. Strecken I 39 548, Gebäude I 28 717, Masch. I 19 798, Seilbahn 30 425, Zechengeleise I 14 683, Inventar I 13 864, Gebäude II 148 972, Masch. II 84 652, Schächte u. Strecken II 113 478, Zechengleis II 69 677, Inventar II 34 949, Gebäude Brikettfabrik 94 300, Brikettfabrikmasch. 145 912, Elektrizitäts- Anlage 66 400, Arb.-Wohnhäuser 52 908, Verwaltungs-Gebäude 19 732, Geschirr 2425, Holz- lager I u. II 7172, Material. I u. II 3126, Kohlen I u. II 1547, Briketts 15 204, Effekten 5185, Kassa 4091, Kaut. 1280, Debit. 52 602, Beteil. am Kohlen- Syndikat 5100. – Passiva: A.-K. 665 000, R.-F. 66 500, Disp.-F. 66 500, Hypoth. I 79 000, do. Arb.-Wohnhäuser 45 999, do. Verwaltungs-Gebäude 19 000, Oblig. I 61 000, do. II 382 000, alte Dividende 500, Zs. 5415, Kredit. 132 905, Div. 19 950, Tant. 3000, Arb.-F. 1500, Talonsteuer 2000, Vortrag 3964. Sa. M. 1 554 235. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebskosten 310 211, Unk. 29 346, Zs. 35 843, Betrieb der elektr. Zentrale 10 600, Brikettfabrikbetrieb 66 064, Disagio 490, Abschreib. 85 628, Gewinn 30 414. – Kredit: Vortrag 3847, Kohlenverkauf I 190 824, do. II 51 619, Brikettverkauf 313 416, bes. Einnahmen 8892. Sa. M. 568 599. Dividenden: 1901–1904: Nicht verteilt, wohl aber ab 1./1. 1902 3 % Bau-Zs. Dagegen wurden die Div.-Scheine 12 u. 13 der früheren „Glückauf“-Ges. ab 1./4. 1901 bezw. 1./4. 1902 mit je M. 45 (15 %) eingelöst; Dividende 1905–1910: 4, 4, 6, 6, 3, 3 %. Direktion: Berg-Ing. Iwan Sapper. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Carl Moeschler, Stellv. Stadtrat Paul Kretzschmar, Kgl. Sächs. Gesandter Rud. Graf von Rex, Exc., Wien; Komm.-Rat Otto Straff, Fabrikbes. Carl Rudolph, Meerane. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Meerane: Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Franz H. Moeschler's Söhne; Leipzig: Bruhm & Schmidt, Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Bochumer Bergwerks-Actien-Gesellschaft in Bochum. Die Verwalt. berief auf den 14./6. 1910 eine a. o. G.-V. ein, die ihre Genehmig. erteilen sollte zu einem Verschmelzungsvertrage mit der Gew. Ver. Constantin der Grosse, auf die das Vermögen der Bochumer Bergwerks-Akt.-Ges. mit allen Aktiven und Passiven übergehen sollte, gegen Abfindung der Aktien in 4 % Obligat. der genannten Gew., die für eine Bochumer Aktie à M. 1200 eine 4 % Oblig. zu M. 1000 gewähren wollte. Die G.-V. v. 14./6. lehnte die Fusion ab.