854 Kohlenbergbau. Gegründet: 3., 8. bezw. 12./9. 1864; eingetr. 21./10. 1864. Letzte Statutänd. 12./11. 1901. Zweck: Erwerbung und Betrieb von Bergwerken sowie Verarbeitung u. Verwertung der gewonn. Produkte. Den Grundstock bildet die Zeche „Vereinigte Präsident“' mit 2 Schächten. Dieselbe ist 1892–96 mit M. 2 438 200 Kostenaufwand vollständig um- u. neu ausgebaut; sie besitzt 4 alte Geviertfelder, umfasst in streichender Richtung 4000 m, in quer- schlägiger Richtung 1000 m u. liegt in der Bochumer Mulde. Mit Abteufen des Schachtes I wurde 1842, des Schachtes II 1871 begonnen. Das Deckgebirge, welches aus 40–50 m Mergelauflagerung besteht, ist infolge des seitherigen Abbaues stark zerrissen, wodurch den Tagewassern das Eindringen in die Grubenbaue ausserord. erleichtert wurde, sodass, um die Zeche vor der Gefahr des Ersaufens zu schützen, eine inzwischen durchgeführte Verstärk. der Wasserhalt. auf beiden Schächten notwendig war. Ferner sind die Schächte I u. II weiter ab- geteuft, um eine neue 7. Sohle bei 532 m zu bilden. Beide als Förderanlagen ausgebaute Schächte stehen bis 440 m Teufe in Holzzimmerung, von da ab bis zur tiefsten Sohle werden sie aus- gemauert u. mit eisernem Ausbau versehen. Auf Schacht I befindet sich eine Koksofenbatterie von 60 Öfen mit Gewinnung von Nebenprodukten, auf Schacht II eine solche von 50 Flamm- OÖfen im Betrieb. Ausgaben für Neuanlagen 1900–1910: M. 420 114, 578 801, 482 768, 174 335, 259 078, 186045, 158 133, 173 110, 107 719, 168 549, 145 154. Kohlenreichtum bis 1000 m Teufe schätzungsweise noch 12 000 000 t; gewährleistet bei 1000 t Tagesförder. noch rd. 35 Jahre Betriebsdauer. Die Zeche Präsident hat neuerdings eine längere Periode des Ausbaues durchmachen müssen; zur Beschaffung des zur Vollendung dieser Arbeiten noch erforderlichen, rund M. 2 500 000 Geldes wurde die unter Kapital beschriebene Zuzahlungs- Operation vorgenommen. Die Gesamt-Neuanlagen der Zeche Präsident haben 1901–1910 bereits M. 2 433 692 erfordert. Nach einem mit der Firma Dr. Otto & Co. getroffenen Abkommen hat diese 1908 auf Schacht I anstelle der 64 Flammöfen 60 Öfen mit Ge- winnung von Nebenprodukten erbaut (s. oben). Die Anlage hat M. 589 392 erfordert, und erhält die Firma bis zur völligen Amortisation dieses Betrages des Reingewinnes, mindestens M. 10 000 monatlich, den diese Anlage abwirft, während der Ges. verbleibt. Ausser dem ihr selbst gehörigen Felde baut die Ges. auf Grund eines Lösungsvertrages auch das nördlich mit ihr markscheidende, 2000 m in streichender und 520 m in quer- schlägiger Richtung umfassende Grubenfeld der Gew. Rudolf ab, jedoch nur unterhalb einer in ca. 400 m von der benachbarten Zeche „Constantin der Grosse“ hergestellten Sohle Förderabgabe an Gew. Rudolf 1906–1910: 71 346, 112 758, 114 645, 89 330, 105 500. Beteiligung der Ges. beim Kohlen-Syndikat für Kohlen 405 900 t, für Koks 136 000 t. Belegschaft 1910 durchschnittl. 1565 Mann. Das Jahr 1906 ergab M. 238 393 Betriebsgewinn, wovon M. 226 201 für Abschreib. in Abzug kamen, der Restgewinn von M. 12 191 war auf den aus 1905 übernommenen Verlust-Saldo von M. 124 531 in Anrechnung zu bringen, wonach dieser sich auf M. 112 339 ermässigte u. 1907 ganz getilgt wurde; die Gewinne von 1908–1910 M. 75 170, 76 036, 95 403 wurden vorgetragen. Der Grundbesitz der Ges. umfasst 21 ha 41 a 02 qm. Produktion: 1904 1905 1906 1907 1908 1909 1910 Steinkohlen . . . t 307 949 283 382 302 256 338 627 362 788 359 107 379 060 .//. ..* ....*..Ü.*’Ü 113630 72 9 548 102 727 Selbstkosten, Kohlen pro t M. 8.38 8.83 8.38 9.06 9.70 9.49 9.12 Erlös pro t Steinkohlen . „ 9.38 9.37 991 11.09 11.29 10.46 10.50 %% ..%.... 13.87 14.93 16.87 17 14.83 14.21 1909 u. 1910 produziert: Schwefelsaures Ammoniak 1170, 1344 t, Teer 2250, 2760 t. Kapital: M. 4 768 800 in 3974 gleichber. Aktien Lit. C (Nr. 1–3974) à M. 1200; davon tragen die Nrn. 1–3912 den Stempelaufdruck „M. 480 zugezahlt lt. G.-V.-B. v. 22./1. 1901*, die Nrn. 3913–74 den „zus. gelegt lt. G.-V.-B. v. 22./1. 1901 . Urspr. M. 1 950 000 in Aktien Lit. A und M. 750 000 in solchen Lit. B, sämtlich à Thlr. 200 = M. 600; erstere erhöht 1871 um M. 108 000, 1873 um M. 192 000, 1875 und 1876 hauptsächlich zur Anlage von Schacht II je um M. 750 000, sämtlich à M. 600. 1889 zur Deckung der vorhandenen Unterbilanz und von Bankschulden Ausgabe von M. 4 500 000 in 5 % Vorz.-Aktien Lit. C à M. 1200, wobei M. 3 430 800 Aktien Lit. A (je 2 à M. 600 und M. 600 bar und M. 670 800 Aktien Lit. B (je 2 à M. 600 und M. 900 bar) in Zahlung gegeben wurden. Die nicht eingereichten Aktien Lit. A und B wurden je 4 bezw. je 8 à M. 600 in 1 à M. 1200 zus. gelegt und die nicht bezogenen Vorz.-Aktien Lit. C bis Ende 1889 durch Verkauf begeben. Den Inhabern dieser zus. gelegten Aktien Lit. A in Höhe von noch M. 159 600 und Lit. B in Höhe von noch M. 19 800 wurde weiter das Recht eingeräumt, ihre Aktien in solche Lit. C umzuwandeln; zu diesem Zwecke wurde 1890 die Ausgabe von weiter M. 600 000 Vorz.-Aktien Lit. C beschlossen und bestimmt, dass gegen eine zus. gelegte Aktie Lit. A à M. 1200 und M. 1200 bar 2 Vorz.-Aktien Lit. C à M. 1200 und gegen 1 zus. gelegte Aktie Lit. B à M. 1200 und M. 3600 bar 4 Vorz.-Aktien Lit. C à M. 1200 bezogen werden konnten. Die Frist für die Ausübung dieses Rechts wurde verschie- dentlich verlängert, und es gelangten auf diese Weise 1890–1900 noch M. 150 600 zus.- gelegte Aktien Lit. A und M. 13 500 zus. gelegte Aktien Lit. B zum Umtausch in Aktien Lit. C, und das Kapital der letzteren erhöhte sich um diese Beträge und um die ein- gezahlten Barsummen in Höhe von M. 150 600 und 3 * 13 500 =– 40 500, d. i. insgesamt um M. 355 200. Von der Gesamtemission von nom. M. 600 000 Aktien Lit. C wäre zur Befriedigung sämtlicher A- und B-Aktionäre ein Betrag von nom. M. 398 400 Aktien