Kohlenbergbau. meist im Tagebau gewinnbaren Kohleninhalt von 580 000 000 hl, c) aus dem in den J. 1906 bis 1909 erworbenen, in den Gemarkungen Hörlitz, Brieske, Naundorf, Jüttendorf, Niemtsch, Gross-Koschen u. Klein-Koschen belegenen, 1752.20 ha grossen Kohlenfeld mit einem im Tagebaubetrieb förderbaren Kohleninhalt von rund 1 800 000 000 hl, welches hauptsächlich für den Betrieb des Werkes Marga bestimmt ist. 2) Bergwerk Ilse mit 2 Brikettfabriken von zus. 11 Pressen, ca. 200 000 t Briketts Jahresleistung, nebst elektr. Centrale u. Haupt-Reparatur- werkstatt mit kompletter maschineller Ausrüstung, ferner 2 Ziegeleien mit einer jährlichen Produktionsfähigkeit von ca. 7 000 000 Stück hauptsächl. Verblendsteinen. 3) Bergwerk Renate, von Grube Ilse 3 km entfernt, mit Brikettfabrik von 11 Pressen, ca. 230 000 t Briketts Jahresleistung und elektr. Centrale. 4) Bergwerk Eva, neben Grube Renate belegen, mit Brikettfabrik von 12 Pressen, ca. 250 000 t Briketts Jahresleistung, mit elektr. Centrale und gemeinschaftl. Reparaturwerkstatt für Renate-Eva. 5) Bergwerk Anna-Mathilde am Bahnhof Sedlitz der Lübbenau- Kamenzer Eisenbahn gelegen, mit einer Brikettfabrik von 13 Pressen ca. 270000 t Briketts Jahresleistung nebst elektr. Centrale. 6) Bergwerk Marga, 3 km vom Bahnhof Senftenberg entfernt, mit 2 Brikettfabriken u. elektr. Centrale u. Reparaturwerkstatt. Die Brikettfabrik Marga I arbeitet mit 18 Pressen, Brikettfabrik Marga II ebenfalls mit 18 Pressen (1910/11 gebaut) mit zus. 720 000 t Jahresleistung. 7) Die Abraum-Erdbagger-Anlagen in allen 5 Werken, bestehend aus 9 elektrisch betriebenen Erdbaggern, 11 elektrisch. und 23 Dampflokomotiven mit dem gesamten Wagenpark und den erforder- lichen Gleisanlagen nebst 4 Lokomotivschuppen u. 3 Reparaturwerkstätten. 8) Die 5 km lange, normalspur. Eisenbahn Grossräschen-Grube Ilse-Grube Renate-Eva u. normalspurige Anschlussgleise an die Staatsbahn auf allen 5 Werken mit insgesamt 7 Normalbahnlokomotiven u. schmalspurige Ver- bindungsbahnen auf den einzelnen Werken mit zus. 25 Lokomotiven nebst allem Zubehör. 9) Die Verwalt.- u. Wohngebäude nebst Badeanstalten für Beamte u. Arb. in allen 5 Werken. 10) Den der Ilse Wohlfahrts-Ges. m. b. H. Bergbau gehörenden Grundbesitz mit den darauf befindl. 4 Gast- u. Kaufhäusern mit Adt. Ces. Beamtenwohnungen, 3 Bäckereien, einem Schlachthaus und Arb.-Wohn- gebäuden. Die Ges. besitzt die nom. M. 500 000 betragenden Geschäftsanteile 68 dieser Wohlfahrts-Ges., welche z. Z. mit M. 400 000 zu Buche stehen und M. 1000 000 Geschäftsanteile der Matador Bergbau-Gesellschaft m. b. H. Reppist. Die Ges. besitzt in Gemeinschaft mit der Ilse-Wohlfahrts-Ges. m. b. H. zus. 170 Wohnungen für Beamte u. Werkmeister u. 624 Wohnungen für Arb.-Familien, sowie Unterkunftsräume für ca. 1000 einzelstehende Arb. 1905 wurde die Arb.-Kolonie Renate-Eva im Werte von M. 450 000 der Ilse Wohlf.-Ges. abgetreten, andere Grundstücke u. Wohn- gebäude im Umtausch zurückgenommen u. der restliche Betrag im Werte von M. 250 000 der Wohlfahrts-Ges. als Amort.-Hypoth. belassen, welche z. Z. noch mit M. 125 000 effen steht. Arbeiterzahl aller Werke ca. 3800. Zugänge auf Mobilien u. Immobilien 1906–1910 insges. M. 2 210 860, 630 764, 795 419, 2 118 175, 2 355 132 bei von M. 962 150, –, 6506, 166 924, 108 923 Abgängen. Der Grubenfelderbesitz zeigte 1906 M. 2 210 860 Zugang in- folge von Neuerwerb. bezw. Austausch; 1907–1910 M. 696 000, 795 419, 2 250 000, 234 122. Die Verwalt. beschloss 1907 die endgült. Einführung der Pens.-Einricht. für die Angehörigen der Ges. Der bisher aus den Jahresgewinnen zu diesem Zweck angesammelte Betrag von rund M. 900 000 wurde dem Pens.-Kassen-F. überwiesen, welcher durch jährl. Zuweis. auf die entsprechende Höhe gebracht werden soll; jetzt Ende 1910 M. 1 927 274 betragend. Im J. 1910 konnte die Ges. das den älteren Werken zum Abbau zugewiesene Gruben- feld durch Erwerbung von Anschlussfeldern um 27.80 ha erweitern. Sodann wurde das Margafeld durch Ankauf anstossender Grubenfelder-Grundstücke um 169.70 ha vergrössert. Weiter hat die Ges. in einigen Nachbar-Gemarkungen dem dort schon vorhandenen Gruben- felde neue Felder in Grösse von 277 ha angegliedert, welche als Zulagefelder für den Be- trieb der älteren Werke dienen sollen. Insgesamt hat also die Ges. den bisherigen Gruben- felderbesitz um 474.50 ha erweitert. Im Laufe des J. 1910 hat sich die Ges. ausserdem im Kreise Hoyerswerda, in der Nähe von Senftenberg, durch den Abschluss notarieller Kauf- anträge einen zusammenhängenden Grubenfelderbesitz im Umfange von etwa 1800 ha ge- sichert. Umfangreiche Abbohrungen haben das Vorhandensein eines gleichmässig ab- gelagerten Tagebaufeldes mit guter Kohlenqualität ergeben. Die Entscheidung über die Annahme der notariellen Kaufanträge hat im Laufe der J. 1911/12 zu erfolgen. Einen kleinen Teil dieser Kaufanträge im Umfange von 86.27 ha hat die Ges. bereits in feste Kauf. verträge umgewandelt u. die Grubenfelder-Grundstücke eigentümlich erworben. In den Werken Ilse, Renate u. Eva waren im Berichtsjahre besondere Aufwendungen nicht not- wendig. Dagegen ist für das Werk Anna-Mathilde der Aufschluss eines neuen, an der Südgrenze des Grubenfeldes belegenen Tagebaues und im Zusammenhange damit die Herstellung einer neuen Förderanlage in die Wege geleitet worden. Ausserdem stellte die Ges. für die Entstaubungsanlage dieses Werkes eine neue Schlammfilteranlage her. Die Hauptaufgabe bestand auch im J. 1910 in dem Ausbau des Werkes Marga. Nach der am 1. April 1910 erfolgten Fertigstellung und Inbetriebnahme der Brikettfabrik I ist sofort mit der Errichtung der Brikettfabrik II begonnen worden, welche ebenso wie die Fabrik 1 mit 18 Brikettpressen ausgerüstet werden u. eine Jahresleistung von 360 000 t Briketts er- halten hat. Der Betrieb der ersten Fabrikhälfte (9 Pressen) ist mit Beginn des Januar 1911