Kohlenbergbau. Bilanz am 31. März 1911: Aktiva: Gruben 451 900, Gebäude 136 100, Bahnanlage 29 000, Brikettanlage 112 500, Masch. u. Apparate 32 000, Ziegeleianlage 95 200, Debit. 379 245, Kredit. 66 376 bleibt 312 869, Effekten 380 051, Brikettvorräte 5016, Ziegeleivorräte 256, Kassa 11 490. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 134 719, R.-F. I 100 000 do. II 112 000, Wohlfahrts-F. 18 230, Gewinn 201 434. Sa. M. 1 566 384. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Reparat. 32 389, Zs., Steuern u. Feuerversich. 34 283, Knappschafts-Kto 23 119, Handl.-Unk. 44 107, Bahnbetrieb u. Bahnunterhalt. 20 270, Gruben- betrieb u. Grubenlöhne 201 718, Kohlenpacht 4347, Brikettfabrikat. u. Brikettlöhne 377 713, Ziegelbetrieb 40 782, Abraum- u. Bohrkto 150 975, Betriebsmaterial. 65 102, Ziegeleifabrikat. 55 780, Gruben 31 161, Gebäude 9396, Bahnanlage 15 066, Brikettanlage, Masch. u. Apparate 46 063, Ziegeleianlage 16 744, Dubiose 2086, Kursverlust 3395, Gewinn 182 815. – Kredit: Kohlen 649 850, Brikett 546 026, Ziegeleierlös 138 564, Ton u. Sand 2666, Zs. 19 199, Pacht 605 Elektrizität 407. Sa. M. 1 357 322. Dividenden 1896/97–1910/1911: 5, 6½, 7, 10, 10, 10, 12½, 12½, 15, 16, 16, 18, 14, 14, 14 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. Paul Schäfer. Prokurist: Franz Schwarzkopf. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Baumeister Fr. Kuhnt, Bank-Dir. Otto Pfahl, Fabrik-Dir. Gust. Schaaf, Referendar Herm. Kuhnt, Dr. med. Th. Lange, Halle a. S. Zahlstellen: Halle a. S.: Gesellschaftskasse, Spar- und Vorschussbank. A. Riebeck'sche Montan Werke, Act.-Ges. in Halle a. S. Gegründet: 10./6. 1883; eingetr. 30./6. 1883. Statutänd. 17./6. 1908, 20./1. 1909, 28./6. 1910, 18./3. 1911. Zweck: Herstell. v. Paraffin, Mineralölen u. anderen Fabrikaten aus Braun- kohlen, sowie der Handel in diesen Artikeln, ferner die Ausnutzung des der Ges. gehörigen Bergwerkseigentums durch Gewinnung u. Veräusserung der gewonnenen Bergwerksprodukte. Nach dem Tode des alleinigen Besitzers Komm.-Rat Riebeck wurde die Ges. zZzwecks Aus- einandersetzung von dessen Erben gegründet. 1888 wurden sämtl. Aktien an ein Konsort. verkauft. Der Besitz der Ges. setzt sich wie folgt zusammen: I. Bergwerkseigentum. 1. Bei Oberröblingen a. See im Bergrevier West-Halle liegen die ein zusammenhängendes Ganze bildenden Grubenfelder cons. Ottilie Kupferhammer, cons. Walthers-Hoffnung, Robert u. cons. Viktoria mit einem Flächeninhalt von 2221 ha. Die Kohle gelangt teilweise als Förderkohle zum Absatz u. wird ausserdem in grossem Umfange zur Brikettierung, Nass- presssteinfabrikat. u. zum Verschwälen benutzt. Auf dem Vorkommen bauen die an der Staatsbahn Halle-Cassel gelegenen Gruben Ottilie-Kupferhammer, Karl-Adolfschacht, Credner- schacht, Amsdorf u. Robert sowie die an der Staatsbahn Oberröblingen-Querfurt liegende Grube Walthers-Hoffnung. Die Tagesanlagen dieser Gruben umfassen 18 Brikettpressen, 3 Nasspressen u. 125 Schwälöfen. Gesamtbelegschaft rund 1500 Mann. Der Teer wird an die der Ges. gehörige Mineralöl- u. Paraffinfabrik bei der Grube Ottilie-Kupferhammer zur Weiter- verarbeitung abgegeben. Die obengenannte Grube Amsdorf ist z. Z. noch in der Vor- richtung begriffen. Der 100 m tiefe Förderschacht ist nach dem Gefrierverfahren abgeteuft worden; ein zweiter zur Wetterführung bestimmter Schacht ist vor Kurzem fertiggestellt worden. Die vorhandene elektr. Zentrale ist durch Aufstellung von 2 neuen Dampf- turbinen auf eine maximale Leistung von rund 3000 KW gebracht worden. Sie wird sämtl. Gruben der Ges. im Oberröblinger Revier mit Strom versorgen u. gibt ausser- dem Strom zu Kraft- u. Lichtzwecken an die Genossenschaft Ueberlandzentrale Amsdorf, mit welcher ein dahingehender Vertrag getätigt ist, ab. Das Leitungsnetz dieser Ge- nossenschaft wird sich über fast das ganze Gebiet zwischen Halle u. Eisleben er- strecken. Auch der Bau einer Brikettfabrik ist in Aussicht genommen. 2. In den Bergrevieren Naumburg u. Zeitz besitzt die Ges. die dem dortigen grossen Braun- kohlenvorkommen angehörenden Gruben: Webau, Hermann bei Göthewitz, Winterfeldt, Hedwig, Marie bei Deuben, Emilie, Siegfried, Paul, Wilhelm, Louise, Gertrud, Curt u. Reussen. Die Grubenfelder, welche teilweise zerstreut liegen, haben einen Flächen- inhalt von 1189 ha. Das Kohlenflöz wird teils im Tagebau, zum weitaus grösseren TJeile aber unterirdisch gewonnen. Die Verwend. der Kohle ist dieselbe wie im Oberröblinger Revier. Die Gruben Paul. Marie, Siegfried, Wilhelm u. Louise liegen an der Staatsbahn Halle-Zeitz, oder sind durch Anschlussgleise mit ihr verbunden. Webau u. Hermann bei Göthewitz führen ihre Kohle mittels Drahtseilbahnen der Mineral- u. Paraffinfabrik Webau zu. Hetwig steht durch eine unterirdische Kettenbahn u. Emilie durch eine Drahtseilbahn mit Marie in Verbindung. Auf den Gruben befinden sich 22 Brikettpressen, 8 Nasspressen u. 322 Schwälöfen. Die vorhandene elektr. Zentrale mit 2 Gasmotoren, die durch Schwäl- gas betrieben wer len. wird eine wesentliche Erweiterung erfahren, um sämtl. Gruben der Ges. im dortigen Reviere mit Strom zu versorgen. Belegschaftsziffer rund 1700 Mann. Den Teer erhalten die Mineralöl- u. Paraffinfabriken zu Webau u. Reussen zur Weiter- verarbeitung. 3. Das Grubenfeld der Grube Delbrück, bei Zwintschöna östlich von Halle a. S. im Be grevier West-Halle gelegen, besitzt einen Flächeninhalt von 1157 ha; es findet nur unterirdischer Betrieb statt. Auf der Grube, welche an die Staatsbahn Halle- Leipzig ageschlossen ist, befindet sich eine Sortieranlage u. eine Schwälerei mit 22 Ofen. Belegschaft rund 100 Mann. II. Grundbesitz. lher Grundbesitz der Ges. beträgt zus. 752 ha. Davon liegen 485 ha