Kohlenbergbau. 889 u. Geschäftsschulden 274 723, Kaut.-Depos. 75 850, R.-F. 1 606 000, Spez.-R.-F. 60 000, R.-F. f. Feuerversich. 150 000, Delkr-Kto 40 000, Beamten- u. Arb.-Pens.-F. 114 363, Disp.-F. 50 000, Div. 412 500, Tant. an. A.-R. u. Vorst. 45 496, Vortrag 32 096. Sa. M. 9 676 033. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 195 209, Abschreib. 526 748, Zs. 94 238, Gewinn 490 093. – Kredit: Vortrag 9433, Gewinn aus sämtl. Unternehmungen 1 296 857. Sa. M. 1 306 290. Kurs Ende 1897–1910: 253, 254, 250, 262, 230, 220, 243, 236.50, 271.50, 256, 240, 230, 214, 193 %. Notiert Halle a. S. Dividenden 1887/88–1910/1911: 11, 11,½, 11, 11, 15, 14½, 12, 12, 13, 18, 18, 18, 20, 20, 14, 15, 14, 10, 16, 16, 16, 14, 1 11% OGoup. Verj (K) Direktion: Gen.-Dir. Bergrat Alfred Siemens; Dir. Bierhoff. Aufsichtsrat: (7–9) Vors. Geh. Komm.-Rat Bankier Emil Steckner, Halle a. S.; Stellv. Rentier Max Mulertt, Edm. Herold, Alb. Kleinicke, Generallandschafts-Syndikus Justizrat Hans von Köller, Max Engelcke, Alfred Pinkert. Prokuristen: Jul. Scholvien, Karl Francke, Max Langner, Rich. Rietdorf. Zahlstellen: Halle a. S.: Eig. Kasse, Reinhold Steckner; Weissenfels: Weissenf. Bankver. Zeitzer Paraffin- und Solaröl-Fabrik in Halle a. S. Gegründet: 30./1. 1884; eingetr. 8./2. 1884. Erwerb der Etablissements von Rossner, Schneider & Co. in Zeitz nebst allen zu deren Betrieb gehörigen Anlagen, Braunkohlen- werke etc., Herstellung von Paraffin, Solaröl etc. Letzte Statutänd. 5./12. 1899 u. 26./11. 1908. Die Ges. vereinigte sich lt. G.-V. v. 1887 mit den Ver. Sächs.-Thüringischen Paraffin- u. Solaröl-Fabriken zu Halle a. S. u. erhöhte zu diesem Zwecke das A.-K. von M. 1 800 000 auf M. 3 582 000. Zweck: Gewinnung von Braunkohlen und deren beitung zu Braunkohlenteer, Nass- presssteinen und Briketts; Darstellung von Paraffin, Solaröl, sonst. Mineralölen u. Grudekoks, sowie von Mauersteinen. Zum Besitz der Ges. gehören: 1) Im Bergrevier Zeitz: Die Braunkohlengrube „Neue Sorge“ (Tiefbau) bei Zeitz mit einer Teerschwelerei, einer Nasspresssteinfabrik mit einer Presse und einer Brikettfabrik mit 3 Pressen (mit Drahtseilbahn von ca. 3200 m) u. Bahnanschluss an die Staatsbahn, die Grube Nr. 340 „Maria“ (Tiefbau) bei Zeitz, deren Kohlenförderung Verwendung findet in dabei belegener Mineralöl- u. Paraffinfabrik Aue, eine Dampfziegelei, welche für eine jährl. Produktion von 4–5 000 000 Mauersteinen eingerichtet ist, die Grube „Gottlob“ (Tiefbau) bei Theissen mit Schwelereianlage, Brikettfabrik mit 10 Pressen, Drahtseilbahn und Bahn- anschluss an Staatsbahn, die Grube „Carl Oscar“ bei Hollsteitz (Tief bau) mit Schwelerei; 2) im Bergrevier westlich Halle a. S. die Grube „Hermine Henriette I* (Tagebau u. Tiefbau) bei Osendorf nebst Nasspresssteinfabrik mit 1 Presse und Brikettfabrik mit 3 Pressen (mit Staatsbahnanschluss), die Mineralöl- und Paraffinfabrik Döllnitz, die Grube „Hermine- Henriette II“ bei Döllnitz, das Braunkohlenwerk „Eisengräber“ u. die Gruben Nr. 56 u. 57 bei Wansleben, sowie Neu-Langenbogen b. Teutschenthal, 2 Schwelereien u. 1 Dampfziegelei. Endlich als weiterer Besitz die in Fristen lieg. Braunkohlengrube ,Moltke“ b. Döbris im Bergrevier Zeitz. Der eigene Grundbesitz bezifferte sich Ende März 1911 auf 990 Morgen, nachdem 1910/11 11 Morgen hinzu erworben. Der Besitz an Kohlenfeldern um- fasst nach Abzug der reichlich angenommenen Abbauverluste von der vorhandenen abbau- würdigen Kohlenmenge am 1./10. 1909 einen gewinnbaren Kohlenreichtum von schätzungs- weise etwa 965 000 000, der bei der bisherigen Jahresförderung von etwa 14 000 000 hl auf eine „ von ungefähr 70 Jahren ausreichen dürfte. Im Jahre 1908/1909–1910/11 wurden für 726 648, 155 278, 76 270 Kohlenfelder erworben u. an Kohlenkaufgeldern M. 365 073, 3 502, 214 447 gezahlt. Das Oberbergamt in Halle verlieh der Ges. neuerdings Anfang 1910 unter dem Namen „Hermine Henriette IIIéL Bergwerkseigentum in einem 15 000 000 am grossen Felde in der Gemarkung Lochau im Saalkreis zur Gewinnung der dort lagernden Braunkohlen, wo ein neues Braunkohlenwerk erbaut wird. Die Ges. besitzt z. Z. 7 Braunkohlengruben, teils Tagebau, mit 2 Nasspressen u. 16 Brikettpressen, 4 Teer- schwelereien mit 92 Schwelöfen, 2 Mineralölfabriken zu 100 000 dz Teerverarbeitung, 2 Dampf- ziegeleien für etwa 10000 000 Mauersteinproduktion; 3 Gruben haben Drahtseilbahnverbind. mit dem Grubenbahnhofe, 4 Grubenanschlüsse an die Staatseisenbahn sind vorhanden. Neuanlagen erforderten 1910/11 M. 876 762. Die Restkaufgelder betrugen Ende März 1911 M. 936 077, zu zahlen bis 1924. Den Verkauf der Mineralöle ausschl. der Paraffine hat das „Verkaufs-Syndikat für Paraffinöle zu Halle a. S., dem die Ges. angehört, übernommen. Die Ges. ist auch Mitglied des Mitteldeutschen Braunkohlensyndikats G. m. b. H. in Leipzig. Beamte u. Arbeiter ca. 1600 Personen. Produktion: In den Jahren 1901/1902–1910/1911 wurden gefördert bezw. produziert: Braunkohlen: 9 424 950, 10 106 665, 10 489 669, 10 892 815, 12 161 808, 13 247 567, 14 240 960, 14 458 978, 14 813 263, 15 058 632 hl; Nasspresssteine 21 104 930, 18 617 810, 20 160 629, 21 417 150, 20 069 550, 18 734 000, 20 943 400, 19 730 700, 20 965 000, 18 664 200 St.; Briketts: 1 800 767, 1 840 539, 1 947 950, 2 194 439, 2 703 330, 3 149 608, 3 610 533, 3 631 850, 3 619 880, 3 636 450 Ctr.; Teer: 4775 345, 4 497 540, 4 460 460, 4024 897, 4431105, 3 983 020, 4407 575, 4501 522, 4 567 005, 4 320 060 kg; Ziegelsteinabsatz: 8 179 761, 8 233 635, 9519 067, 9 349 432, 8 887 575, 7 876 223,