Kohlenbergbau. 891 Kokerei Wilhelmsburg Actiengesellschaft in Hamburg. (In Konkurs.) Gegründet: 19./3. 1900, Wirk. ab 1./1. 1900; eingetr. 15./5. 1900. Letzte Statutänd. 26./4. 1904 u. 2./9. 1905. Gründung s. Jahrg. 1900/1901, sonstige nähere Daten über die Ges. sind in den früheren Jahrgängen dieses Werkes zu ersehen. Am 6./12. 1906 wurde über das Vermögen der Ges. der Konkurs eröffnet, da es nicht gelang neues Betriebskapital sowie die Mittel zur Rückzahlung des fälligen Bankkredits zu beschaffen. Konkursverwalter: Georg Jentzsch, Hamburg, Neuerwall 77. Das 2 . 3 a 43 qm umfassende Terrain mit sämtl. Anlagen ist für M. 200 000 an die Vereinsbank in Hamburg in deren Hypothekposten verkauft worden. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 St.-Aktien. Die G.-V. v. 2./9. 1905 beschloss Herabsetzung des A.-K. auf M. 240 000 durch Zus. legung der St.-Aktien im Verhältnis 5: 1 (Frist bis 25./9. 1905) sodann Wiedererhöhung auf M. 840 000 durch Ausgabe von M. 600 000 Vorz.-Aktien, anzubieten den Aktionären auf je 2 alte 1 Vorz.-Aktie zu pari. Die Transaktion ist nicht durch- geführt. Das A.-K. ist als verloren anzusehen, auch die Gläubiger dürften leer ausgehen. Dividenden 1900–1905: 15, 9, 6, 0, 0, 0 %. Direktion: Dr. C. Grandefeld, Hamburg. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. J. Semler, Hamburg. Norddeutsche Kohlen- und Cokes-Werke A.-G. in Hamburg, Dovenhof 73. Gegründet: 14./6. 1898. Statutänd. 16./4. 1901 u. 24./4. 1909. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Der Eintritt in den am 10./6. 1898 zwischen der Finanzdeputation der Stadt Hamburg und Bernh. Blumenfeld geschlossenen Vertrag, kraft dessen letzterer von der ersteren eine am kleinen Grasbrook, am Indiaquai belegene, ca. 22 000 qm grosse Fläche für einen Zeitraum von 30 Jahren –— gerechnet vom 1./9. 1898 an – gepachtet hat; Errichtung eines Kokswerkes (Herstell. von Koks aus gewaschenen Kohlen), Gewinnung von Nebenprodukten (Teer, Ammoniak, Benzol etc.) und einer Brikettfabrik auf dem gepachteten Platze. Die Kokereianlage ist seit 1900 bezw. 1901 fertiggestellt. 1901 errichtete die Ges. ein Brechkoks- werk. Die Ges. importierte 1902–1910: 112 447, 108 155, 116 099, 118 348, 104 922, 111 939, 115 000, 123 000, ca. 119 000 t Kohlen, welche zur Koksproduktion verwandt wurden. 1906/07 Neuaufbau der Koksöfenanlage, Kosten hierfür ca. M. 85 000. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, Erhöhung lt. G.-V. v. 24./3. 1899 um M. 500 000 in 500 Aktien, ausgegeben zum Nennwert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 2000 für den Vors., von M. 1000 für jedes andere Mitgl.), bis 10 % Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Bauanlagen 1 816 844, Inventar 1, Waren-Bestände 80 551, Material. 1, Debit. 183 172, Kassa 5976, Bankguth. 21 145, Postscheck-Kto 846, Wechsel 218 856, Efrekten 3375, vorausbez. Assekuranz 11 836. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Kredit. 153 142, R.-F. 23 982 (Rückl. 6517), Öfen-Ern.-Kto 30 000, Div. 120 000, Tant. an A.-R. 4382, do. an Vorstand 4382, Vortrag 6717. Sa. M. 2 342 608. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Spesen 105 887, Provis. 38 208, Vergüt. an A.-R. 5000, Abschreib. 164 155, Reingewinn 142 000. – Kredit: Vortrag 11 656, Fabrikat.- Gewinn 439 458, Dubiose 2422, Zs. 1713. Sa. M. 455 251. Dividenden 1899—- 1910: 0 % (Baujah), 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 3 5, 7, 6 %. PQoup.-Verj. 4 = Direktion: Bernh. Blumenfeld, Carl Leo Meyer. Prokuristen: H. B. J. Rodenbostel, C. M. Häntschel. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Ed. C. Hamberg, Hamburg; Stellv. Edm. Siemers, Hch. Wencke, Herm. Robinow, Hamburg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Hamburg: L. Behrens & Söhne: Berlin: A.-G. für Montan-Industrie. Braunschweigische Kohlen-Bergwerke in Helmstedt. (Sitz früher in Berlin.) Gegründet: 26./1. 1873. Statutänd. 28./2. 1899, 2./4. 1910. Zweck: Bergbaubetrieb, Ver- äusserung von Bergwerksprodukten, Herstellungund Vertrieb von Fabrikaten aus solchen. Die Ges. besitzt die früher braunschw.-fiskalischen, für M. 6 000 000 erworbenen Braunkohlen- gruben „Prinz Wilhelm“, „Trendelbusch? u. „Treue“. 1895 erfolgte die Mutung von 2 neuen Kohlenfeldern „Joseph“' u. „Otto“ in Grösse von 2 280 000 qm, 1896 wurden zwei weitere Kohlenfelder „Glück auf* u. „Friedrich“ (3 638 000 qm) für M. 100 000 erworben. Die Berg- werke umfassen gegenwärtig ohne Joseph, Otto, Glückauf, Friedrich u. consol. Victoria 47 Kohlenfelder im Umfange von ca. 7900 ha. Abgebaut sind davon erst ca. 220 ha. Sonstiger Grundbesitz mit Häusern in Helmstedt, Schöningen, Alversdorf, Büddenstedt, Runstedt etc.