40 Kohlenbergbau. Fortuna u. Louise abnimmt u. der Stadt Cöln elektr. Energie an der Stadtgrenze, etwa 15 km von Grube Fortuna entfernt, geliefert wird. Die Stadt Cöln ist berechtigt, ihr vorhandenes Elektrizitätswerk technisch auf der Höhe zu halten u. zu vervollkommnen, dagegen ver- pflichtet Neubauten zu unterlassen u. ihren ganzen weiteren Bedarf an elektr. Energie, den sie nicht aus ihren eig. Werken u. den Werken einzugemeindender Vororte decken kann, von der Ges. zu beziehen. Die Ges. hat 1910 zur Ausführ. dieser Lieferungsverpflicht. elektr. Energie ein neues Unternehmen gegründet unter der Firma: Rheinisches Elektrizi- tätswerk im Braunkohlenrevier Akt.-Ges.; A.-K. M. 2 000 000 mit vorerst 25 % Einzahl. Ausser- dem hat diese neue Ges. eine M. 2 000 000 4½ % Anleihe ausgegeben. Das Ges.-Kap. steht ganz im Eigentum der R. A. G. Kapital: M. 28 000 000 in 28 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 400 000, herabgesetzt lt. G.-V. v. 31./7. 1905 beim Ankauf der Sibyllagrube in Frechen auf M. 4 800 000 u. dann wieder um M. 4 200 000 erhöht. Näheres über den Erwerb der Sibyllagrube siehe Jahrg. 1907/08 Die Berg. Märk. Bank hat die neuen Aktien zu pari übernommen u. dafür sämtl. 1000 Kuxe der Sibyllagrube an die Fortuna übergeben, also zum Preis von M. 4200 pro Stück. Die a. o. G.-V. v. 4./1. 1908 beschloss die Vereinigung mit der Gew. Brühl-Kölner-Braunkohlenberg- werk Donatus u. dem Gruhl'schen Braunkohlen-Brikettwerk m. b. H. Zur Durchführung der Vereinigung Fortuna-Gruhl-Donatus hat die A.-G. Fortuna ihr A.-K. um M. 15 000 000 erhöht mit Div.-Ber. ab 1./4. 1907 u. M. 4 100 000 Schuldverschreib. auf den Bergwerksbesitz des Gruhlwerkes eintragen lassen. Diese werden mit 4½ % verzinst u. sind zu 102 % rück- zahlbar; die Gruppe Gruhl-Donatus übernahm die Stücke zum Nennwert. Auf das Gruhl- werk entfielen von den Aktien M. 9 000 000 u. von den Oblig. M. 3 650 000; auf Donatus von den Aktien M. 6 000 000 u. M. 450 000 Oblig. Überdies hat die A.-G. Fortuna zur teilweisen Beschaffung der Mittel für den Bau zweier neuer Brikettfabriken auf Grube Louise lt. G.-V. v. 4./1. 1908 das A.-K. um weitere M. 2 000 000 zu pari mit Div.-Ber. ab 1./4. 1908 erhöht, übernommen von der Deutschen Bank zu 100 % angeboten den alten u. neuen Aktionären 12: 1 im Febr./März 1908 zu 150 %, eingezahlt 25 % u. das Agio bei Ausübung des Bezugs- rechtes, 25 % am 31./3. u. 50 % am 30./6. 1908, das Gesamtkapital somit: M. 26 000 000, Aktien- kapital, M. 9 006 000 Schuldverschreib. einschl. der auf Grube Donatus bestehenden M. 529 000. Eine Bankengruppe unter Führung der Deutschen Bank hat die neuen Aktien von 1908 an der Börse kostenfrei eingeführt. Als Gegenwert gewährte ihr die Gruppe Gruhl-Donatus das Kaufrecht auf M. 5 000 000 neue Aktien zu 140 %, aber mit dem Vorbehalt, unmittelbar bei der Einführung an der Börse M. 2 000 000 Aktien zum Ausgabepreis, mindestens zu 170 %, ferner M. 500 000 Aktien zum festen Preis von 150 % zurückkaufen zu können. Der Div.-Schein von M. 5 000 000 Aktien desjenigen lauf. Jahres, in welchem das Bezugsrecht ausgeübt wird, verbleibt der Gruppe Gruhl-Donatus. Die Restausbeute auf die Kuxen Donatus, welche am 31./3. 1908 mit M. 200 fällig war, verblieb den Inhabern dieser Kuxen. Im ganzen erhielt man für jeden einzelnen Kux 6 Aktien der neuen Ges., wovon aber 2 von den Banken zu 140 % bezogen werden konnten. Also verbleiben 4 Aktien u. für die weiteren 2 Stück je M. 140 Erlös. Eine der 2 Aktien war aber zu 170 % zurück zu kaufen. Ausserdem erhielt man noch M. 400 Schuldverschreib. der neuen Ges. u. einen Gründer- gewinn von M. 150 bis 200. Auch fiel die Div. für alle 6 Aktien bis 31./12. 1907 mit zus. M. 405 dem Inhaber jeden Kuxes zu u. die Restausbeute von M. 200 bis zum 31./3. 1908. Die ord. G.-V. v. 1910 beschloss Erhöhung des A.-K. um bis M. 4 000 000 (also auf M. 30 000 000), hiervon wurden zunächst M. 2 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1910 emittiert, die mit M. 1 402 000 zum Erwerb von nom. M. 707 000 Aktien der Clarenberg-Akt.-Ges. für Kohlen- u. Thon- Ind. in Frechen Verwendung fanden; M. 500 000 neue Aktien wurden von der Stadt Cöln zu 175 % erworben, M. 98 000 neue Aktien wurden zum Tageskurse verkauft; Agio dieser 1900 er Erhöh. mit M. 1 176 935 in R.-F. Clarenberg hat ein A.-K. von M. 1 400 000, Div. „„ 12, 15, 16½, 19, 18, 18 %; Brikettabsatz 1907/08–1909/10: 103 251, 94 109, 96 860 t. Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 2./1. 1904. Die Anleihe ist auf den Bergwerks-Konc. bezw. Grubenfeldern Fortuna, Schlenderhan, Urwelt, Urwelt II u. der alten Brikettfabrik samt Zubehör an 1. Stelle hypoth. sichergestellt. In Umlauf 1911 M. 870 000. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Elberfeld u. Cöln: Berg. Märk. Bank. – II. M. 1 500 000 in 5 % Oblig. von 1903, rückzahlb. zu 103 %. Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 2./1. 1905. Als Sicherheit dient Hypoth. von M. 1 600 000 an 1. Stelle auf die neue Brikettfabrik und den Ringofen samt Zubehör, sonst an 2. Stelle hinter der Hypoth. für Anleihe I. In Umlauf 1911: M. 1 338 000. Zahlst. wie bei Div. u. Berlin u. Hamburg: Commerz- u. Disconto-Bank; Essen: Essener Credit-Anstalt. Anleihe der vorm. Gew. Sibyllagrube: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1904, in 40 Stücke à M. 5000, 1500 Stücke à M. 1000, 600 Stück à M. 500. Zs.: 1./4., 1./10. Tilg. ab 1./4. 1908 durch Verl. (spät. bis 30./6. jeden Jahres) auf 1./10. zu 102 %; vom 1./4. 1908 ab Verstärk. u. Total- künd. zulässig. Sicherheit: Als Sicherheit für die Anleihe nebst Zs. u. Kosten aller Art ist lt. notarieller Verpfändungsurkunde vom 25./11. 1904 eine Sieherungshypothek auf den Namen der Bank für Handel u. Ind. in Darmstadt u. Berlin in Höhe von M. 2 200 000 an erster Stelle auf dem im Grundbuche der Bergwerke des Kgl. Amtsgerichts Cöln Band 3 Blatt 41 eingetrag. Grund- u. Grubenbesitze der Gew. mit Ausnahme des in der Gemarkung Horrem gelegenen Wasserwerks eingetragen. Zur weiteren Sicherheit für die Anleihe hat die Gew. Sibyllagrube lt. Urkunde v. 25./11. 1904 die sämtl. ihr gehörigen 100 Kuxe der Gew. Louise