12 Kohlenbergbau. ―― Direktion: C. Müller, M. Klöden. Aufsichtsrat: (6) Vors. Hofrat Dr. C. Lamprecht, Walden- burg i. S.; Stellv. Rentier Wilh. Elgt, Jul. Friedrich, Kohlenwerksbes. Dr. jur. G. Wolf, Zwickau; Schul-Dir. a. D. A. Schunack, Dresden; Rentier Otto Stapel, Jena. Zahlstellen: Lugau: Eigene Kasse; Zwickau: Vereinsbank; Leipzig: Filiale der Privat- bank zu Gotha; Chemnitz: Allg. Deutsche Credit-Anstalt Abt. Kunath & Nieritz. * Consolidirtes Braunkohlen-Bergwerk „Caroline“ bei Offleben, Akt.-Ges. zu Magdeburg, Verwaltung in Völpke. Gegründet: 11./3. 1873. Letzte Statutänd. 14./3. 1900, 1./3. 1904 u. 4./3. 1905. Aus der Gew. Ver. Caroline b. Offleben hervorgegangen. Zweck: Gewinnung von Braunkohlen u. deren Verwert. In Besitz sind 6 Kohlenfelder, Caroline und Hoffnung bei OÖffleben, Hermine bei Völpke, Franklin bei Etgersleben, Felix und Frohe Hoffnung bei Barneberg mit 3 Schächten für Förderung und Wasserhaltung. Kohleninhalt der Felder Caroline, Hoffnung und Franklin am 1./1. 1897 noch ca. 97 000 000 hl, Reichtum der 1893 erworbenen Felder Felix u. Frohe Hoffnung, deren Kohlen zur Brikettfabrikation Verwendung finden, ca. 103 000 000 hl. 1898 wurde eine Brikettfabrik mit jetzt 5 Pressen u. 9 Kesseln erbaut. Zugang auf Anlagekonten 1901 bis 1910: M. 514 233, 336403, 44 995, 53 963, 265 775, 164 388, 179 777, 206 023, 287 786, 409 909, davon M. 144 410 für Tagebau- (Abraum-Kto) vorwiegend bestritten aus d. Betriebseinnahmen bezw. aus den Mitteln der Ges. Dieselbe ist bei dem Magdeb. Braunkohlen-Syndikat u. bei d. Brikett- Syndikat der Brikettfabriken des Helmstedt-Völpker Reviers beteiligt. Länge der Eisenbahn- anlagen der Ges. zus. 2734 m. In dem „Ackerminderwertskto“ ist eine Reserve geschaffen für die Wasserentziehungs- u. andere Ansprüche, welche gegen die Ges. wegen Beschädig. von Grund- stücken infolge des Bergbaues, sowie an Minderwert für in Benutzung zu Zwecken des Berg- baues genommene fremde Grundstücke erhoben werden können. – Kohlenförder. 1901–1910: 4 868 812, 4 339 680, 4 443 002, 4 519 812, 5 270 468, 5 579 220, 5 988 143, 5 578 559, ?? hl. Brikett- fabrikation: 1 171 899, 997 109, 1 206 609, 1 457 800, 1 769 400, 1 769 821, 2 050 850, 1 978 400, 1 933 000, ? Ztr.; Abs.: 1 098 415, 1 045 677, 1 158 967, 1 462 968, 1 785 314, 1 769 899, 2 044 671, 1 927 350, 1 946 221, ? Ztr. Der Wasserentziehungsprozess ist 1908 durch Vergleich erledigt. Ausser den bereits anerkannten u. früher beglichenen Beträgen hat die Ges. noch ca. M. 40 000 gezahlt, welche den hierfür bestimmten Rückl. entnommen wurden. Im Jahre 1909 wurde ein Felderaustausch dahin vereinbart, dass die Ges. „Caroline“ Teile ihrer im Kreise Neuhaldensleben belegenen Bergwerksfelder „Caroline“ bei Offleben u. „Franklin“ bei Etgersleben in der Gesamtgrösse von 158 483 qm an die Norddeutschen Braunkohlenbergwerke A.-G., zu Helmstedt abtrat u. dafür von dieser Ges. Anteile des. Konsolidierten Braunkohlenwerkes „Anna“ bei Etgersleben in Grösse von 103 134 qm über- eignet erhielt. Kapital: M. 1 360 200 in 3334 Aktien (Nr. 1–3334) à Tlr. 100 = M. 300 bezw. Aktien von 1883 à M. 300 und 300 Aktien (Nr. 3335–3634) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 1 200 000, 1879 Zus. legung von 2 Aktien à M. 300 zu einer à M. 300, blieben M. 600 000; erhöht 1883 um M. 400 200 und lt. G.-V.-B. v. 26. Mai 1897 zwecks Errichtung einer Brikett- fabrik um M. 360 000 in 300 Aktien à M. 1200, übernommen von einem Konsortium zu 112 % plus 6 % Stück-Zs. und 1 % Reichsstempel, hiervon angeboten M. 285 600 den Aktionären vom 21.–26. Juni 1897 zu 115 % plus 6 % Stück-Zs. und 1 % Reichsstempel; auf je M. 2400 nom. alte Aktien entfiel eine neue à M. 1200. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je M. 300 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), 1–20 % an Disp.-F., bis dieser 15 % des A.-K. aufweist, bis 8 % Tant. an Vorst., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von M. 9000), Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grubenfelder 206 000, Grundstücke 200 000, Gebäude 160 000, Masch. 20 000, Schacht- u. Grubenanlage 60 000, Kettenbahn 35 000, Eisenbahnbau 15 000, Brikett-Fabrik inkl. sämtl. Gebäude u. Masch. 350 000, Seilbahn 137 930, Utensil. 1, Mobil. 1, Wegebau 1, Wagendecken 1, Schmiede 1, Plakate 1, Wasserleit. Brikettfabrik 1, Tagebau- (Abraum-) Kto 1, Wasserleit. Reinsdorf-Hohnsleben 1, Pferde u. Wag. 1, General-Vorricht.- Kto 1, Material. 1, Kohlen- u. Brikettbestände 1, Reserveteile 1, Effekten 204 772, 7 Kuxe der Gew. Vereinigte Bertha-Emilie bei Ottleben 7, 15 Anteile d. Nordd. Steinzeugwerke G. m. b. H. 16 500, Kassa 8657, Debit 169 170, Bankguth. 578 155, Grundentschäd.-Kto, vorausbez. Acker- pacht 8008, Versich. 8670. – Passiva: A.-K. 1 360 200, Delkr.-Kto 10 000, R.-F. 136 020, Disp.-F. 130 000 (Rückl. 10000), Ackerminderwert 4566, Lohn-Kto 16 565, Rückl. für d. Syndikats- Abrechn. 15 000, Tant. an Vorst. 36 052, do. an A.-R. 39 624, Div. 408 060, Vortrag 41 797. Sa. M. 2 197 885. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 320 366, Kursverlust 69, Gewinn 550 533. – Kredit: Vortrag 74 883, Kohlen 764 115, Zs. 20 558, Nebeneinnahme 11 412. Sa. M. 870 969. Kurs Ende 1890–1910: 99.10, 84.50, 89.75, –, 102, 103.50, 121, 144, 146.50, 138.25, 174.50, 152.80, 154, 170, 238, 351.10, 400, 374.50, 415.50, 449, 456 %. Notiert i. Berlin; auch i. Magdeburg. Dividenden 1886–1910: 4, 5, 6, 6, 7, 8, 6, 6, 6, 6, 6, 8, 8½, 8½, 14, 12, 9, 10, 15, 20, 25, 28, 30, 30, 30 %. Div.-Zahl. spät. 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Franz Haase. Prokuristen: Dir. Rich. Wagner, Herm. Vahldieck, Chr. Cöllen.