Kohlenbergbau. Anleihebeträge der Zechen Humboldt u. Rosenblumendelle, sowie zur Abstossung schweb. Schulden und Bereitstellung der Mittel für Erwerb weiterer Zechen. – Den Inh. der gekünd. trüh. Oblig. der Zechen Humboldt (4 %) u. Rosenblumendelle wurde v. 25. 9.–10./10. 1902 der Umtausch in Stücke vorliegender Anleihe angeboten. Dabei wurden die neuen Oblig. zu 102 % angerechnet, die Oblig. Humboldt zu pari, die Rosenblumendelle zu 103 %. Die Inh. von Humboldt-Oblig. hatten also auf je M. 1000 M. 5 herauszuzahlen, die von Rosenblumendelle- Oblig. erhielten einschl. Stück-Zs. bis 1./4. 1903 bei M. 1000 M. 13.75 zurückvergütet; Schluss- notenstempel beide mal zu Lasten der Einreicher. Zugleich wurden die nicht durch den Umtausch in Anspruch genommenen Stücke der M. 3 000 000 freihändig bei den Zahlst. zu 100.75 % unter Ausgleich der Stück-Zs. u. Zahlung des Schlussnotenstempels zur Zeichnung aufgelegt. Kurs in Berlin Ende 1902–1910: 100.75, 103.75, 103.70, 103, 103.10, 100.90, 103, 102.75, 103 %. Zugel. M. 3 000 000 im Nov. 1902, restl. M. 2 000 000 Aug. 1904. – Von sämtl. Anleihen Ende 1910 noch M. 5 165 000 in Umlauf Hypotheken (31./12. 1910): M. 2 837 757, verzinsl. zu 3¾, 4 u. 4½ % auf Grundstücken bei Zeche Hagenbeck etc., die aber nicht als Zechenzubehör zu betrachten sind. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., dann bis 4 % Div., vom Rest 4 % Tant. an A.-R., Über- rest-Super-Div. bezw. zum Spec.-R.-F. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Bergwerksberechtsame 3 555 050, Schächte u. Gruben- baue 3 547 953, Kohlenseparation, Wäsche u. Brikettfabrik 1 031 890, Masch., Kessel u. Pumpen 1 453 448, Kokerei (Hagenbeck) 129 049, Brikettfabrik Mannheim (Humboldt) 30 000, Grund- besitz u. Wohnhäuser 7 710 054, Zechenbahnhof 489 877, Betriebsgebäude 1 059 535, Ring- ofenziegelei (Wiesche) 30 000, Effekten 3 675 851, Bergbau-A.-G. „Mark“ 1 314 472, Kassa 41 966, Debit. 3 569 179. – Passiva: A.-K. 14 000 000, Anleihe 5 165 000, do. Zs.-Kto 118 777, do. Amort.-Kto 223 700, Hypoth. 2 837 757, Unterst.-Kassen 121818, Knappsch.-Kasse 31 140, Knappschaftsberufsgenoss. 202 139, Arb.-Löhne p. Dez. 650 758, R.-F. 945 115 (Rückl. 83 565), Rückl. f. schweb. Verpflicht. 300 000, Kredit. 1 145 884, Div. 1 540 000, do. alte 78 820, Tant. an A.-R. 41 109, Vortrag 236 308. Sa. M. 27 638 328. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 863 592, Gewinn 1 900 984. – Kredit. Vortrag 229 672, Betriebsüberschuss 2 534 904. Sa. M. 2 764 577. Kurs der Aktien Ende 1899–1910: 125, 101, 83, 88.75, 176.10, 193.75, 201, 189.25, 157.70, 175.50, 208.50, 189 %. Eingeführt 4./12. 1899 zu 136 %. Notiert in Berlin (auch in Essen). Dividenden 1898–1910: 10, 4½, 7, 5, 5, 8, 9, 10, 10, 10, 11, 11, 11 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K). Vorstand: Bergassessor Stens, Dir. Herm. Helmich. Aufsichtsrat: (3) Vors. Hugo Stinnes, Stellv. Aug. Thyssen, Mülheim (Ruhr); Ober-Finanzrat W. Müller (Dresdner Bank), Berlin. Prokuristen: Alfred Barking, Wilh. Rath. Zahlstellen: Für Div.: Mülheim a. d. R.: Ges.-Kasse, Berlin: Dresdner Bank; Essen: Essener Credit-Anstalt; Essen u. Mülheim (Ruhr): Rhein. Bank; Berlin u. Cöln: A. Schaaffh. Bankver.; Duisburg: Duisburg-Ruhrorter Bank, Filiale der Essener Credit-Anstalt u. die Zweiganstalten dieser Banken. 7 2 = Oberbayerische Akt.-Ges. für Kohlenbergbau in München. Gegründet: 13./9. 1870. Letzte Statutänd. 9./5. 1900, 1./5. 1905, 28./4. 1908 u. 6./7. 1909. Zweck: Erwerb von Bergwerken und Bergwerkseigentum sowie Beteilig. an bergmänn. Unternehmungen; Betrieb von Bergwerken u. die Durchführung sämtl. auf die Verleihung von Bergwerkseigentum abzielenden Arbeiten; Verarbeit. u. Verwertung der gewonnenen Produkte u. Nebenprodukte, sowie Handel mit derartigen Erzeugnissen; Erwerbung, Er- richtung und Ausübung von Nebenbetrieben aller Art. Die Werke der Ges. in Miesbach, Hausham, Penzberg sind durch Geleisanlagen mit den gleichnamigen Eisenbahnstationen verbunden. Ausserdem besitzt die Ges. Berechtsame in Tölz u. Au sowie Waldterrain. Die Ges. besitzt 103 Arb.- u. Beamten-Wohnhäuser. Für Neuanlagen werden alljährlich erhebliche Summen aufgewandt, so 1907 M. 745 789, 1908 M. 660 427, 1909 M. 1 068 804, 1910 ca. M. 600 000. In Hausham ist 1902/1903 eine Kohlenwäsche erbaut u. die elektr. Kraftzentrale um 200 PS., die motorische Kraft um 3 Dampfkessel mit je 140 qm Heizfläche erweitert. Auf dieser Grube kam Ende Okt. 1907 der 715 m tiefe Klenze-Förderschacht mit elektrischer Fördermaschine in Betrieb, zu welchem Zweck die elektr. Zentrale durch eine Turbodynamo um weitere 800 PS. verstärkt wurde. – In Penzberg wurde zu Beginn des J. 1907 ebenfalls eine neue Kohlenwäsche in Betrieb genommen. —– Kohlenförd. 1901–1910: 11 246 000, 11 294 000, 11 642 000, 10 721 000, 11 298 000, 11 059 400, 11 904 000, 12 845 400, 12 721 000, 11 502 600 Ztr.; Absatz: 10 976 200, 10 772 006, 10 854 000, 9 982 200, 10 512 310, 10 994 414, 12 175 660, 12 282 136, 12 070 050, 11 645 446 Ztr. Belegschaft 1910 durchschnittlich 2796 Mann u. 82 Aufseher. Kapital: M. 4 800 000 in 8000 Aktien à M. 600. 1897 wurden auf jede Aktie aus dem Spez.- Amort.-F. M. 100 zurückgezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 2000 pro Mitgl.), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest zur Verf. der G.-V. Der gesetzl. R.-F. wird besonders angelegt.