Kohlenbergbau. „ 923 Domsdorf, Kreis Liebenwerda, mit Kohlenfeldern; 2) die Grube Henriette bei Sallgast, Kreis Luckau, mit Kohlenfeldern; 3) die Grube Clara bei Welzow, Kreis Spreimberg, mit Kohlenfeldern, erworben 1891 für M. 685 000 in Aktien; 4) Grube Clara II, bei Gosda, mit Kohlenfeldern; 5) die neuen Kohlenfelder bei Zeissholz O.-L., Kreis Hoyerswerda, mit dem gesamten bisherigen Besitz der Aktiengesellschaft „Saxonia“ (siehe unten); 6) verschiedene einzelne Kohlenfelder. Auf den genannten Gruben befinden sich 7 Brikettfabriken mit 41 Brikettpressen im Betriebe. Auf ihren sämtlichen Werken hat die Ges. eigene Verwaltungsgebäude sowie Be- amten- u. Arb.-Wohnhäuser errichtet. Erhöhung der Anlagekonten 1906 um M. 2 315 947, wovon M. 858 886 auf Kohlenfelderwerbungen u. M. 596 998 für die neue Brikettfabrik auf Grube Clara entfielen. Die sämtl. Kosten für diese neue Fabrik betrugen 1905/06 M. 1 795 344. 1907 betrug die Erhöhung der Anlage-Kti M. 843 728, davon M. 217 611 für den Erwerb von Kohlenfeldern. Zugänge 1908: M. 2 782 690 für Kohlenfelder (s. unten), sonst. neue Anlagen u. Anschaff. erforderten M. 823 352; 1909 M. 1 502 569, davon entfallen auf Zeissholz M. 1 016 490; 1910 M. 1 816 773, davon erforderte Zeissholz M. 1 390 980. Gesamtwert der Anlagen Ende 1910 M. 8 509 511. Belegschaft insges. ca. 1600 Mann. Die Ges. gehört der Niederlaus. Brikett-Verkaufs-Ges. m. b. H. mit Sitz in Berlin (Stamm-Kap. M. 770 000) mit M. 134 000 an, eingez. 25 %). Die Beteiligungsziffer von Eintracht beträgt 970 000 t. Im J. 1908 wurden in der im Kreise Hoyerswerda gelegenen Gemarkung Zeissholz und in den benachbarten sächs. Gemarkungen Ossling u. Lieske ein Grubenfeld in Grösse von 659 ha erworben. Der grösste Teil des Feldes, ca. 610 ha, liegt in der Feldmark Zeissholz. Dieses neue Feld liegt zwischen den Eisenbahnlinien LübbenauSenftenbergKamenz und Petershain–Hoyerswerda-–Königswartha–'Bautzen. Im Frühjahr 1909 wurde mit den Auf- schluss- u. Entwässerungsarbeiten, sowie mit dem Bau für die Eisenbahnanschlüsse begonnen. Die Gesamt-Erwerbungskosten des neuen Kohlenfeldes im J. 1908 betrugen M. 2 284 268, wovon M. 877 891 bar bezahlt sind, während M. 1 406 377 als Restkaufgelder seitens der Verkäufer gestundet wurden, deren Tilg. bis 1918 zu erfolgen hat, Ende 1910 noch M. 1 007 140. Im Rahmen dieser Neu- erwerb. hat die Ges. auch den gesamten Besitz der Akt.-Ges. „Saxonia“ Braunkohlenwerk u. Brikettfabrik i. Liqu. mit Wirkung ab 1./1. 1909 gekauft. Diese Ges. besass ca. 126 ha Kohlen- felder in der Gemarkung Zeissholz, einige Grundstücke in Grösse von 7 ha in der Gemeinde Bernsdorf, zwei Förderanlagen, eine Brikettfabrik mit 5 Pressen, Wohngebäude für Beamte und Arb., ein Anschlussgleis von ca. 3½ km Länge, sowie verschiedenes Zubehör. Das noch nicht abgebaute Kohlenfeld bildet eine wünschenswerte Ergänzung der sonst. Erwerbungen. Durch den Kauf der Berechtig. der „Saxonia“ ist die Ges. in den uneingeschränkten Besitz eines geschlossenen Kohlenfeld-Komplexes von ca. 785 ha gekommen. Der Kaufpreis des gesamten Besitzes der „Saxonia“ betrug M. 1 230 000, wovon 1908 M. 130 000 bar bezahlt sind, der Rest von M. 1 100 000 wurde durch Hingabe von nom. M. 285 000 neuer, ab 1./1. 1909 div.-ber. Aktien beglichen (s. b. Kap.). Um den Einstandspreis des von der „Saxonia' er- worbenen Kohlenfeldes mit dem der übrigen Erwerbungen in Einklang zu bringen, und um die, im Jahre 1908 verbuchten Provis., Stempel etc. auszugleichen, hat die Ges. auf dem Konto der Kohlenfelder und Kohlenabbaurechte eine besond. Abschreib. von M. 300 000 vorgenommen, ebenso eine Extraabschreib. von M. 400 000, wovon M. 300 000 auf die Eisen- bahnanlagen u. M. 100 000 auf Kohlenfelder entfielen. Die alten Saxonia-Anlagen (Brikett- fabrik etc.) wurden stillgelegt, dafür wurde auf den 1908 erworbenen Kohlenfeldern in Zeiss- holz in unmittelbarer Nähe des Tagbaufeldes (Grube Clara III) 1909/11 eine neue Brikett- fabrik von 8 Pressen erbaut. Produktion: 1904 1905 1906 1907 1908 1909 1910 Kohlen . . hl 20 211 950 21 446 376 26 187 027 28 365 253 30 644 894 31 710 358 29 576 114 Briketts . . Ctr. 9 167 454 9 686 228 12 423 511 13 368 433 14 274 525 14 984 568 13 830 961 Im Jahre 1910 beteiligte sich die Ges. Eintracht mit M. 1 000 000 (eingez. Ende 1910 M. 675 000) an der Matador Bergbau-Akt.-Ges. m. b. H. (St.-Kap. M. 2 000 000). Die zweite Million übernahm die Ilse Bergbau-A.-G.; die Matador-Bergbau-Ges. erwarb die Grube Marie bei Senftenberg Gebr. Reschke. Weitere Beteilig: mit M. 50 000 an der Land-Ges. Eigene Scholle G. m. b. H. in Frankf. a. O. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 600 000, erhöht 1892 um M. 700 000, 1895 abermals um M. 700 000, letztere angeboten den Aktionären zu 115 %, und zwecks Erweiterung der Anlagen und Vermehrung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 21./5. 1900 um M. 1 000 000 in 1000, ab 1./1. 1901 div.-ber. Aktien, übernommen von der Mitteldeutschen Creditbank zu 155 % ohne Zs., angeboten den Aktionären 3: 1 zum gleichen Kurse plus 4 % Zs. ab 21./5. 1900 bis zum Abnahmetage. Die Ges. vergütete der Bank 4 % vom Nominalbetrage der gezeichneten Aktien. Die G.-V. v. 11./11. 1905 beschloss Erhöhung des A.-K. um weiter M. 1 000 000 in 1000 ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien, übernommen von Mitteldeutsche Creditbank und Jacquier & Securius in Berlin zu 200 %, angeboten den Aktionären 4:1 v. 21./11.–4./12. 1905 zu dem gleichen Kurse. Agio mit rund M. 930 000 in den R.-F. Die neuen Mittel dienten zur Deckung der Baukosten der neuen Brikett- fabrik auf Grube Clara u. zur Rückzahl. der Oblig. Nochmals erhöht lt. G.-V. 23.3. 1909 um M. 1 000 000 (auf M. 6 000 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, übernommen von einem Konsort. zu 200 %, hiervon angeboten M. 715 000 den alten Aktionären 7: 1 vom 6.–19./4. 1908 zu 200 %. Mit M. 285 000 jungen Aktien wurde der Restkaufpreis des Besitzes der Akt.-Ges. Saxonia beglichen. Agio der M. 715 000 neuen Aktien mit M. 641 609 in R.-F.