Kohlenbergbau. 935 Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Komm.-Rat Adalb. Colsman, Langenberg: Stellv. Geh. Komm.- Rat Carl Klönne, Berlin; Herm. Tigler, Wiesbaden; Komm.-Rat Gust. Hilgenberg, Jul. Stempel, Essen. Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank; Berlin u. Köln: A. Schaaffh. Bankver.; Essen, Bochum, Gelsenkirchen u. Dortmund: Essener Credit-Anstalt; Essen: Essener Bankver; Elberfeld: Bergisch Märkische Bank. Bergwitzer Braunkohlenwerke Akt.-Ges. in Bergwitz, Bezirk Halle a. S. Gegründet: 25./2. 1905 mit Wirkung ab 1./1. 1905; eingetr. 12./4. 1905. Statutänd. 30./4. 1910, 20./4. 1911. Gründer siehe Jahrg. 1907/08. Die Ges. erwarb die Braunkohlen- werke u. Dampfziegelei Gniest G. m. b. H. bei Kemberg samt allem Zubehör. Kaufpreis M. 430 000, der übernommenen Waren M. 9510 u. des überhommenen Kredit.-Saldos M. 27 583. Zweck: Erwerb u. Betrieb des dem Braunkohlenwerke u. Dampfziegelei Gniest G. m. b. H. gehörigen Braunkohlenwerks nebst Dampfziegelei sowie and. Bergwerke. Zur intensiveren Ausbeutung der der Ges. gehörigen Kohlenlager sind noch 3 Tagebaue bei Rotta u. Gniest aufgemacht. Am Bahnhof Bergwitz ist eine Brikettfabrik mit 4 Pressen u. eine Dampf- ziegelei errichtet. Förderung bezw. Produktion 1905–1910: 94 590, 1 285 616, 1 903 673, 2 081 160, 2 309 836, 1 922 786 hl Kohlen, 20 828, 579 678, 966 874, 909 550, 978 400, 579 900 Ztr. Briketts. 1906–1910: 2 621 875, 4 007 735, 5 428 800, 6 205 270, 6 550 850 Stück Mauerst. u. 104, 430, 281, 192, 281 Ladungen Glassand. Ende 1906 hat sich die Ges. ein grösseres Kohlenfeld gesichert; dasselbe hängt mit dem Areal der Grube der Ges. Friedrich IV in Gniest zu- sammen u. wird seit 1907 durch Erweiterung dieser Grube ausgebaut. Neuanlagen u. An- schaffungen erforderten 1906 ca. M. 1 000 000, 1907 M. 443 862, 1908 M. 280 662, darunter M. 42 244 für Kohlenfelder, 1909 M. 169 769, hiervon M. 55 324 für Kohlenfelder; 1910 M. 317 870, davon entfallen M. 135 769 auf Abraum-Kto, ausserdem beanspruchte der Neu- schacht Roberts Hoffnung M. 663 454. An eigenen u. vollbezahlten Kohlenfeldern besitzt die Ges. nunmehr 1500 preuss. Morgen. Die elektr. Zentrale zu Bergwitz versieht die Stadt Wittenberg mit elektr. Licht. Verhandlungen wegen Lieferung an weitere Orte (Elbaue-Genossenschaft) sind im Gange. (Abgabe elektr. Energie 1910: 192 396 Kwst.) 1908 hat die Verwaltung in unmittelbarer Nähe der Brikettfabrik ein wertvolles Kohlenlager entdeckt u. durch zahlreiche Bohrungen aufgeschlessen. Notariell gesichert sind davon noch ca. 420 Morgen, nachdem ein Teil davon bereits käuflich erworben (s. oben). In der Haupt- sache ist das Feld durch Tagebau abzubauen, bei einer durchschnittlichen Kohlenmächtigkeit von 13 bis 18 m. Der förderfähige Kohleninhalt beträgt mindestens 325 000 000 hl, der selbst bei einem verstärkten Betriebe von 12 Pressen ca. 40 Jahre ausreicht. Kapital: M. 2 000 000 in 1000 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000 in St.-Aktien. Zur Tilg. der durch Abschreib. entstandenen Unterbilanz (Ende 1906 M. 87 909), sowie zur Vornahme weiterer Abschreib. haben Mitgl. des A.-R. 1907 M. 155 000 Aktien franko Valuta zur Verfüg. gestellt, die anderweitig verkauft wurden. Zur Tilgung der Ende 1909 neuerdings mit M. 345 913 ausgewiesenen Unterbilanz sowie zur Deckung der Wasser- regulierungs- Kosten überhaupt beschloss die G.-V. v. 30./4. 1910, dass das A.-K. von M. 1 000 000 im Verhältnis von 3 zu 1 zus. gelegt u. dann wieder um 667 000 M. erhöht wird. Den Aktionären wurde aber freigestellt, die Zus. legung ihrer Aktien dadurch abzuwenden, dass sie entweder von je 3 Aktien der Ges. 2 Aktien zur freien Verfügung überlassen oder eine Zuzahlung in bar in Höhe von 50 % des Nennbetrages ihrer Aktien leisten (Frist 27./5. bezw. 6./8. 1910). Die Zuzahlung von 50 % wurde auf alle M. 1 000 000 geleistet, sodass die die Zus. legung unterblieb. Die G.-V. v. 20./4. 1911 beschloss dann die Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (auf 2 000 000) durch Ausgabe von 1000 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, die eine Vorz.-Div. geniessen. Diese neuen Vorz.-Aktien wurden von der Kuttowitzer Braunkohlenwerks-Ges. m. b. H. in Teplitz zu pari übernommen. Hypoth.-Anleihe: I. M. 750 000 in Oblig., aufgenommen lt. G.-V. v. 5./4. 1906. Stücke à M. 1000 u. 500, rückzahlbar zu 105 % Tilg. ab 1910 durch jährl. im Sept. auf 2 . Noch in Umlauf Ende 1910: M. 727 500. II. M. 500 000 in Oblig., aufgenommen im J. 1909. Zahlst.: Ges.-Kasse; Dessau: Anhalt- Dessauische Landesbank u. Fil.; Bernburg: Levi Calm & Söhne. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Kohlenfelder 715 000, Grundstücke 140 206, Gebäude 513 000, Masch. u. Utensil. 611 500, Drahtseilbahn 254 000, Anschlussgeleis 46 200, elektr. Anl. f. sämtl. Betriebe 140 500, Mobil. 21 800, Pferde, Wagen u. Geschirre 2750, Grubenbau 211 500, Sandwäscherei 12 000, Abraum 85 800, Elektr. -Werk Wittenberg 300 000, Disagio 19 500, 36, Wechsel 148, Debit. 114 952, Neuschacht Roberts Hoffnung 956 545, vorausbez. Zs. 7841, Bestände: Briketts 36 000, Kohlen 975, Steine 6110, Glassand 960, Material. 8583. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Oblig. I. 727 500, do. II. 500 000, do. Zs.-Kto 7852, Kredit. 1 970 557 Sa. M. 4 205 909. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 345 913, Handl.-Unk. 60 531, Gruben- betrieb 147 849, Ziegelei do. 71 783, Brikett do. 302 257, Sandwäscherei do. 2309, elektr. Betrieb 67 670, Drahtseilbahn 16 920, Gefälle 18 080, Geschirr-Unk. 5725, Versich. 8105, Steuern