948– Salz- und Kali-Bergwerke. Kalibergwerke Sollstedt in Höhe von ¼ der Anteile zum Selbstkostenpreise für ungefähr M. 1 750 000 zu erwerben. Diese Option wurde im Juni 1907 ausgeübt, indem Sollstedt in eine 100teilige Gew. umgewandelt wurde, von deren Kuxen Aschersleben 25 Stück zum Selbst- kostenpreise von M. 1 500 000 erhielt; erste Ausbeute 1906/07 M. 90 000, 1908 M. 90 000, 1909 M. 45 000 (½ Jahr). Den Kaliwerken Aschersleben ist ausserdem noch eine Gewinn- beteilig. von / % an einem weiteren Viertel der Sollstedt-Kuxe gewährt worden. Diese Beteilig. besteht aus der Hälfte desjenigen Gewinnes, welcher eine Verzins. v. 6 % des Anlage- kapitals übersteigt. Weiter hatte die Ges. eine Beteil. an einem südöstlich von Sollstedt um die Ortschaft Gebra belegenen und mit wertvollen Funden aufgeschlossenen Felder- komplex zum Selbstkostenpreise von dem Vorbesitzer Herm. Schmidtmann in Höhe von 51 % erworben, Ende 1909 mit M. 142 248 zu Buch stehend. Dieser Anteil wurde Mitte 1910 mit ungefähr M. 1 259 000 Nutzen verkauft. Die Ges. hat Mitte 1909 die oben erwähnten 25 Sollstedtkuxe nach Amerika verkauft und erhält dafür Doll. 1 000 000 bar gegenüber einem Buchwert von M. 1 500 000. Abgesetzt wurden 1901–1910: 164 078, 115 724, 90 249, 117 298, 103 659, 90 637, 79 864, 62 293, 64 402, 241 405 dz 80 % Chlorkalium, 104 607, 105 875, 116 765, 139 112, 50 562, 56 392, 71 132, 55 396, 44 915, 173 074 dz 90 % Kalisulfate, 73 348, 75 285, 53 722, 93 584, 107 023, 106 288, 72 570, 90 932, 118 451, 412 164 dz Düngesalz, 31 580, 29 654. 16 984, 35 781, 31 199, 27 215, 17 583, 15 958, 16 713, 43 550 dz Kieserit, 72 257, 78 293, 81 325, 88 268, 87 982, 110 864, 75 272 kg; 1452, 1929, 1161 dz Brom u. Nebenprodukte; 402, 104, 404, 452, 501, 320, 322, 314, 197, 613 dz Boracit, 1 069 878, 747 768, 927 847, 733 721, 1 081 592, 1 090 634, 1 004 054, 920 978, 876 602, 1 931 612 dz Kainit u. Sylvinit, 1901–1910 25 990, 1116, 1208, 1369, 1249, 528, 428, 436, 488, 8539 dz Karnallit u. Bergkieserit. Die Beteiligungen im Kalisyndikat betrug für 1909 29.28 Tausendstel; dem neuen, ab 1./1. 1910 in Wirksamkeit getretenen Kalisyndikat ist die Gesellschaft jedoch nicht beigetreten, die Verwaltung hat dagegen im Juli 1909 mit dem amerikanischen Nordtrust Kali-Lieferungsverträge, die sogenannten Bradley- Verträge, abgeschlossen. Gleichzeitig wurde, um die Ausnutzung der vollen Produktions- fähigkeit des Werkes zu sichern, mit dem Werke Sollstedt vereinbart, dass die Kaliwerke Aschersleben die durch die Bradley-Verträge noch nicht erschöpften Quanten der Voll- produktion an Sollstedt verkaufen, und zwar zu gleichen Preisen u. Bedingungen, die Sollstedt mit seinen amerikan. Abnehmern festgesetzt hatte, u. die mit denen der Bradley-Verträge genau übereinstimmen. Gegenstand dieses mit Sollstedt getätigten Lieferungsvertrages beläuft sich auf ca. 15 000 t K0 jährlich. Im Nov. 1910 kam zwischen der Ges. u. dem Kali- syndikat eine Vereinbarung zustande, nach der letzteres den kommissionsweisen Verkauf der Inlandsquoten der Ges. für 1910 u. 1911 übernimmt. Die amerikan. Verträge der Ges. werden dadurch nicht berührt. Durch das Reichskaligesetz von 1910 hat die Ges. eine Quote von 22.28 (jetzt 21.50) Tausendstel erhalten. Die G.-V. v. 20./3. 1909 genehmigte den Antrag der Verwaltung, sich an einer zu begründenden Ges. m. b. H. zur Herstellung u. zum Vertriebe eines neuen Baustoffes, Tekton, welcher aus den Abfällen von Magnesiaverbindungen hergestellt werden soll, zu beteiligen. Zu einer Versuchsanlage in Aschersleben wurden zunächst M. 200 000 verausgabt; hiervon 1910 M. 100 000 abgeschrieben. An weiteren Beteilig. besitzt die Ges. eine Beteilig. an der Hannoverschen Kolonisations- u. Moorverwertungs-Ges. von M. 300 000 mit 75 % Einzahlung. Dieses Unternehmen befindet sich noch im Baustadium. Die Ausbeutung eines elektro- lytischen Patentes, die zum Teil im Verein mit der Firma Siemens & Halske, zum Teil für eigene Rechnung von Aschersleben erfolgt, hat die Ges. 1910 weiter ausgedehn. Die bis Ende 1910 dafür verausgabten M. 800 000 sind unter Konto „Beteilig. an anderen Unter- nehmungené“ verbucht. Drei Aktionäre der Ges. hatten die Beschlüsse der G.-V. v. 15./3. 1907 betr. Ablehnung des Revisionsantrags, Genehmigung der Bilanz von 1906 und Dechargeerteilung auf dem Klagewege angefochten; ein Aktionär hat seine Klage bereits zurückgezogen. Der Prozess ist noch in erster Instanz bei dem Landgericht zu Halberstadt anhängig. Auf Verlangen einer Aktionär-Vereinigung war zum 2./4. 1910 eine a. o. G.-V. mit fol- gender Tagesordnung einberufen worden: a. Aufklärung über die Lieferungsverpflichtungen der Kaliwerke Aschersleben aus den Verträgen vom Juli 1909 u. Beschlussfass., ob u. unter welchen Beding. diese Verträge auszuführen sind. b. Bestellung einer Revisions-Kommission sowie von Revisoren gemäss § 266 H.-G.-B., insbesond. über die zu a erwähnten amerikan. Verträge, sowie über die Vorgänge, die schliesslich zur völligen Aufgabe der Beteiligung an Sollstedt geführt haben. Beschlussfass. über die Einleit. einer Schadenersatzfeststellungs- klage für die Ges. gegen jetzige oder frühere Mitgl. des A.-R. u. Vorstandes. c. Abberuf. der Mitgl. des A.-R. Herm. Schmidtmann u. Waldem. Schmidtmann; Neuwahl zum A.-. d. Stellungnahme zum Entwurf eines Reichskaligesetzes. e. Stellungnahme zum event. Ein- tritte der Kaliwerke Ascherslehen in das Neue Kalisyndikat G. m. b. H. f. Beschlussfass. über Ausüb. der nach Erklär. des A.-R. u. des Vorstands den Kaliwerken Aschersleben zu- stehenden Berechtig., an Stelle der Shares der International Agricultural Company die Bar- zahl. mit ca. M. 4 200 000 zu verlangen (inzwischen geschehen, auch die erste u. zweite Rate mit zus. M. 2 103 124 bereits eingegangen). Diese G.-V. ernannte zur Prüf. der genannten Punkte eine Revisionskommission, welche der G.-V. v. 15./6. 1910 Bericht erstattete. In dieser G.-V. wurde auf Verlangen der Minderheit die Beschlussfassung über Bilanz u. Entlastung ausgesetzt, die Baroption für die 25 Sollstedt-Kuxe auszuüben beschlossen u. die Erhebung *