Salz- und Kali-Bergwerke. gewiesen. Mit dem Schachtbau wurde im Herbst 1905 nach dem Gefrierverfahren begonnen. In 122 m Teufe wurde das Gefrierverfahren eingestellt, da dasselbe nicht zum Ziele führte, und das Abteufen nach dem Abbohrverfahren von Kind-Chaudron aufgenommen. Der Wasserabschluss erfolgte im Okt. 1909 in einer Teufe von 170 m, das ist ca. 75 m im kompakten Steinsalz. Das Abteufen wurde dann am 29./11. 1909 wieder aufgenommen. Ende des J. 1909 war der Schacht bis ca. 230 m abgeteuft u. bis 200.5 m ausgemauert. Inzwischen sind die Abteufarbeiten rasch weitergegangen, sodass der Schacht im Juli 1910 die Endteufe von 692 m erreichte und voll in Mauerung stand. Bei 450, 525, 600 u. 675 m sind Füllörter angesetzt. Die von dem Füllort der 525 m Sohle nach Osten angesetzte Horizontalbohrung hat folgende Kaliläger nachgewiesen: 150.4.– 154.83 m östl. vom Füllort der 525 m Sohle ca. 4.5 m Hartsalz mit durchschnittl. 18.1 % K0Cl. = 11.4 % K20, 158.25 bis 161 m östl. vom Füllort der 525 m Sohle ca. 2.75 m Hartsalz mit durchschnittl. 21.8 % K0I = 13.8 % K:0. Nachdem inzwischen wegen des Schachtausbaues die Horizontalbohrung längere Zeit geruht hat, konnte der Vorst. im Sept. 1910 berichten, dass von der 525 m Sohle aus nach Westen bisher folgende Hartsalzläger festgestellt worden sind: von 100 bis 101.20 m 1.2 m mit durchschnittl. 20.1 % KCl = 12.7 % K:0, von 155–166 m nach Aus- scheidung einer zus. hängenden geringerwert. Partie von 1.5 m Dicke ein 9.5 m mächtiges Hartsalzlager von 20.4 % KCl = 12.9 % K:0. Unter dem 2./10. 1910 berichtete der Vorst. weiter, dass die von der 525 m Sohle durch Horizontalbohrung nach Osten erschlossenen Hartsalzläger auch mit der Strecke auf der 600 m Sohle angefahren worden sind, und zwar nach den Analysen der Hackproben in folgender Mächtigkeit und Qualität: Von 149.15 bis 154.65 5.5 m mit durchschnittlich 21.0 % K0Cl = 13.2 % K:0, von 157.35–160.35 3 m mit durchschnittl. 19.6 % K0Cl = 12.4 % K:0. Die Grubenanschlussbahn nach Station Ehlers- hausen ist seit Anfang 1906 im Betrieb. Ende des J. 1909 wurde die Genehmig. zur Erricht. einer Chlorkaliumfabrik zur täglichen Verarbeit. von 5000 dz Rohsalz, darunter bis zu 2000 dz Carnalit, mit Ableit. von 1, 1 1/sec. Endlauge von 33 % Salzgehalt in die Aller unterhalb Celle erteilt. Da die Ges. nach den bisherigen Aufschlüssen nur mit Hartsalz für die fabrikator. Verarbeit. zu rechnen hat, so wird vorläufig lediglich eine Hartsalzaufbereitungs- anstalt gebaut u. wurde solche für eine werktägl. Verarbeit. von 2400 dz in Auftrag ge- geben. Die Fabrik kam Ende März 1911 in Betrieb. Weiter sind die Rohsalzmühle mit Verladestation u. das eiserne Fördergerüst mit Schachtgebäude geliefert worden, sodass das Werk seit Dez. 1910 voll ausgebaut ist. Die Förderung wurde im Dez. 1910 aufgenommen. Mit der benachbarten Gew. Riedel ist eine Verständigung wegen einer durchschlägigen Ver- bindung der beiden Schächte auf der 525 m Sohle erzielt worden. Arb.-Wohnungen sind in der Nähe des Werkes von einem Bauverein gebaut worden. 8 Häuser für je 4 Familien sind bereits fertiggestellt, weitere 5 gleichartige Häuser befinden sich im Bau. Die Ges. ist mit M. 75 000 an der Celler Schleppschiffahrts-Ges. beteiligt, wovon 1908 M. 15 000 abge- schrieben wurden. Der Ges. wurde Mitte 1911 von dem Kalisyndikat eine provisorische Quote von 4.06 Tausendstel zugewiesen. ― Kapital: M. 3 000 000 in 1000 Vorz.-Aktien u. 2000 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 11./3. 1905 um M. 1 400 000 (auf M. 2 000 000) in 1400 Aktien begeben zu pari plus Stempel, vollgezahlt seit 2./7. 1906. Zur Beschaffung weiterer Mittel zum Ausbau des Werkes beschloss die G.-V. v. 27./5. 1909 Erhöhung des A.-K. durch Ausgabe von 1000 5 % Vorz.-Aktien zu pari, mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, die sämtlich gezeichnet wurden; ein- gezahlt je 25 % am 15./6., 1./10. u. 15./12. 1909, restliche 25 % am 1./2. 1910 eingefordert. Die Vorz.-Aktien geniessen ausserdem Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Die Ges. ist b erechtigt, die Vorrechte der Vorz.-Aktien gegen Zahlung von M. 250 pro Vorz.-Aktie und der etwa noch rückständigen Div. auf die Vorz.-Aktien abzulösen. Das Ablösungsrecht kann vom 1./1. 1914 ab auf Beschluss des A.-R. ausgeübt werden. Zur Ermöglichung dieser Aus- zahlung von M. 250 pro Vorz.-Aktie ist ein R.-F. zu bilden. In denselben sind, bis die zur Ablösung des Vorrechts erforderliche Summe erreicht ist, nach Ermessen des A.-R. jährlich bis zu 25 % des nach Ausschüttung der Vorz.-Div. und etwaiger Rückstände verbleibenden verteilbaren Reingewinns abzuführen. Über höhere Zuwendungen zu diesem R.-F. ent- scheidet die G.-V. Hypoth.-Anleihe: M. 2 500 000 in 5 % Oblig. à M. 1000 u. 500, rückzahlbar zu 103 %, aufgenommen 1911 lt. G.-V. v. 28./11. 1910 bei einem Konsort. (Essener Bankverein etc.). ILIlg, ab 1/7. 1916. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rückl., bis 5 % vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, der verbleib. Gewinn an beide Aktienkategorien gleichmässig. Der A.-R. erhält 10 % Tant. (einschl. einer festen Jahresvergüt. von M. 1000 pro Mitgl.). Wegen Bildung eines R.-F. zur Ablös. der Vorrechte der Vorz.-Aktien siehe bei Kap. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Felderwerb u. Gerechtsame 456 515, Bohrkosten 164 013, Schachtbau 1 428 530, Betriebs- Unk. 132 845, Krankenkassen- u. Knappschafts- beiträge 25 662, Aus- u. Vorricht.-Kto 569, Schachtgebäude u. Förderturm 90 015, Betriebs- masch. 58 913, Rohsalzmühlen-Gebäude 107 531, do. Masch. u. Apparate 110 488, Verlade- station 24 711, Rohsalzschuppen- u. Transportanlage 78 607, Chlorkalium-Fabrikgebäude 109 854, do. Masch. u. Apparate 84 965, elektr. Kraft- u. Lichtanlage 141 320, Kessel-, Wasserversorg. u. Rohrleit. 206 385, Werkstättenmasch. 22 813, Grundstücke 113 863, provis. Bauten 17 129,