Salz- und Kali-Bergwerke. 963 arbeiten, sowie auf Abteufen des Schachtes. Die Gerechtsame in den Gemeinden Abbensen, Oedesse, Eddesse, Wendesse, Edemissen, Oelerse u. Schwüblingsen umfassen rund 4000 ha. Erbohrt wurden Hartsalz, Sylvinit u. Steinsalz. Die G.-V. v. 9./12. 1904 beschloss, zum Schachtabteufen überzugehen; die Mittel hierzu wurden z. T. durch Ausgabe von 1500 neuen Aktien à M. 1000 aufgebracht (s. b. Kap.). Die Schachtabteufungsarbeiten u. die Anlagen sind Anfang 1905 in der Gemarkung Oedesse in Angriff genommen worden; es ist auf eine Tiefe von 700 m zu rechnen. Nach Herstellung der Tagesanlagen etc. ist Mitte April 1906 mit dem eigentlichen Abteufen begonnen worden. Bis März 1907 wurde eine Teufe von 195,40 m erreicht, als ein Wassereinbruch stattfand, an dessen Bewältigung bis Mitte 1910 gearbeitet wurde. Die Abteufungsarbeiten wurden dann wieder aufgenommen und machten gute Fortschritte. Bis Ende Juni 1911 war eine Teufe von 730 m erreicht. Die Endteufe ist bis 800 m in Aussicht genommen. Die Tagesanlagen für den Ausbau des Werkes sind in Angriff ge- nommen. Zur Ausführ. kommen: eine Vergrösserung des Kesselhauses u. der Werkstätten, ein Fördergerüst, eine elektrische Kraftanlage, ein Mahlwerk mit Verladeeinrichtung, eine Chlor- kaliumfabrik u. eine Grubenanschlussbahn. Das in der Tiefbohrung III erbohrte Hartsalzlager wurde Anfang 1911 in regelmässiger Lagerung in 540 m Teufe im östlichen Querschlag in einer Mächtigkeit von etwa 4 m angetroffen. Dasselbe Lager wurde auch in etwas grösserer Mächtig- keit im Querschlag bei 600 m Teufe u. im Schachte selbst von 612 m an durchfahren. Kapital: M. 5 000 000 in 4000 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 9./12. 1904 um M. 1 500 000 in 1500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1905, übernommen von der Gew. Ludwig II in Stassfurt zu 100 %, angeboten den Aktionären 5:3 vom 2.–16./1. 1905 zu 100 %, einzuzahlen 25 % nebst 4 % Zs. ab 9./12. 1904, mit Reichsstempel u. Schlussscheinstemp. bei der Zeichnung, weitere 10 % bis 28./12. 1905, 25 % bis 25./5. 1906, 25 % bis 15./11. 1906 u. restl. 15 % zum 9./3. 1907, jetzt also voll eingezahlt. Die a. o. G.-V. v. 10./5. 1907 beschloss das A.-K. bis um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000) zu erhöhen durch Ausgabe von 5 % Vorz.-Aktien. Diese erhielten ferner das Anrecht auf Nachzahlung rückständig gebliebener Div. u. müssen bei Liquidation der Ges. oder im Falle ihrer Amort. mit 110 % vor allen anderen Aktien befriedigt bezw. zu demselben Kurse zurückgekauft werden. Einen weiteren An- spruch als 5 % am Reingewinn haben die Vorz.-Aktien nicht. Hiervon wurden zunächst nur M. 1 000 000, die ab 1./1. 1907 an der Div. teilnehmen, zu pari ausgegeben und zu pari von der Kali-Bohrges. ,Oelerse“ zu Hildesheim übernommen. Näheres über die Ges. siehe Jahrg. 1908/09 dieses Handb. Die weitere M. 1 000 000 Vorz.-Aktien der Hannov. Kaliwerke sollen je nach Bedarf ausgegeben u. vom 1./1. desjenigen Jahres ab an der Div. teilnehmen, in dem sie ausgegeben werden. Die Beschlüsse vom 10./5. 1907 müssen bis spät. 31./12. 1912 durchgeführt sein. Laut gerichtl. Eintrag. v. 19./6. 1907 wurden bis M. 1 000 000 in Vorz.- Aktien emittiert. Die neuen Mittel dienten zum weiteren Ausbau der Bergwerksanlagen u. zur Beschaffung von Betriebseinrichtungen. Die noch 1911 einzuberufende G.-V. beschliesst zur Fertigstellung der Anlagen weitere Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 (also auf M. 6 000 000) in 1000 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911. Die G.-V. v. 23./6. 1911 genehmigte zu gleichem Zwecke die Aufnahme einer Oblig.-Anleihe bis zur Höhe von 2 Mill. M. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Div. an Vorz.-Aktien, hierauf 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von zus. M. 6000), Rest Super-Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Die Div. der Vorz.-Aktien ist auf 5 % beschränkt. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Bergwerksbesitz 2 503 994, Schacht (Abteufen) 2 000 553, Grundstücke 110 108, Aufforstung 2524, Anschlussbahn 4131, Zechenplatz u. Einfriedigung 4898, Gebäude 109 192, Masch. u. Kessel 54 224, elektr. Kraft- u. Beleucht.-Anlage 11 643, Wasserversorgungsanlage 13 365, Dampfleitungen 2181, Geräte 26 891, Magazinbestände 6170, Kaution 2118, Kassa 1056, Avale 5000, Lohnvorschuss 215, Bankguth. 19 270, Debit. 505, Verlust 460 802. – Passiva: St.-Aktien 4 000 000, Vorz.-Aktien 1 000 000, Lohnvortrag 8539, Frachten-Vortrag 1595, Avale 5000, Darlehn 304 345, Kredit. 19 366. Sa. M. 5 338 847. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 358 796, allg. Verwalt.-Kosten 51 307, Zs. 3524, Abschreib. 48 210. – Kredit: Miete u. Pacht 1036, Verlust 460 802. Sa. M. 461 838. Kurs: Die Aktien sind noch an keiner Börse eingeführt. Kurs im freien Verkehr am 30/6. 1911: 84 %. Dividenden 1900–1910: Bisher 0 % (Baujahre). Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Bergassessor Rud. Meyer, Peine. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Bankier Ludwig Delbrück, Berlin; Stellv. Geh. Komm.-Rat Dr. h. c. Hch. Lehmann, Hallea. S.; Bergrat Hans Freih. von Morsey-Picard, Cassel; Konsul a. D. Felix Zomber, Bankier Herm. Gumpel, Hannover; Kaufm. Arthur Schmidt, Schöneberg-Berlin; Bergrat Paul Neubauer, Stassfurt; Gen.-Dir. Dr. Wilh. Feit, Dir. Herm. Jacobsohn, Leopoldshall; Geh. Komm.-Rat Herm. Frenkel, Berlin. Zahlstelle: Berlin: Delbrück Schickler & Co. Kaliwerke Benthe, Akt.-Ges. in Hannover-Linden, Marktplatz 2, I. Gegründet: Am 19./1. 1901; eingetr. 8./3. 1901. Gründer s. Jahrg. 1904/1905. Letzte Statutänd. 15./3. 1905. Die Gew. Wallmont brachte ihr in der Gemarkung Benthe (Prov. 61*