Salz- und Kali-Bergwerke. Hannover) belegenes Kaliwerk als Einlage in die A.-G. ein, indem sie dieselbe der letzteren nur berechnet mit M. 768 357.15. Die A.-G. übernahm und verpflichtete sich, zu tilgen die nach der Bilanz vorhandenen Passiva des Bergunternehmens Benthe im Betrage von M. 123 357.15, sodass sich der Saldowert der Einlage auf M. 645 000 belief. Zweck: Erwerb, Pachtung, Errichtung und Betrieb von Bergwerken u. sonst. industriellen Anlagen, Gewinnung, Verarbeitung und Verwertung von Bergbauprodukten und daraus her- gestellten Fabrikaten. Nach Einstellung des Kalibergbaues 1901 (s. darüber J ahrg. 1902/1903) hat die Ges. eine Saline erbaut, deren Baukosten einschl. Sieb- u. Transportvorricht. sich auf etwa M. 500 000 beliefen u. die seit 10./5. 1902 im Betriebe ist; sie hat Bahnanschluss nach Ronnenberg. Die Ges. hat unter Aufrechterhaltung ihrer ca. 300 ha grossen Gerechtsame nach einem vertragl. Abkommen mit den Beteiligten die Erlaubnis erhalten, aus benachbarten Feldern Soole zu entnehmen. Ferner ist ein Abkommen dahin getroffen worden, gegen Zahl. eines Wartegeldes den Vertrag betreffs der Kaligerechtsame weiter aufrecht zu erhalten. Die Ges. gehört seit 1904 dem Norddeutschen Salinen-Verbande an, und zwar mit allmählich steigender Beteilig. (für 1906 an 130 000 dz., für 1907 auf 140 000, für 1908 auf 150 000 dz). Die 1901 beschlossene Beschränkung des Betriebes wurde lt. G.-V. v. 15./3. 1905 aufgehoben u. deshalb beschlossen, die Kalisalzgewinnung wieder aufzunehmen und zwar mittelst des Aussolungsverfahrens. Nachdem mit dem Bohrloch das auszusolende Kalilager bei 908 m erreicht war, wurde eine Mammutpumpe zur Hebung der Laugen eingebaut. Am 30./8. 1905 rissen aber die Pumpenrohre, u. es war bisher nicht möglich, diesen Schaden vollständig zu beseitigen, sodass es bisher zu einem regel- u. betriebsmässigen Auslaugen der Kalisalze in Benthe noch nicht gekommen ist. Von seiten benachbarter Kaliwerke u. der Vereinigung der Kaliwerke in Magdeburg u. Hannover wurde bei den Behörden ein Verbot des Aussolens der Kalilagerstätten herbeigeführt u. es erfolgte 1906 vom Kgl. Oberbergamt Clausthal eine Bergpolizei-Verordnung, welche ab 29./8. 1906 die Gewinnung von Kalisalzen in Bohrlöchern und Schächten durch planmässiges Auslaugen der Lagerstätte untersagte. Da auch der Handelsminister das Verbot bestätigte, so hat die Ges. die zwei benachbarten Kaliwerke, Ronnenberg u. Hansa-Silberberg in deren Interesse das Verbot erfolgt ist, wegen Schaden- ersatz verklagt, doch hat auch das Oberlandesgericht Celle als Berufungsinstanz die Klage im Okt. 1908, ebenso 1909 das Reichsgericht abgewiesen. – Die Ges. Benthe besitzt auch die Genehmigung zum Bau einer Chlorkaliumfabrik, die aber infolge der geschilderten Verhältnisse bisher nicht errichtet wurde; die Frist wurde 1908 auf 3 Jahre verlängert; auch die im Jahre 1909 nachgesuchte Erlaubnis zur Errichtung einer chemischen Fabrik bezw. zum Ausbau derselben wurde vom Bezirksausschuss der Stadt Hannover versagt. In den letzten Jahren war nur Salinenbetrieb im Gange; Anfang 1911 wurde dann die Lieferungs- quote in Siedesalz auf 5 Jahre gegen eine Barvergütung an den Norddeutschen Salinen- Verband übertragen. Infolge dieses Abschlusses hat die Ges. den Betrieb ihrer Saline am 15./5. 1911 stillgelegt; die noch vorhandenen Salzmengen werden sukzessive zum Ver- kauf gebracht. Neuerdings plant die Ges. die Ausnützung u. Verwertung ihrer Kalifelder, zu welchem Zweck der Reingewinn aus 1910 (M. 91 390) in Res. gestellt wurde. Zugänge auf Anlage-Konti 1909 u. 1910 M. 166 615, 12 590. Kapital: M. 2 000 000 in abgest. 2000 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. 3 004 000, voll eingez. seit 5./2. 1905. Zur Tilg. der 1904 auf M. 561 541 angewachsenen Unterbilanz u. zur Vornahme von Abschreib. beschloss die G.-V. v. 15./3. 1905 Herabsetzung des A.-K. um M. 1 004 000 auf M. 2 000 000 durch Ankauf von 4 Aktien u. Zus. legung der übrigen im Verhältnis 3:2. Frist 10./10. 1905. 6 nicht eingereichte Aktien wurden für kraftlos erklärt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis zu 5 % zu Sonder-Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf bis 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. (mind. zus. M. 10 000) an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundst. 93 000, Wege 1000, Brunnen 2700, Kaut.- Effekten 56 988, Gerechtsame 346 600, Eisenbahn-Grundstück 54 170, Konz. einer Chlor- kaliumfabrik 1, elektr. Anlage 4465, Sieb- u. Transportvorrichtung 14 580, Aval-Debit. 150 000, Kassa 3003, Schacht-, Tief- u. Tagesbau 444 000, Wohnhäuser 32 340, Eisenbahnbau 110.000, Pferde 1200, Kanalisation 2375, Salzlager 14 526, vorausgez. Betriebskosten 579, Utensilien 12 500, Masch. 63 900, Material 14 542, Debit. 280 436, Fabrik-Anlage 657 600, Neben- Produktelager 28 637, Säcke 8142, Wechsel 13 479. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. 26 977, Delkr.-Kto 14 500, Avale 150 000, R.-F. 18 425 (Rückl. 5495), Sonderrücklage 95 187 (Rückl. 91 390), Div. für 1909 90 000, do. alte 620, Frachten 2056, Vergüt. an A.-R. u Tant. an Vorst. 13 000. Sa. M. 2 410 766. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 1911, Gen.-Unk. 29 539, Abschreib. 59 905, Reingewinn 109 885. – Kredit: Vortrag 6889, Verkaufs-Kto 193 363, Zs. 988. Sa. M. 201 242. Kurs: Die Aktien werden an keiner Börse notiert. Kurs im freien Verkehr am 1. 1 %. Dividenden 1901–1910: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 2, 4, 4½, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Div. für 1909 ab 1./7. 1911 gezahlt. Direktion: Dir. Eugen Moll. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Alb. Rambke, Hannover; Stellv. Ober-Ing. J. L. Kruft, Essen; sonst. Mitgl.: Amtsrat Herm. Kücken, Neuwegersleben; Amtsrat C. Vollrath, Bahrdorf; Bankier Gust. Dammann, Hannover. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hildesheim: Hildesheimer Bank; Hannover: Gebr. Dammann.