Salz- und Kali-Bergwerke. 969 Plan, nach welchem durch Abgabe von Feldesteilen seitens der Gew. Frisch Glück und Desdemona ein neues Grubenfeld für die Gew. Elsbeth gebildet werden sollte, zunächst auf- zugeben und für jede der beiden genannten Gewerkschaften einen besonderen zweiten Schacht abzuteufen. Es wird jedoch geplant, in der Nähe der Grenze der Grubenfelder zwischen Desdemona und Frisch Glück eine Bohrung niederzubringen und dann gegebenenfalls die bereits früher in Aussicht genommene Abtrennung vorzunehmen. Gew. Desdemona: Es wurden 1910 abgesetzt: Chlorkalium à 80 % KCl 45 899 dz, Kalidünger à 38 % K: 0 5100 dz, Schwefelsaures Kali à 90 % K S0. 33 568 dz, Kalidüngesalz à 20 % K:0 7374 dz, do. à 30 % K20 7318 dz, do. à 40 % K 0 64 672 dz, Kainit (Gruppe II) 499 192 dz, Carnallit (Gruppe I) 22 569 dz, oder umgerechnet auf K: 0 136 591 dz gegen 107 399 dz in 1909. Ausserdem wurden 1910 15 950 dz Nebenprodukte des Fabrikbetriebes abgesetzt. Der Gesamtumsatz beträgt M. 2 528 954 gegen M. 2 130 057 in 1909. Der Brutto- überschuss für 1910 beträgt M. 1 777 958, hiervon sind in Abzug zu bringen für Gen.-Unk., Tant., Versich., Anleihe-Zs., Syndikatsspesen, Rückstell. f. Preisausgleiche, Gefälle, Steuern, Reichsabgaben M. 626 638, f. Austauschvergüt. u. Entschädig. f. Quotenübertragungen M. 198 193, f. Abschreib. M. 300 000, zus. M. 1 124 832, sodass ein Reingewinn von M. 653 125 verbleipt, davon wurden verwendet für Ausbeute M. 650 000, so dass M. 3125 als Vortrag verblieben. Behufs Ermittlung eines günstigen Ansatzpunktes für den zweiten Schacht wurden 1910 zwei Bohrungen von 265 bezw. 226 m Teufe niedergebracht. Da mittels der Bohrung Nr. II das jüngere Steinsalzlager schon bei 213 m angefahren wurde und sie auch viel günstigere Deckgebirgsverhältnisse zeigte als die Bohrung Nr. I, ist der neue Schacht, zu welchem am 28./3. 1911 der erste Spatenstich getan wurde, auf das Bohrloch Nr. II gesetzt worden. Dasselbe befindet sich in ca. 500 m südwestlicher Entfernung vom Hauptschachte. Gew. Wilhelmshall-Oelsburg. Die letzten Misserfolge (Ersaufen des im Abteufen be— griffenen Schachtes) haben davon abgehalten, die weitere Erschliessung der Grubenfelder in Angriff zu nehmen. 1908 gelangten auf Wilhelmshall ca. M. 3 000 000 aus der Kuxen- besitz-Res. zur Abschreib. 1910 wurden die 1000 Kuxe einem Konsort. verkauft. Der Kauf- preis betrug M. 1 000 000, welcher für die Heldburg-A.-G. in Form einer Grundschuld auf die Gew. Wilhelmshall eingetragen worden ist. Ferner sind der Ges. 50 zubussefreie Kuxe zurückgegeben worden. Die Grundschuld ist zum Preise von M. 940 000 abzüglich der Zinsen bis 1./10. 1911 verkauft. Wegen der Zubussefreiheit auf die 50 Kuxe hat das Konsort. bei der Deutschen Palästina-Bank in Berlin M. 150 000 hinterlegt, aus welchem Betrage die er- forderlich werdenden Zubussen bestritten werden. Vom Verkaufe war die Saline Oelsburg ausgeschlossen, welche am 5./7. 1910 mit allen Aktiven und Passiven in den Besitz der neu gegründeten Saline Oelsburg G. m. b. H. in Hildesheim übergegangen ist. Anlässlich der Verkaufstransaktion der Gew. Wilhelshall gelangten 1910 noch M. 1 626 604 auf dieselbe zur Abschreibung. Gew. Cecilienhall. Hiervon 1905 251 Kuxe für M. 56 526 erworben. Als Resultat der Bohrtätigkeit wurde Mitte 1908 festgestellt, dass die Kalisalzlagerstärke von Cecilienhall für einen selbständigen Abbau nicht ausgedehnt genug u. das Niederbringen eines Schachtes infolgedessen nicht zu empfehlen ist. Es wurde deshalb am 27./1. 1909 die Auflös. der Gew. beschlossen. Die Heldburg-A.-G. hat demnach ihren Besitz an Kuxen dieser Gew. abgeschrieben. Die Gew. bezw. deren Restbesitz, das Eisensteingrubenfeld Bismarck VII im Forstbezirk Ruhla konnte noch nicht verwertet werden. Im Nov. 1911 pachtete die Ges. das Kalibergwerk der Gew. Rastenburg (Sachsen-Weimar) für die Zeit v. 1./1. 1911–31./12. 1912 und erwarb 251 Kuxe mit einer bis 31./12. 1912 lauf. Option auf die restlichen 749 Kuxe, die wahrscheinlich ausgeübt werden dürfte. Bei der kurzen Zeit, während welcher das Pachtverhältnis besteht, d. h. v. 1./1.–21./4. 1911, hat es sich gezeigt und bestätigt, dass die auf Rastenberg vorliegenden Lagerungs- und sonst. Ver- hältnisse des Bergwerksbetriebes den gehegten Erwartungen nach jeder Richtung hin ent- sprechen, wohingegen die Fabrikanlagen eine Erweiterung erfahren müssen, besonders um die dort vorhandene grosse Endlaugenkonzession ausnutzen zu können. Kapital: M. 21 000 000 in 21 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 22 000 000. Zur Konsoli- dierung der Verhältnisse der Ges., sowie zur Beseitigung der Unterbilanz (Ende 1905 M. 7 254 639) beschloss die G.-V. v. 5./5. 1906 Herabsetzung des A.-K. von M. 22 000 000 um M. 6 600 000 auf M. 15 400 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 10:7 (Frist bis 1./10. 1906). Gleichzeitig wurde bestimmt das M. 5 600 000 neue ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien zu M. 1000 ausgegeben werden sollen. Zweck der Kapitalser- höhung war Beschaffung der Mittel zum Erwerb von etwa sämtlicher Kuxe der Ge- werkschaft Desdemona zu Limmer-Dehnsen. Der Gesamtbetrag der neu ausgegebenen Aktien wurde einer Gruppe zu 107½ % nebst 4 % Stückzinsen ab 1./1. 1906 überlassen mit der Verpflichtung, die Aktien den Aktionären nicht über 115 % im Verhältnis 1:3 anzu- bieten. Von den Aktionären sind der Ges. gemäss G.-V.-B. v. 5./5. 1906 M. 6 566 000 frei- willig zur Verfügung gestellt; M. 30 000 nom. sind nicht eingeliefert; dieselben sind für kraftlos erklärt. Durch Vernichtung eines Teils eingelieferter Aktien u. Zus. legung der nichteingelieferten Aktien vermindert sich das A.-K. um M. 1 000 000. Der Betrag von M. 5600 000 der freiwillig ein- gelieferten Aktien ist lt. Beschluss der ausserord. G.-V. v. 5./5. 1906 begeben, sodass das A.-K. nun- mehr M. 21 000 000 beträgt. Durch die Verwertung von M. 5 600 000 nom. Aktien zum Kurse von 107½ % wurde ein Agiogewinn von M. 420 000 erzielt, welcher Betrag zuzüglich der Stückzinsen v. 1./1.–23./5. 1906 in Höhe von M. 88 978, also insgesamt M. 508 978, dem R.-F.