980 Salz- und Kali-Bergwerke. eigenen Bahnanschluss an den Bahnhof Philippsthal verbunden. Auch fliesst die Werra nahe am Werk vorüber. Über Tage wurden folgende Bauten fertiggestellt: Schacht-, Kauen-, Ventilator- u. Mühlengebäude nebst den Mahl- u. Verladeeinrichtungen, das Fördermaschinen- gebäude mit der elektr. Fördermaschine u. der Hauptschaltanlage, eine Dampfkesselanlage u. eine Chlorkaliumfabrik mässigen Umfangs, sowie die zus. 850 PS. leistenden Wasserkraft- anlagen in Philippsthal u. Heimboldhausen; ferner sind drei Beamtenwohnhäuser etc. auf den der Ges. gehörigen Grundstücken errichtet worden; insgesamt beträgt der Grundbesitz rund 125 preuss. Morgen. Die Papierstoffabrik Philippsthal (Werra-Werke) hat die Ges. zur Ausnutzung ihrer Wasserkraft von rund 250 PS. erworben. Die gesamte Belegschaft beträgt etwa 200 Arbeiter. Mit der Gew. Sachsen-Weimar wurde vorbehaltlich der Zustimmung der Preussischen u. Weimarischen Landes- und Bergbehörden vereinbart, den Schacht der Ges. u. den der Gew. unter Tage mittels eines Durchschlags auf der oberen Sohle zu verbinden, sodass beide Schächte wechselseitig als zweiter Ausgang in bergpolizeilicher Beziehung dienen. Die G.-V. v. 16./6. 1909 genehmigte die Veräusserung u. Verwertung der nicht unter Syndikatvertrag stehenden Grubenfelder der Ges.; der Kaufpreis beträgt M. 2 500 000. Es wurden 2 Gewerkschaften, Heimboldshausen u. Ransbach (siehe oben), gebildet. Von den Kuxen dieser beiden Gew. wurden je 607 Stück von den Hattorf-Aktionären bezogen, so dass noch je 393 Stück kostenfrei im Besitz von Hattorf verblieben sind. Ausserdem besitzt Hattorf je M. 1 250 000 Schuldverschreib. der beiden genannten Gew. Die Lieferung der für das Abteufen der Schächte Heimboldshausen und Ransbach, wie auch für deren späteren Betriebe erforderliche elektr. Kraft wurde auf die Dauer von zunächst 15 Jahre von Hattorf übernommen. Der Versand der von Hattorf gewonnenen Kalisalze, zu deren Absatz mit dem Kalisyndikat ein Vertrag geschlossen wurde, begann am 4./8. 1908. Die Ges. ist sodann am 20./23. März 1909 in das Syndikat mit einer Beteiligungsziffer von 15 Tausendsteln eingetreten, die sich durch die Aufnahme neuer Werke inzwischen für 1911 auf 12,61 Tausendstel ermässigt hat. Die Quote nach dem Reichskaligesetz von 1911 beträgt 12.14 Tausendstel. Abgeliefert wurden 1909 83 676 dz K20 in Form von 19 781 dz 40er Düngesalz, 2800 dz 38er Kalidünger, 6075 dz Carnallit und 612 408 dz Kainit, von diesem 352 226 dz syndikatlich und 260 182 dz ausser- syndikatlich. Der hierzu sowie aus Austauschabkommen erzielte Betriebsüberschuss betrug M. 516 629; er stellte nicht das regelmässige u. volle Ergebnis eines Jahres dar, da bis zu den Sommermonaten 1909 der Betrieb u. die Absatzverhältnisse noch unvollkommen waren. Bei M. 400 143 Abschreib. ergab sich ein Reingew inn von M. 2150, der vorgetragen wurde. Im Jahre 1910 betrugen die Ablieferungen 114 470 dz K:0, davon auf Grund der eigenen Beteiligung 93 183 dz K20, aus der von einem andern Werke käuflich übernommenen Be- teiligung 21 287 dz K:0. In den einzelnen Salzmarken stellt sich der obige Absatz wie folgt: 1100 dz 38er Kalidünger, 19 368 dz Chlorkalium, 10 577 dz Carnallit, 832 955 dz Kainit, 1626 dz Kieserit in Blöcken. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 als Vorz.- Aktien abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 000 000 in 6000 St.-Aktien à M. 1000. Um Mittel für die Vollendung des Schachtbaues zu schaffen, beschloss die a. o. G.-V. v. 6./12. 1907 eine Zuzahl. bis 35 % = M. 350 auf jede Aktie einzufordern, wogegen ab 1./1. 1908 eine Vorz.-Div. von 6 % mit Nachzahlungsanspruch u. Vorbefriedigung von M. 1350 im Falle der Liquidation gewährt wurde. Diese Zuzahlung wurde auf 5852 Aktien geleistet. Zur Vereinheitlichung des A.-K. wurde lt. G.-V. v. 19./10. 1910 beschlossen, die restlichen 148 St.-Aktien durch Zuzahlung von 40 % = M. 400 in Vorz.- Aktien umzuwandeln, so dass nach Durchführung dieser Transaktion wieder ein einheit- liches A.-K. von M. 6 000 000 vorhanden ist. Sämtl. Zuzahlungsbeträge sind dem R.-F. zu- geschrieben. * Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Siehe bei Kap. Der A.-R. erhält neben Ersatz der Auslagen als Vergüt. jährlich M. 10 000; ausserdem 5 % Tant. von dem über 4 % des A.-K. hinaus zu verteilenden Reingewinns. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Bergbau-Gerechtsame 1 000 000, Schachtbau 1 600 000, Grundstücke 221 859, Gebäude 763 322, Platz u. Wegebau 6700, Wasserleitung u. Kanäle 4000, Büro-, Laboratoriums- u. Kaueneinricht. 9600, Werkzeuge u. Geräte 3500, Fuhrwerke 10 600, Bahnanschluss u. Bahnhof 117 600, Wasserkraftanlagen 553 400, elektr. Kraft- u. Lichtanlage 313 600, Masch. 422 677, Bürgschaften 8000, Wertp. u. Beteilig. 2 500 000, hinterl. Wertpapiere 46 705, vorausgez. Versich. 3570, Syndikats-Stammeinl. 13 700, Kassa 8285, Betriebsstoffe u. sonst. Bestände 141 990, versch. Guth. in lauf. Rechnung 453 254. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Hypoth. auf Papierstofffabrik 125 000, R.-F. 1 312 881, Rückstellungen für Syndikatskosten, Löhne etc. 83 370, Bürgschaften 8000, Kredit. 144 673, Div. 480 000, Tant. 31 200, Vortrag 17 241. Sa. M. 8 202 366. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Unk. u. Zs. 89 317, Betriebs-Unk. einschl. Knappschaftsbeiträgen 569 948, Syndikatskosten u. Preisausgleiche 180 789, Reichsabgabe 32 967, Abschreib. 305 213, Reingewinn 528 441. – Kredit: Vortrag 2150, Erlös aus Salz- verkäufen u. Austauschverträgen 1 685 940, Stromlieferung, Holzstoffherstellung u. Sonstigem 18 588. Sa. M. 1 706 678. Kurs: Die Aktien sind noch an keiner Börse eingeführt. Kurs im freien Verkehr am 30./6. 1911: Vorz.-Aktien: 138 %.